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Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

(Revell - Nr. 07696)

Revell - Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Autos
Katalog Nummer:07696 - Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969
Maßstab:1:24
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2021
Preis:ca. 45 €
Inhalt:
  • x Spritzrahmen in Weiß
  • 1 Spritzrahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 verchromter Spritzling mit Felgen
  • 4 Gummireifen
  • 8 Polycaps
  • 1 Metallachse
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Zum Vorbild

Im Jahre 1962 wollte Henry Ford II sein Unternehmen wieder am internationalen Rennsport teilnehmen lassen, um die zu jener Zeit immer populärer werdenden Langstreckenrennen in Le Mans und Indianapolis als Werbung für seine Autos zu nutzen. Eine zunächst angestrebte Zusammenarbeit mit Ferrari kam nicht zustande, worauf Ford einen eigenen Weg ging und im englischen Slough die „Ford Advanced Vehicles Ltd“ gründete. Am 1. April 1964 war der erste GT40 fertig und zehn Tage später der zweite. Nach anfänglichen Problemen konnte im Jahr 1965 der erste Sieg bei den bei den 2.000 km von Daytona erzielt werden.

Der Ford GT40 war ein Mittelmotor-Rennwagen mit einem Stahlrohrrahmen, auf den eine GFK-Karosserie aufgesetzt war. Die Bezeichnung leitet sich von der Bauhöhe (40 Inches) ab. Die ursprüngliche Version hatte einen 4,2 Liter V8-Motor mit 355 PS, der eine Geschwindigkeit von rund 300 km/h ermöglichte. Die Ergebnisse waren zunächst aber unbefriedigend, so dass die Karosserieform überarbeitet wurde und ab 1966 eine 7,0 Liter V8-Maschine mit 500 PS zum Einsatz kam, mit dieser Version war man bei den 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1966 und 1967 als Gesamtsieger erfolgreich.

Revell - Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

Aufgrund der bisher noch nicht dagewesenen Fahrleistungen der GT40 erfolgte eine Änderung des Reglements, woraufhin Ford sein Engagement beendete. John Wyer, der maßgeblich an der Entwicklung des GT40 beteiligt war, übernahm die Ford Advanced Vehicles Ltd, die im John Wyer Automotives-Rennstall mit Gulf Oil als Hauptsponsor aufging. In der legendären hellblau-orangenen Lackierung und mit 4,9 Liter V8-Motoren ausgerüstet, gelangen auch in den Jahren 1968 und 1969 Gesamtsiege in Le Mans.

Mit dem Sieg von 1969 war die offizielle Rennkarriere des GT40 vorbei. In dem 1971 erschienen Film „Le Mans“ mit Steve McQueen und Siegfried Rauch in den Hauptrollen ist in einer Szene ein GT40 zu sehen, auch bei Oldtimer-Rennen sind GT40 aktiv. Wie viele Fahrzeuge tatsächlich gebaut wurden, ist unklar, es kursieren Zahlen zwischen 117 und 134 Stück. Viele Wagen stehen in Museen, etliche befinden sich in Privatbesitz und sind wertvolle und gefragte Stücke.

Der Bausatz

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Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

 

2021 brachte Revell den GT40 als Limited Edition auf den Markt. Die Formen sind keineswegs neu, sondern stammen aus dem Hause Fujimi mit dem Jahr 1989 als Ursprung, zu diesem Kit gibt es einige Unterschiede. Die Rahmen werden in der bekannt-berüchtigten Schüttbox geliefert, sie sind einzeln in Plastikbeuteln verpackt. Während das Fujimi-Plastik in zwei Farben geliefert wird, sind die Rahmen aus dem Revell-Bausatz alle in Weiß gefertigt. Die Teilequalität ist sehr gut, Fischhäute und Auswerfermarken an sichtbaren Stellen sind nicht zu finden. Einige Teile werden nicht benötigt und landen in der Grabbelkiste.

Der Inhalt

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Das Modell zeigt den klassischen Aufbau: Unterboden mit dem (hier recht filigranen) Fahrwerk, Innenraumschale und schließlich die Karosserie. Die Teile weisen saubere und scharfe Detaillierungen auf, einzig die Federbeine könnten besser ausgeführt sein, hier gibt es auch ordentlich Grat zu entfernen. Die Vorderräder werden mit Polycaps an der lenkbaren Achse befestigt. Ein Motorraum ist nicht nachgebildet, nur die Getriebe- und Fahrwerkseinheit ist – fein detailliert - vorhanden. Für die Hinterachse liegt ein Metallstab bei, auf den die Räder ebenfalls mit Polycaps aufgesteckt werden.

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Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

 

Auch am Innenraum gibt es wenig auszusetzen. Für die Armaturen gibt es Decals, Lenkrad und Pedalerie sind sauber nachgebildet. Sitzgurte sind keine angegossen, hierfür liegen als schlechter Kompromiss Decals bei. Der ambitionierte Modellbauer wird hier (falls verfügbar) eine Fahrerfigur einsetzen oder die Gurte scratch bauen.

