Mercury-Redstone(Horizon Models - Nr. 2004)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDas Mercury-Programm (Mercurius, eingedeutscht als Merkur, ist der römische Gott der Händler und der Diebe und ist dem griechischen Gott Hermes („Götterbote") gleichgesetzt) und wurde von der noch jungen NASA im Jahr 1958 mit dem Ziel gestartet, einen amerikanischen Astronauten in den Weltraum zu bringen, die Erde zu umrunden und wieder sicher zu landen. Bis 1961 fanden sechs bemannte Flüge statt, zwei Flüge mit Redstone-Raketen und vier Flüge mit Atlas-Raketen.
Die Zahl 7 steht für die Anzahl der Astronauten, die für das Mercury-Programm ausgewählt wurden (Mercury Seven). Der siebte Astronaut war Donald Slayton. Doch 1962 wurde bei ihm ein Herzfehler festgestellt, der ihn zwang, vom aktiven Dienst zurückzutreten. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang noch, dass zwei Schimpansen ebenfalls mit diesen beiden Raketen-Typen geflogen sind:
Die Redstone-Rakete war die erste große militärische Rakete der USA mit Flüssigtreibstoff und basierte auf der Technologie der deutschen V 2 Rakete und hatte 1953 ihren Erstflug. Für die Verwendung mit der Mercury-Raumkapsel musste die Rakete jedoch modifiziert werden. Sie war 25,41 Meter hoch und hatte einen Durchmesser von 1,78 Meter. Die Kapsel inklusive dem Rettungssystem war 7,91 Meter hoch und hatte an der Basis einen Durchmesser von 1,89 Meter. Startbereit lag das Gewicht bei 28,44 Tonnen. Die einzige Raketenstufe hatte eine Brennzeit von 143,5 Sekunden (2,3916 Minuten). Der spezifische Impuls des Rocketdyne A-7-Triebwerkes lag bei 2,11 km/s. Das Mercury-Programm wurde 1963 abgeschlossen und von dem 1962 gegründeten Gemini-Programm abgelöst.
Der Bausatz von Horizon ModelsDiese australische (!) Modellbaufirma wurde 2015 gegründet und hat sich auf Modelle von Raketen der frühen Phase der amerikanischen Raumfahrt verschrieben. Den vorliegenden Bausatz hatte ich 2021 in einem günstigen Doppelpack-Angebot des Herstellers mit „frei Haus"-Lieferung bestellt. Der Bericht über den zweiten Bausatz (Mercury-Atlas) folgt als nächstes. Der Kartoninhalt besteht aus drei Spritzrahmen (einer ist doppelt vorhanden), die jeweils separat in Zipp-Beuteln verpackt sind. Dann sind zwei Ätzteilplatinen enthalten, die ebenfalls separat verpackt sind. Ein Markierungsbogen und eine Bauanleitung runden den Lieferumfang ab.
Die DetailsDie Herstellungsqualität der Teile ist, mit einem Wort gesagt, hervorragend! An keiner Stelle kann ich Unsauberkeiten erkennen, auch nicht bei filigranen Bauteilen. Besonders gefallen mir die Strukturen der Raumkapsel. Aber auch die versenkten Gravuren an der Rakete sind fein und stimmig proportioniert. Zusätzlich sind noch Bauteile für einen Starttisch der Rakete enthalten (Aussehen ähnlich wie bei der V 2) und Teile für einen Displayständer nebst dem Emblem des Mercury-Programms. Dieser ist aber für die separate Präsentation der Raumkapsel (mit oder ohne Rettungssystem) vorgesehen und eigentlich als nicht benötigte Bauteile markiert. Bei den drei Bauteilen (Nr. 1 bis 3) der Raumkapsel muß man aufpassen, welches Teil man verwenden muss, um eine bestimmte Mission darzustellen (Porthole-Version bei MR-1, MR-2 und MR-3 oder Window-Version bei MR-4). Wer die MR-BD-Misson bauen möchte, kann das vergessen, weil er Bauteil Nr. 4 verwenden muss. Die Passgenauigkeit der Teile ist offenbar sehr gut, da ich dazu bisher nichts negatives in anderen Bauberichten gefunden habe. Und immer, wenn ich Raketen-Bausätze vorstelle, empfehle ich etwas Sand in der Rakete unterzubringen. Der sammelt sich am tiefsten Punkt des Modells und verhilft ihm dadurch zu etwas mehr Stabilität bei der späteren Präsentation.
Die Ätzteile und der MarkierungsbogenDie zwei Ätzteilplatinen enthalten 35 Bauteile, die aus sehr dünnem Material bestehen. Einige davon werden aber nicht für diesen Bausatz benötigt. Der Markierungsbogen wurde von Microscale hergestellt. Die Markierungen für die vier möglichen Versionen sind glänzend, sehr dünn, und augenscheinlich ohne Versatz gedruckt. Auch hier muß man aufpassen, welche Markierungen für welche Version bestimmt sind. Einige Wartungshinweise sind für alle Versionen identisch.
Die BauanleitungDie Bauanleitung ist im Format A5 in s/w gedruckt. Die Zeichnungen haben eine angenehme Größe und sind leicht verständlich. Jedoch muss hier unbedingt auch der Text in jeder Baustufe berücksichtigt werden: wo z. B. noch Löcher zu bohren sind oder ein Ätzteil verwendet werden muss. Für die Lackierung sind die Farben nur allgemein angegeben. An dieser Stelle ist die Kartonrückseite mit den Farbzeichnungen eine Hilfe. Aber auch im Internet gibt es eine Vielzahl von Fotos als Vorlage. Horizon Models hat für meinen Geschmack sehr viele Informationen in eine Bauanleitung von dieser Größe gepackt. Das ist zwar sehr löblich, wird aber schnell unübersichtlich. Vielleicht wäre zukünftig eine Vergrößerung der Anleitung auf A4-Format sinnvoll. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Wegen der Ätzteile nicht anfängertauglich Fazit:Wie Eingangs erwähnt, habe ich den Bausatz der Mercury-Redstone zusammen mit der Mercury-Atlas-Rakete als Paket für US$ 60 inkl. Versandkosten (!) aus Australien erstanden. Aber beide Kits sind auch einzeln erhältlich. Egal welche Option man wählt - man erhält Bastelmaterial von sehr hoher Qualität zu einem sehr fairen Preis. Sehr empfehlenswert!! Das wird definitiv nicht mein letzter Bausatz von Horizon-Models sein! Weitere Infos:Referenzen: Weitere Informationen vom Hersteller sind hier zu finden. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 30. September 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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