Churchill Mk. III(Italeri - Nr. 7083)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild
Allein über die Namenswahl kann man sich lange auslassen. Die oft gelesene Meinung, der Tank sei nach dem damals amtierenden Prime Minister benannt worden, ist durchaus nicht unwidersprochen - es herrschte in Großbritannien kein Personenkult. Insofern halte ich folgende Variante für glaubwürdiger: Die Benennung des A22-Panzers (Infantry Mk.IV) war, laut Winston Churchill, eine Erinnerung an Sir John Churchill, 1. Herzog von Marlborough, der im 17. Jahrhundert lebte - Vorfahre u.a. von bereits genannten Herrn Winston und Diana Princess of Wales (Lady Di). Dass Herr Churchill Sinn für Humor hatte, zeigt sich darin, dass er einmal behauptete, der Panzer wurde wegen seines Gewichtes nach ihm benannt.
Genieteter, geschweißter oder gegossener Turm, beim Churchill fand man alles vor. Bei der Variante III ging man von der Nietung zur Schweißung über und wählte die leistungsstärkere 6-Pfünder-Kanone (57 mm). Nach 700 gebauten Mk. III war der Panzerstahl für einen geschweißten Turm nicht mehr verfügbar und es wurde auf gegossene umgeschwenkt, aber das ist eine andere Variante - der Mk. IV. Der Churchill Mk. III ist in Museen selten zu finden. Bovington besitzt noch ein Exemplar und einer ohne Turm soll in Schweden in einem Museum sein. Der BausatzDen Mk. I gibt es von Hasegawa, den Mk. IV von Plastic Soldier, hier nun der Mk. III von Italieri. Es handelt sich um den alten Esci-Bausatz aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Vom robusten Aufbau her deutet er mehr in die Richtung Spielzeug, statt hochwertiger Modellbau.
Der Karton ist recht hübsch, es ist eine der vier Varianten dargestellt. Am Kartonrand sind Bilder eines fertigen Modells, das hilft bei der Farbfindung. Alle Spritzrahmen sind eingeschweißt, so geht nichts verloren. Die Kunststoffteile haben gute Qualität - wenig Fischhaut, ein paar Auswerfer- und Sinkstellen sind zu sehen. Die Passgenauigkeit ist ok. Es bleiben kleine Spalten, die verspachtelt werden müssen. Die wenigen Gravuren sind ganz in Ordnung, die vielen Details (Werkzeug, Klappen, MGs) recht grob geraten. Werkzeuge und Seile sind nicht als einzelne Teile ausgeführt, viel Spaß beim Bemalen. Für die Kanone ist die Mündung separat beiliegend. Die Mündungsöffnung ist schon angedeutet, was das Aufbohren deutlich vereinfacht. Für den Turm ist eine Figur (sieht nicht sowjetisch aus, also für Variante A, B oder D) vorhanden. Nette Idee, so kann die Turmluke auch offen dargestellt werden, ohne dass man in den leeren Innenraum sehen muss.
Die Kette ist einteilig, stark vereinfacht und nicht mehr zeitgemäß. Sie soll sich einfach mit Cyanoacrylat (also Sekundenkleber) verbinden lassen. Die zahlreichen kleinen Räder (elf Doppelräder auf jeder Seite) sind mit der Schürze als ein Teil ausgeführt. Das vereinfacht die Montage, ist aber trotzdem recht realistisch. Die DecalsDer Bogen gestattet die Gestaltung von vier Fahrzeugen. An den mehrfarbigen rechteckigen Decals ist ein leichter Versatz zu sehen, aber das lässt sich beschneiden und fällt nicht auf. Lobenswert ist die Auswahl aus drei Einsatzländern: Kanada, Sowjetunion und UK - historisch interessant und gut recherchiert. Die sowjetische Version bekommt die Aufschrift "Für den Sieg!". Die Bauanleitung...
...soll einen in sieben Schritten zum Ziel bringen. Sie ist in Englisch gehalten. Für die Bemalung gibt die Vorder- und Rückseite des Kartons Hilfestellung, dazu gibt es noch farbige Dreiseiten-Risse. Die Farbangaben der Bauanleitung beziehen sich zeitgemäß auf Italeri-Acrylfarben. Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für Anfänger geeignet Fazit:Ein alter ESCI-Bausatz, dem man die Jahre durchaus anmerkt. Weitere Infos:Referenzen: https://www.youtube.com/watch?v=xu3KAe-S6cc Walkaround: https://www.primeportal.net/tanks/dmitry_kiyatkin/churchill_mkiii/ Diese Besprechung stammt von Andreas Eidner - 09. Juni 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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