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J 35 Ö Draken

(Pit-Road - Nr. SN-04)

Pit-Road - J 35 Ö Draken

Produktinfo:

Hersteller:Pit-Road
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:SN-04 - J 35 Ö Draken
Maßstab:1:144
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2010
Preis:ca. 20 €
Inhalt:Zwei komplette Bausätze mit je
  • 4 Gussästen in grau
  • 1 Gussast schwarz für Modellständer
  • 1 Gussast transparent
  • Decalsatz + Korrektursatz
  • Anleitung

Besprechung:

Zum Vorbild

Der einstrahlige Abfangjäger wurde in den Sechzigerjahren bei Saab in Linköping entwickelt und sollte auf die Bedrohung durch moderne sowjetische Bomber antworten. Bereits um 1950 wurde dazu das Experimentalmuster Saab 210 „Lilldraken“ getestet, die besonderen Doppeldeltaflügel erwiesen sich als sehr erfolgreich. Die Draken übertraf die geforderten Leistungsdaten und wurde ab 1959 an die schwedische Luftwaffe ausgeliefert. Pit road schreibt in der Bauanleitung: „J 35 wurden nach Dänemark, Finnland und Österreich exportiert. Im März 1985 machte Österreich einen Vertrag mit dem Hersteller und plante, 24 ausgemusterte J 35D zu übernehmen. Sie sollten die J 29 Tunnan beim Fliegerregiment 1 und die Saab 105 beim Fliegerregiment 2 ersetzen (laut Wikipedia wurden die Tunnan jedoch schon 1972 ausgemustert und die Draken ersetzte ab 1988 die Saab 105 Ö). Obwohl Schweden seine J 35 in den Neunzigern durch die J 37 Viggen ersetzte, blieben die J 35 in Österreich bis zum Jahr 2005 in Betrieb. Danach wurden sie dort durch den Eurofighter Typhoon abgelöst, also nicht durch die schwedische Gripen.“

Pit-Road - J 35 Ö Draken

Der Bausatz

Gussast A trägt die horizontal geteilten Rumpfhälften, die Außenflügel, Zusatztanks, Kleinteile. Auffallend ist der hohe Detaillierungsgrad, jeder Blechstoß ist dargestellt, kleine Auslässe oder Intakes sind maßstäblich und sehr präzise dargestellt. Die Präzision und Kantenschärfe der Details beeindrucken. Die Glattflächen sind wirklich glatt, Sinkstellen sind keine zu entdecken. Auswerfermarken sind stets an unsichtbaren Stellen. Es gibt keinen sichtbaren Versatz der Formhälften. Die Finnen der Zusatztanks sind nur 0,25 mm dick – sehr gut! Die Rumpfhälften lassen sich mittels etlicher Zapfen und die äußeren Tragflächen mittels tiefreichender Laschen sicher und präzise zuordnen.

Pit-Road - J 35 Ö Draken

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Auf Gussast B sind vor allem Fahrwerksteile, Bewaffnung und weitere Kleinteilezu finden. Das Fahrwerk ist für den Maßstab sehr detailliert, die Fahrwerksklappen lassen sogar die Klappen vom 1:72er Hasegawa-Kit alt aussehen! Die Lufteinlässe für das Triebwerk sind mit Slidemolds gespritzt. Die Pilotenfigur wirkt etwas gestaucht, aber immerhin gibt es eine! An Bewaffnung liegen je zwei Sidewinder und zwei AIM-4D Falcon bei, besser als bei der Konkurrenz!

Pit-Road - J 35 Ö Draken

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Gussast C trägt das Seitenleitwerk und das vertikal geteilte Rumpfende. An einzelnen Gussästen werden das Radom und die geteilte Cockpithaube geführt. Die Cockpithaube ist gleichmäßig und grazil gespritzt, mit perfekter Oberfläche. Etwas unglücklich ist das am Radom angesetzte Pitotrohr: das Radom kann nicht separat lackiert und erst am Ende eingebaut werden, dazu passt es nicht gut genug. Es muss also frühzeitig beim Rohbau angesetzt werden, was dem Pitotrohr nur geringe Überlebenschancen lässt. Man kann das Pitotrohr ggfs. vorher abtrennen und aufheben.

Der Modellständer für das fliegende Modell hat ein Kugelkopfgelenk, sodass beliebige Neigungen des Flugzeugs darstellbar sind. Am Modell wird eine kleine Gelenkpfanne stabil befestigt.

Pit-Road - J 35 Ö Draken

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Die Decals

Der Decalsatz ist präzise gedruckt, die Farbfelder sind scharf getrennt, es ist kein Versatz erkennbar. Einige Farben sind als Rasterdruck dargestellt, also durch Übereinanderdruck von zwei oder mehr Farben. Diese Raster sind in Lupenvergrößerung oder bei einem Makrofoto leider recht deutlich erkennbar. Dadurch sind z.B. die Warnaufschriften an den Lufteinlässen nicht lesbar.

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Eine Herausforderung sind die Decals für die „Dragon Knights“: auf dem schwarzen Untergrund funktioniert das Gelb der Decals nur mit weißer Unterlage, die Deckung von Weiß und Gelb ist insgesamt gut. Der Korrektursatz bringt als Verbesserung, dass weitere Partien weiß unterlegt werden. Nur die Grafik des Ritters mit Schwert in der Hand baut sich aus derart dünnen Linien auf, dass eine Weißgrundierung gar nicht erst versucht wurde.

Die wichtigstens Stencils sind wiedergegeben, auf demselben Niveau wie beim Pendant in 1:72.

Pit-Road - J 35 Ö Draken

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Die Bauanleitung...

...zeigt den Zusammenbau anhand der Zeichnungen recht gut, weitergehende Hinweise zum Bau gibt es leider nur auf japanisch, z.B. was wo abzutrennen oder vorzubohren ist. Immerhin ist die Geschichte des Flugzeugs in verständlichem Englisch zu lesen. Die Bemalungsschemata sind gut nachvollziehbar. Die Farbangaben sind für GSI Creos Mr. Color.

Pit-Road - J 35 Ö Draken

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Darstellbare Maschinen:
  • Seriennummer 351408, 1. Staffel ÜberwGeschw Zeltweg, ab 1997 in der Sonderlackierung „ Ostarrichi 996“ zur Tausendjahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung von Österreich
  • Seriennummer 351421, 2. Staffel ÜberwGeschw Zeltweg, 2005 in der Sonderlackierung „Dragon Knights“ zur Verabschiedung der überhaupt letzten Draken aus dem aktiven Dienst
  • Einsatzmaschinen, z.B. Sn 351404, -410 und weitere
Stärken:
  • einziger Bausatz in 1:144
  • sehr gute Wiedergabe des Originals
  • sehr guter Detaillierungsgrad
  • sehr gute Spritzgußqualität
  • guter Decalsatz
  • Varianten: baubar im Flug mit Modellständer, oder mit offener Cockpithaube
Schwächen:
  • Blechstöße für den Maßstab recht prägnant
  • Decals teilweise mit sichtbarem Raster
  • Bauanleitung nur mit japanischen Erläuterungen

Fazit:

Ein empfehlenswerter Bausatz, der kaum Wünsche offen lässt. Der Bausatz muss sich vor seinem größeren Bruder von Hasegawa nicht verstecken. Größtes Problem ist die schlechte Verfügbarkeit auf dem deutschen Markt.

Diese Besprechung stammt von Gabriel Basurco - 17. Juni 2022

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