Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Militärfahrzeuge Bis 1945 > BMW R12 – with sidecar - civilian version BMW R12 – with sidecar - civilian version(IBG Models - Nr. 35001)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalBei der BMW R12 handelt es sich um das wohl bekannteste Motorrad der deutschen Wehrmacht, lediglich die größere R75 ist vielleicht noch bekannter. Doch auch in den privaten Haushalten haben es die Fahrzeuge geschafft. Das Motorrad wurde im Februar 1935 erstmals auf der Automobilausstellung in Berlin vorgestellt und galt zusammen mit dem etwas sportlicheren Schwestermodell R17 als Nachfolger der R11. Für die Wehrmacht wurden nur Motorräder mit Ein-Vergasersystem produziert, für den Zivilverkehr gab es auch Fahrzeuge mit Zwei-Vergasersystem, da aber viele Privatfahrzeuge zu Kriegsbeginn requiriert wurden oder zum Teil auch Soldaten ihr Privatfahrzeug in den Krieg nahmen, gab es die Zweivergaservariante auch bei der Armee. Im Gegensatz zur R75 gab es die R12 auch ohne Beiwagen. Der Bausatz
Die BMW R12 vom polnischen Hersteller IBG erschien zusammen mit der R12 von Zvezda im selben Jahr. Beide Formen waren und sind bis jetzt die einzigen Bausätze in Plastik. Während Zvezda die Formen auch in Kooperation mit Revell auflegte und Figuren beigelegt hat, hat IBG nicht nur die militärische, sondern auch die zivile Version in die Regale gebracht. Das Cover wirkt schon mal sehr interessant, zwei Jungs, einer davon ist ein Hitlerjunge, begutachten eine zivile R12. Die Maschine ist dabei schon sehr ansprechend. Öffnet man den Stülpkarton, sehen wir drei sehr sauber verpackte Spritzgussrahmen. Diese sind auf den ersten Blick gut bestückt mit sehr vielen kleinen Teilen. Man findet keine Fischhäute, auch die Trennnähte halten sich in Grenzen. Der Bausatz ist trotz der später geringen Größe sehr aufwändig gestaltet und lässt, zumindest was den Aufwand angeht, den Zvezda-Bausatz bereits im Schatten stehen. Alleine die Räder, mit denen der Bau beginnt, besteht aus fünf Teilen, davon drei für die Reifen und zwei für die Speichen. Die Speichen sind hervorragend gemacht und zeigen das, was 2009 im Spritzguss möglich war. Die Speichen in den Felgenkranz einzubringen ist bereits sehr schwierig, wenn man das aber einmal geschafft hat, wissen diese auch zu überzeugen.
Der Beiwagen ist in der Mitte sehr ungünstig geteilt. Tatsächlich besitzt der Seitenwagen die größten Bauteile. Hier weist der Bausatz klare Merkmale eines Short-Run-Kits auf, es gibt keine Passstifte und es muss schon sehr genau gearbeitet werden. Teile wie die Feder, ja sogar die Lampen auf der Radabdeckung sind Einzelteile, auch hier gibts leider keine Passhilfe. Die Bauteile sind zum Teil extrem filigran, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, das habe ich selten gesehen. Erschwerend kommt hier hinzu, dass das Plastik recht weich ist und schnell bricht. Der Motorblock ist sehr gut detailliert, sehr kleinteilig und besteht aus 16 oder 18 Teilen (je nach dem, welches Vergasersystem genutzt wird). Hier sieht man jetzt auch den Unterschied zur militärischen Version, wurde da nur ein Vergaser verwendet, haben wir hier die Möglichkeit, zwei Vergaser zu verbauen.
Das Zusammenfügen des Rahmens hat auch mich als doch recht erfahrener Modellbauer zunächst überfordert, nach dem ein Anfang gefunden war (kleiner Tipp: am besten beim Rad anfangen), ging es dann doch recht schnell. An dem ein oder anderen Teil findet man leider unschöne und tiefe Sinkstellen. Das Zusammensetzen des Motorrads mit Beiwagen ist wegen der kleinen Teile nicht ganz so einfach. Der Scheinwerfer ist leider nicht so toll mit einem Plastikteil dargestellt, ich empfehle hier eine Abdeckung oder selber etwas bauen. Allgemein sei noch der Hinweis gegeben, hier ist unbedingt mit Cuttermesser zu arbeiten, das Plastik ist sehr weich und muss geschnitten werden, andernfalls könnten die Teile verformt werden oder brechen.
Bemalung und AbziehbilderZur Bemalung werden vier Fahrzeuge vorgeschlagen, die ersten beiden stellen zivile Motorräder vor Kriegsbeginn dar: eines aus Nürnberg mit zwei Vergasern und eine aus Westfalen mit einem Vergaser. Da aber zivile Fahrzeuge ab 1939 auch von der Wehrmacht requiriert wurden, haben wir zwei militärische Versionen: die erste zur 39. Panzerjägerabteilung der 3. Panzerdivision in Polen 1939 und das zweite Fahrzeug stellt ein Motorrad der 2. Kradschützen-Abteilung der 2. Panzerdivision in Frankreich dar. Auffällig sind hier die Rotkreuzmarkierungen. Die Abziehbilder beinhalten unter anderem das Logo von BMW, Nummernschilder sowie einige kleinere Markierungen wie den empfohlenen Luftdruck auf den Reifen. Die AnleitungObwohl ich den Bausatz bei einem Händler gekauft habe, lag nicht die originale Anleitung bei, bei der es sich um eine Faltbroschüre handelt. Hier waren es gedruckte A4-Scans, aber auch das ist okay. Die Anleitung ist gerade für Einsteiger nicht unbedingt leicht, zum Teil recht unübersichtlich und nicht ganz eindeutig. Besonders schlimm war es bei Schritt 10 in der Anleitung. Wenn man sich aber durchbeißt, entsteht ein ansprechendes Motorradmodell.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein sehr detailliertes Modell des BMW R12. Der Bausatz stellt allerdings definitiv eine Herausforderung dar, insbesondere wenn man die zivile Lackierung darstellen will, werden die unter 1 mm breiten Zierstreifen wohl das Problem sein. Dennoch hat der Bausatz seine Tücken, ist aber mit diesem Vorwissen zu empfehlen, gerade bei einem Preis von um die 10 €. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 09. April 2022 Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Militärfahrzeuge Bis 1945 > BMW R12 – with sidecar - civilian version © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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