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Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack

(Eduard Bausätze - Nr. 70131)

Eduard Bausätze - Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack

Produktinfo:

Hersteller:Eduard Bausätze
Sparte:Flugzeuge Militär bis 1939
Katalog Nummer:70131 - Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2022
Preis:ca. 12 €
Inhalt:
  • 4 Spritzlinge in Grau
  • 3 Decalbögen
  • Ätzteile
  • Maskenset
  • Bauanleitung

Besprechung:

Zum Original

Ende 1917 hatten die Entente mit neuen Flugzeugtypen wie der S.E.5 oder der SPAD S.XIII die Vorherrschaft in der Luft errungen. Bei einem Ausschreiben im Januar 1918 konnte die Fokker D.VII überzeugen und erhielt den Auftrag einer Serienproduktion. Die Konstruktion stammt vom Ingenieur Reinhold Platz und wurde von Antony Fokker eingeflogen, der dann noch kleine Änderungen vorgenommen hat. Unter anderem hat auch Manfred von Richthofen (alias der "Rote Baron") die Maschine geflogen und empfohlen. Fokker konnte den Auftrag aber nicht alleine stemmen, weshalb Albatros in Johannistal und die Ostdeutschen Albatros-Werke den Flieger in Lizenz bauten. Letztere haben wir hier vorliegen, daher die Abkürzung OAW. Das 6,65 m lange Flugzeug wurde von einem Mercedes D.IIIa mit 180 PS angetrieben und brachte es auf 189 km/h in 1.000 m Höhe. Maximal konnten 6.000 m erreicht und 350 km Reichweite erbracht werden. Bewaffnet war das Jagdflugzeug mit zwei leichten MG 08/15.

Ab April 1918 bis zum Kriegsende kam die D.VII zum Einsatz. Zunächst wurde sie von den alliierten Piloten wenig beachtet, dies änderte sich sehr schnell, als sich der Typ sehr erfolgreich gegen feindliche Flieger zeigte. Besonders für die Wendigkeit und Steigleistung war die Fokker bekannt. Während des Krieges wurden ca. 800 Flugzeuge gebaut, nach dem Waffenstillstand musste Fokker 1.700 Flugzeuge für die Ententemächte produzieren. Als Fokker nach Holland verlegte, wurden hier weitere Flugzeuge gebaut und an verschiedene Länder ausgeliefert. Noch bis 1928 lief die Produktion, bei der ca. 3.200 Maschinen gebaut wurden. Bei den verschiedenen Luftwaffen wurde das Flugzeug noch zum Teil bis 1932 geflogen.

Eduard Bausätze - Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack

Der Bausatz

Neben den Fokker Dreideckern und den Albatros dürfte die D.VII das wohl bekannteste deutsche Flugzeug des Ersten Weltkriegs sein. Entsprechend gab und gibt es den Bausatz von etlichen Herstellern. In 1:72 sind als häufigste Formen die mittlerweile 60 Jahre alte Fokker von Revell, die verschiedenen Versionen von Roden aus dem Jahr 2000 und die wohl neuste und umfangreichste Form von Eduard zu nennen. Diese Form erschien erstmals 2019 und wurde mit den verschiedensten Vorbildern und Inhalten mittlerweile 14 mal aufgelegt, hier haben wir die Profi-Edition zur Fokker aus den Ostdeutschen Albatros-Werken (OAW).

Eduard Bausätze - Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack

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Eine erste Auflage von 2019 erschien bereits mit genau diesem Cover, was übrigens sehr attraktiv umgesetzt wurde, aber die Version von damals hatte noch die rot-weiße Maschine von August Raben der Jasta 18 dabei, die jetzt durch die „Sieben Schwaben“ ersetzt wurde, aber später zu den einzelnen darstellbaren Flugzeugen mehr.

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Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack

 

Die vier Spritzlinge hängen jeweils zu zweit zusammen. Sofort wird klar, dass man hier viele Alternativteile hat und die Fokker in einigen Varianten bauen könnte, damit ist aber auch klar, dass man die Unterschiede bzw. Merkmale der OAW-Fokker gut ausgearbeitet hat. Mich ärgert es, dass man durch die Zugabe weniger Teile locker ein zweites Flugzeug hätte bauen können. Ansonsten sind die Teile sauber gegossen.

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Der Bau des winzigen Cockpits erfordert viel Fingerspitzengefühl und Geduld, denn das Modell ist sehr filigran detailliert. Die meisten Ätzteile sind wohl auch hier zu verbauen, wodurch das Cockpit sehr belebt wird. Auch das Instrumentenbrett ist als Ätzteil nachgebildet, man könnte es aber auch selbst bemalen oder mit Decals darstellen, aber letztlich kauft man ja ein Profiset wegen der PE-Teile. Etwas komplizierter wird es aber bei der Rumpfinnenseite, denn hier sind zum Teil Instrumente angegossen, die aber mit PE-Teilen dargestellt werden sollen und deshalb das Relief entfernt werden müsste (man kann es aber auch einfach drüber kleben).

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Es liegen zwei Motoren bei: zum einem der Mercedes D.IIIa, der für die Variante hier gebraucht wird, und ein BMW IIIa für eine Höhenjägervariante. Hier muss ich sagen, mit den Ätzteilen wäre noch mehr drin gewesen, was nicht heißt, dass der Motor schlecht ist - im Gegenteil. Wer mehr haben möchte, dem bietet der Hersteller eine Motornachbildung aus der Brassin-Serie an.

