Mil Mi-4 Hound(Trumpeter - Nr. 05816)Produktinfo:
Besprechung:Das Original
Der NATO-Codename „Hound“ ist ein Pseudonym für die 1951 in der UdSSR entwickelte Mil Mi-4. Dieser Hubschrauber hatte 1952 seinen Erstflug. Eine Anlehnung an die Sikorsky S-55 ist fast unverkennbar, jedoch wurde dieser Entwurf nicht kopiert. Die Serienmaschinen hatten einen 1.694 PS starken Schwezow-ASch-82W-Sternmotor. Somit übertraf die Mi-4 die S-55 um einiges an Leistung. Nachdem die Hound 1953 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, begann die Serienproduktion in Kasan. Von 1953 bis 1969 belief sich die sowjetische Produktion auf rund 3.500 Hubschrauber. Etwa 1958/1959 begann die chinesische Lizenzbauversion der Harbin Z-5, welche sich auf 545 Einheiten belief und 1980 endete. Etliche Länder nutzten die Mil Mi-4, u.a. auch die DDR bei der NVA mit 48 Maschinen, sowie sieben Maschinen bei der Interflug.
Der Bausatz
Der hier vorliegende Bausatz ist eine Neuheit aus dem Hause Trumpeter, welche in letzter Zeit einiges an Hubschraubern herausgebracht und angekündigt hat. Für das Jahr 2023 wurde schon eine weiter Version der Mi-4A angekündigt, dies ist die bewaffnete Version, die aber korrekterweise Mi-4AW heißen sollte. Teile für diese Variante liegen dem Bausatz schon bei, erfahren aber keinerlei Beachtung in der Bauanleitung. Dies ist jedoch der erste Bausatz der Mi-4 im Maßstab 1:48, nachdem es den Bausatz schon in 1:72 von einigen anderen Herstellern gibt, u.a. HobbyBoss und auch in 1:35 von Trumpeter, wobei man sagen muss, es handelt sich hierbei um keinen Downscale.
Details
Alle Teile kommen sehr gut detailliert daher. Versenkte Gravuren, erhabene Blechstöße und versenkte Niete sind allesamt stimmig. Besonders fällt auf, dass (alle) Spanten und Stringer im Innenraum vorhanden sind, sogar im Heckausleger, welche nie wieder ans Tageslicht kommen werden, Hut ab dafür. Insgesamt ist die Maßhaltigkeit stimmig und keine groben Schnitzer zu verzeichnen. Schaut man sich die Teile und die Bauanleitung an, scheint der Zusammenbau leicht von der Hand zu gehen. Leider sind einige Teile defekt, trotz einzeln verpackter Gußrahmen in Polybeuteln. Schön sind die vorgebogenen Hauptrotorblätter. Leider sind solche Kleinigkeiten nicht auf die Räder projiziert, diese sind nämlich leider nicht abgeflacht. Neben den Cockpittüren können auch die Laderaumklappen offen dargestellt werden, so dass man einen besseren Einblick ins Innere bekommt. Leider muss man, wenn man den Motor zeigen möchte, selber die Säge ansetzen, um die Motorklappen zu öffnen. Selbstverständlich kann auch die Tür zum Laderaum offen dargestellt werden. Details
Klarsichtteile und Decals
Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei, Kratzer finden sich auch keine. Durch die Rundung der Cockpitkanzel und einzelnen „Bubblewindows“ entsteht leider ein kleiner Lupeneffekt. Leider sind die Scheibenwischer mit angegossen und liegen nicht separat als Bausatzteil, oder gar Ätzteil bei. Die Decals sind rundimentär, sauber und versatzfrei gedruckt worden. Wartungshinweise sucht man vergebens. Der Trägerfilm scheint recht dick zu sein, ist jedoch relativ scharfkantig. Klarsichtteile und Decals
Bauanleitung
Trumpetertypisch kommt die schwarz-weiße Bauanleitung daher. Fragen bleiben keine offen, alles ist klar und verständlich abgebildet. Nach insgesamt zwölf Bauabschnitten steht das Modell lackierfertig vor uns. Die Lackieranleitung ist farbig gedruckt. Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Mr. Hobby, Acrysion, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol. Bei Mr. Hobby fällt auf, dass hier - revelltypisch - gemischt werden muss. Bauanleitungnone none none none Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für den fortgeschrittenen Anfänger Fazit:Für ca. 60 € bekommt man einen akkuraten Bausatz der Mil Mi-4 im Quarterscale, aus dem man noch einiges rausholen kann, oder mal so eben einfach aus der Schachtel baut. Der Preis ist ein bisschen hoch für das, was geboten wird, Ätzteile fehlen leider, dies ist mittlerweile Standard, auch wenn es nur die Gurte wären, aber nichts desto trotz sollte man auch hier wieder zuschlagen, insofern man Fan dieses Hubschraubers ist, oder in 1:48 die NVA-Flotte nachbauen möchte. Weitere Infos:Anmerkungen: Genügend Bildmaterial für weitere Detaillierung findet man im Internet. Gerade im Bereich des Sternmotors kann man noch einiges aufwerten, sofern man ihn offen zeigen will, aber auch im Innenraum lässt sich noch einiges rausholen. Für das Modell gibt es allerdings auch schon das eine oder andere Zubehörset. Für Fans dieses Hubschraubertyps ein absolutes Muss. Diese Besprechung stammt von Florian Hölzel - 15. Dezember 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |