Renault Estafette(Heller - Nr. 80743)Produktinfo:
Besprechung:Das Vorbild:Die Estafette war das erste Fahrzeug von Renault mit Frontantrieb, es kam 1959 auf den Markt und bot einen ebenen Laderaumboden. Es hatte Einzelradaufhängung, eine Schiebetür und dreiflügelige Hecktür. Das Fahrzeug hatte eine Nutzlast von 800 kg, ab 1965 1.000 kg, es gab auch eine Hochdachvariante und langen Radstand. Es gab eine Pritschen-Variante und den Kleinbus Alouette. Die ersten Fahrzeuge hatten einen 845 ccm Motor mit 32 PS, ab 1962 einen 1.108 ccm Motor mit 45 PS und ab 1968 einen 1.289 ccm Motor. Bis 1980 wurden über 500.000 Exemplare produziert.
Mit der schönen Box Art ist dieser neue Kit von Heller schon im Händlerregal eine echte Schönheit. Im Karton befinden sich 157 Bauteile, was für einen kleinen Transporter von 16 cm Länge schon eine ordentliche Zahl ist. Nach dem ebenfalls neu erschienenen Estafette-Bus ist die Variante als Kastenwagen die zweite Variante. Durch die Aufteilung der Bauteile an den Rahmen sind scheinbar auch alle Teile für die Bus-Variante #80742 in diesem Kit enthalten. Die Bauanleitung geht aber nicht auf die Möglichkeit ein, den Bus aus diesem Bausatz zu bauen. Einige Teile weisen auf eine später erscheinende Hochdachvariante hin. Es sind zwei Varianten aus dem Kit baubar, die Urvariante von 1964 und eine leicht modernisierte Variante von 1973. Sie hat ein anderes Armaturenbrett, Kühlergrill, Stoßstangen und modernere Blinker und Rückspiegel. Im gut gefüllten Karton mit Klappdeckel sind die Glasteile, Reifen und ein Spritzrahmen in Folientüten verpackt, die anderen Rahmen liegen zwischen den Tüten ohne zusätzliche Verpackung. Die Decals sind in die Bauanleitung eingelegt.
Beim Betrachten der Bauteile fällt die sehr gute Detailtiefe der Teile auf, sie sind fast frei von Formennähten. Auswerferspuren sind auf den Innenseiten der Karosserieteile vorhanden, sind aber leicht zu entfernen. Sinkstellen sind nur an den Vordersitzen und den nicht benötigten Sitzbänken vorhanden. Fischhaut ist nicht zu finden. Nacharbeiten an den Teilen werden sich in Grenzen halten und ein problemloser Zusammenbau ist zu erwarten. Auch bei diesem Bausatz sind wie immer bei den neueren Kits von Heller die Fenster mit den entsprechenden Karosserieteilen als ein Teil in Klarmaterial gespritzt. Das verleiht den Teilen eine geringe Materialstärke, erfordert aber zur Lackierung gutes Abkleben der Scheiben.
Das Standarddach Die Klarteile sind ohne Kratzer und schlierenfrei, vom Rahmen mit den Seitenteilen der Bus-Variante werden nur die Lampengläser benötigt. Die Reifen haben ein gutes Profil, die Färbung des Kunststoffs ist schön matt. Im gleichen Beutel sind gleich vier Rahmen mit Polycaps, das sind drei zu viel. Die Decals sind sauber und versatzfrei gedruckt, es sind Decals für zwei verschiedene Fahrzeuge enthalten. Die Decals für die Bäckerei-Variante sind die schöneren, doch in meinen Augen unvollständig. Es gibt keinen Namen der Bäckerei auf dem Bogen, was ich für unrealistisch halte. Auf dem zweiten kleinen Bogen ist ein Decal für den Tacho der 1973er Version, er wurde wohl auf dem großen Bogen vergessen. Die Bauanleitung führt in 68 kleinen Schritten zum fertigen Modell und es ist jetzt Farbe in die Baustufen gekommen. Die Anordnung der Bauteile wird mit grünen Pfeilen gezeigt, in jeder Baustufe sind die benötigten Farben aufgeführt. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Heller, dieses ist identisch mit Humbrol. Am Ende der Bauanleitung sind noch Masken für die Scheiben zum Ausschneiden enthalten. Sie sollen mit Weißleim auf die zu schützenden Scheiben geklebt werden. Ob diese Technik gut funktioniert kann ich nicht sagen!
Darstellbare Fahrzeuge: Renault Estafette Kastenwagen in den Ausführungen von 1964 oder 1973.Stärken:
Schwächen: Was die Bauteile betrifft sehe ich keine Schwächen, mich persönlich überzeugen die Decals der Bäckerei-Version nicht. Sie wirken unvollständig. Anwendung: Wegen der Menge der Teile und den Karosserieteilen aus Klarmaterial ist der Bausatz dem Modellbauer mit Erfahrung zu empfehlen. Fazit:Wieder hat Heller es geschafft, dem Modellbauer einen französischen Klassiker als Bausatz an die Hand zu geben, der in Sachen Formenbau auf dem neuesten Stand ist. Die Bauteile können überzeugen und mit 157 Teilen ist es auch kein Kit fürs Wochenende! Wenn Heller die Formen so nutzt wie Revell die vom VW T1, werden noch viele Varianten folgen! Sehr empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Jens Lohse - 04. November 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Jens LohseLand: Beiträge: 172 Dabei seit: 2008 Neuste Artikel:Alle 172 Beiträge von Jens Lohse anschauen. |