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Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack

 

Auch bei den Rädern und der Kühlerfront hat man viel Auswahl an verschiedenen Teilen, hier muss man die Anleitung genau studieren, um zu sehen, welches Teil für welche Version gedacht ist. Die Passung des Rumpfs ist ganz gut gelungen, erfordert aber zumindest im Bereich des Motors etwas Nacharbeit.

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Die Flügel sind gut getroffen und die Struktur sagt mit zu, gerade am Höhenruder. Das meiste vom Flügel verschwindet unter den Decals. An den Klappen werden mit Ätzteilen die Seilzüge dargestellt.

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Fahrwerk und die Verstrebungen sind ebenfalls filigran. Gerade bei den Rädern gibt es wieder verschiedene Varianten. Die Flügel gerade aufzusetzen ist wohl die größte Herausforderung, hier muss immer wieder geschaut werden, ob das auch alles gerade steht. Ansonsten gibt es an Motor und Rumpf noch viele Kleinteile, die den Flieger dann noch mehr Leben verleihen. Der Umgang mit den kleinen PE-Teilen, wie z.B. den Fluginstrumenten, wird sehr viel Geduld erfordern, damit man diese nicht ans Teppichmonster verliert.

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Bemalung und Abziehbilder

Es liegen im Bausatz drei große Decalbögen bei: zwei Lozenge-Tarnungen und der Markierungsbogen für die Flugzeuge an sich. Bei den beiden Lozengentarnungen hat man die Möglichkeit, die Vierfarbvariante oder die Fünffarbvariante zu verwenden. Hier hat der Hersteller alles gegeben, neben den Ober- und Unterflügelgrundtarnungen sind noch kleinere für die Flügelrippen sowie einzelne für die Klappen vorhanden. Das Anbringen dürfte aber etwas kompliziert sein, vielleicht muss man hier noch etwas nachschneiden, aber es ist lösbar und geht mit einer entsprechenden Menge Geduld ganz gut.

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  1. Die gelb-blaue Fokker D.VII gehörte Wilhelm Leuch. welcher bei der Jasta 19 im Oktober 1918 so flog.
  2. Variante Zwei wurde von Max Näther bei der Jasta 62 pilotiert. Die schwarz-weiß-rote Reichsflagge war Näthers Markenzeichen. Er wurde von polnischen Aktivsten im Januar 1919 über Kolmar abgeschossen.
  3. Das dritte Flugzeug wurde von Franz Büchner bei der Jasta 13 im Oktober 1918 geflogen.
  4. Das vierte und aufwändigste Flugzeug wurde von Alfred Bäder bei der Jasta 65 geflogen. Als Thema hat sich Bäder das Märchen „Sieben Schwaben“ gewählt, welches aufwändig am Rumpf gestaltet wurde. Bis vor ein paar Jahren war man sich unsicher, ob nicht auch Wilhelm Scheutzel als Pilot in Frage kommt, was aber mittlerweile widerlegt ist. Dieses Flugzeug besitzt übrigens als einziger Vorschlag die Vierfarb-Lozenge und den frühen Rumpf einer OAW Fokker.
  5. Alfred Greven flog bei der Jasta 12 die fünfte Variante. Greven war nach dem Krieg ein großer Star in der deutschen Filmindustrie.

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Außerdem liegt ein kleines Maskenset für die Räder bei. Das nenne ich vorbildlich!

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Die Anleitung

Wie bei Eduard üblich, ist die Anleitung sehr hochwertig, man bekommt viele Hintergrundinformationen. Etwas blöd finde ich, dass man immer noch keine richtig farbige Anleitung hat und die Detailbemalung nur mit dem Farbwort erklärt wird. Ansonsten sind die acht Schritte sehr überschaubar.

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Fokker D.VII (OAW) – ProfiPack

 

Darstellbare Maschinen:
  • Fokker D.VII (OAW), Jasta 19, Wilhelm Leusch, Florenville (Frankreich) Oktober 1918
  • Fokker D.VII (OAW), Jasta 62, Max Näther, Preutin-Higny (Frankreich) Oktober 1918
  • Fokker D.VII (OAW), Jasta 13, Franz Büchner, Trier (Deutsches Reich), Oktober 1918
  • Fokker D.VII (OAW), Jasta 65, Alfred Bäder, Tichémont (Frankreich), Oktober 1918
  • Fokker D.VII (OAW), Jasta 12, Alfred Greven, Carignan (Frankreich), Oktober 1918
Stärken:
  • Rundumsorglos-Paket
  • sehr viele Details an dem kleinen Modell
  • viele alternative Teile
  • gut ausgearbeitete und recherchierte Vorbilder
  • Vier- und Fünffarb-Tarnung liegen bei
Schwächen:
  • durch die Zugabe einer handvoll Teile wäre es locker möglich gewesen, ein zweites Modell zu bauen
  • mit den Ätzteilen wäre mehr am Motor möglich gewesen
Anwendung: Für Fortgeschrittene und Fans von Doppeldeckern

Fazit:

Was soll ich sagen? Die kleine Fokker hier zeigt, was im Modellbau alles möglich ist. Solche Detailverliebtheit sieht man selten. Selbst ohne das ganze Zusatzmaterial wäre das hier ein top Set: uneingeschränkt empfehlenswert!

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 25. Oktober 2022

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