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Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

 

Die Karosserie zeigt feine, versenkte Gravuren, die Lufthutzen sind durchbrochen. Ein Teileverzug konnte nicht festgestellt werden, so sollten Vorder- und Hinterteil mit dem Unterboden sauber zusammenpassen. Über die Kotflügel der Motorhaube laufen feine Formtrennnähte, die versäubert werden sollten. Der Scheibenwischer ist als Extrateil vorhanden.

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Klarsichtteile sind zahlreich vorhanden und in sehr guter Qualität ausgeführt, die Scheiben sind gleichmäßig dünn und ohne Schlieren gefertigt. Hier gibt es Alternativteile: die Seitenscheiben mit und ohne Lüftungsöffnung, die Heckscheibe mit und ohne Ausbeulung. Auch diese Teile sind fein detailliert: beispielsweise sind die Befestigungsschrauben von Seiten-, Heck- und Scheinwerferscheiben nachgebildet.

Die Reifen sind aus Vollgummi hergestellt und weisen eine schöne Profilierung auf. Allerdings sind, besonders auf den Hinterreifen, mittig unschöne Nahtstellen zu sehen, die versäubert werden sollten.

Revell - Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

Revell - Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

Die Decals

Ein weiterer Unterschied zum Fujimi-Kit ist beim Decalbogen feststellbar, der bei der Revell-Edition wesentlich umfangreicher ist. Die Bilder auf dem in hoher Qualität ohne Versatz und scharf gedruckten Bogen liegen auf sehr dünnem, glänzendem Trägermaterial (Grenzlinien sind auf den ersten Blick nicht zu sehen). Neben den Markierungen für die Siegerfahrzeuge der 24 Stunden von Le Mans von 1968 und 1969 enthält der Bogen Umrandungen für Scheiben und Scheinwerfer, die Armaturen und die Sitzgurte. Während Fujimi die Decals für die Reifen als Transferbilder beilegt, sind sie bei Revell auf dem Bogen mit enthalten.

Revell - Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

Die Bauanleitung

Die Fujimi-Bauanletungen sind wenig übersichtlich, da üblicherweise schwarz/weiss auf einem Leporello in recht kleinem Format gedruckt. Dazu erspart es sich Fujimi, die japanischen Texte vollständig in andere Sprachen zu übersetzen. Hier ist die farbige Revell-Anleitung in neuem Design eine echte Bereicherung. In bekannt übersichtlicher und verständlicher Manier ausgeführt, werden auch die baulichen Unterschiede der beiden Fahrzeuge behandelt. Die Montage des Modelles wird in 36 Stufen beschrieben, dann folgen die Bemal- und Dekorationsanleitungen für die beiden Bauoptionen.

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Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

 

Zur Lackierung

Die angegebenen Farben beziehen sich wie üblich allein auf die Revell-Palette, wobei bei einigen Tönen wieder fleißig gemischt werden darf. Daran hat man sich mittlerweile ja schon gewöhnt und in aller Regel Alternativen dafür gefunden. Dass in diesem Fall auch das Hellblau für die Karosserielackierung gemischt werden soll, darf jedoch als Frechheit bezeichnet werden. Es ist kaum wahrscheinlich, diese markante Farbe auf diese Art und Weise authentisch hinzukriegen. Zumindest ein Hinweis auf das Gulf-Farbset von Zero-Paints mit den beiden fertig angemischten Farben wäre hier angebracht gewesen. Dazu ist es fraglich, wie gut die orange zu lackierende Frontpartie mit dem als Decal beiliegenden Mittelstreifen harmoniert, und wie gut diese Decals decken. Abgedruckte Maskierschablonen und alternative Decals für die Lackier-Option sind heutzutage eigentlich gängige Praxis, was von Revell hier aber völlig ignoriert wurde.

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Ford GT40 Le Mans 1968 & 1969

 

Darstellbare Fahrzeuge:
  • Ford GT40, JWA #9, Rodriguez / Bianchi, Le Mans Winner 1968
  • Ford GT40, JWA #6, Ickx / Oliver, Le Mans Winner 1969
Stärken:
  • einfacher Aufbau
  • gut detaillierte Teile
  • sehr gute Ausführung der Klarsichtteile
  • hochwertig gedruckter Decalbogen
Schwächen:
  • auffällige Mittelnaht an den Reifen
  • Karosseriefarbe muss angemischt werden
  • keine Maskierschablonen für die Karosserielackierung

Fazit:

Schöne Nachbildung eines selten zu sehenden Rennsportwagenklassikers aus den 1960ern. Mit 96 Teilen beschränkt sich der Kit auf das Wesentliche, aber das in sehr guter Qualität. So ist der fehlende Motorraum durchaus verschmerzbar, durch die fest angebaute Motorhaube bleiben die eleganten Linien dieses Fahrzeuges zuverlässig erhalten. Wenig benutzerfreundlich ist die Sache mit der Lackierung der Karosserie, die der Hersteller hier seinen Kunden verkauft. Trotz der Limitierung der Revell-Edition dürfte sich eine bessere Verfügbarkeit dieses interessanten Bausatzes auf dem deutschen Markt ergeben. Der Seltenheitsfaktor und die gute Teilequalität dürften die angesprochenen Mankos wettmachen, daher als Prädikat ein "Empfehlenswert"!

Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 09. Juli 2022

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