Heinkel He.114C(Bat Project - Nr. 72010)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie Heinkel He 114 sollte der Nachfolger der Heinkel He 60 werden, deren Leistungen für den bevorstehenden Zweiten Weltkrieg nicht mehr ausreichend war. Der Erstflug der He 114 V1 war im Jahr 1936. Mit der V5 war schließlich die Grundlage für die Serienfertigung erreicht. Es folgte eine 0-Serie und die A, B und C-Varianten. Als Nahaufklärer konnte sie von Schiffen auf Katapulten oder von der Küste aus eingesetzt werden. Mit Ausbruch des Krieges waren die Leistungen der He 114 aber auch nicht mehr tauglich für den Fronteinsatz. So wurde sie in die zweite Reihe gesetzt und auch einige Maschinen für den Export nach Spanien (12 Stück), Rumänien (21 Stück) und Schweden (12 Stück) freigegeben. Insgesamt sind etwa 100 Maschinen gebaut worden. Die letzten Maschinen wurden in Rumänien bis 1960 eingesetzt. Letztendlich wurde die Arado Ar 196 für den Rest des Krieges zum Standardbordflugzeug und Seeaufklärer der deutschen Luftwaffe. Es wurde berichtet, dass im Jahr 2012 Taucher in der rumänischen Lagune Siutghiol am Schwarzen Meer die Reste einer Heinkel He 114 gefunden haben. Weitere Informationen sind leider nicht bekannt.
Die Heinkel He 114 als ModellWie im Original so ist die He 114 als Modell in 1:72 recht selten vertreten. Die prominentesten Vertreter sind die Resin-Bausätze von Planet Models und der Bausatz von Mach 2. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Deshalb sind die 2019 erschienen Bausätze von Bat Project eine willkommene Alternative. Der Bausatz von Bat ProjectNach dem Auspacken erkennt man direkt die Kleinserienqualität des Bausatzes. Die versenkten Gravuren sind fein dargestellt. Die erhabenen Details sind stellenweise etwas grob ausgeführt. Alle Ruderflächen sind nicht variabel darstellbar. Wer hier mehr „Leben" möchte, muss zur Mikrosäge greifen. Passzapfen an den Teilen sind nicht vorhanden. Die meisten Kleinteile müssen überarbeitet oder am Besten gegen Teile aus dem Ersatzteilfundus ersetzt bzw. ergänzt werden, z. B. die Sitzgurte oder die MG- und Bombenbewaffnung. Der BMW 132-Sternmotor ist nur rudimentär nachgebildet. Der Spritzling E mit den Schwimmern ist doppelt vorhanden. Neben den Bauteilen der Schwimmer enthält er die Räder für den Slipwagen. Dessen restliche Bauteile sind auf Spritzling F enthalten. So hat man auch die Option, das Modell an Land darzustellen. Die Kabinenabdeckung besteht aus einem Bauteil. Eine Politur kann auf jeden Fall nicht schaden. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein kleinformatiger Maskierungsbogen.
Die BauanleitungDie Zeichnungen sind im Format A5, s/w gedruckt und von akzeptabel Größe. Die Platzierung der Bauteile ist stellenweise nicht eindeutig genug angezeigt. Auf einem separaten Blatt wird die Platzierung der Spanndrähte zwischen den Schwimmern angegeben. Die Lackierungshinweise für zwei Maschinen sind ebenfalls in s/w gedruckt und nach Farben von Humbrol angegeben.
Der MarkierungsbogenDie Details des Markierungsbogen sind von Aerograph gedruckt. Die Abzeichen sind matt und augenscheinlich dünn und versatzfrei hergestellt. Ob das Weiß wirklich deckend ist muß sich noch herausstellen. Ich habe schon wesentlich schlechtere Markierungsbögen von anderen Hersteller gesehen ... Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Nicht für Modellbaueinsteiger geeignet Fazit:Wie bereits oben beschrieben, hat der Bausatz der He 114 von Bat Project Licht und Schatten zu bieten. Auf jeden Fall ist er das neueste Modell zu diesem Exoten der deutschen Luftwaffe und definitiv nicht anfängertauglich. Mir ist nicht bekannt, ob es schon einen deutschen Importeur für diese ukrainische Firma gibt. Deshalb dürfte ein Bezug über einen der diversen südost-europäschen Händler am sinnvollsten sein. Der Preis um 50 EUR ist jedoch nicht gerade günstig. Wer aber Exoten bevorzugt, wird sich sicherlich seinen Bausatz sichern. Bei einer stark limierten Auflage von 200 Stück sollte dies aber eher morgen als übermorgen geschehen. Weitere Infos:Referenzen: Weitere Informationen auf der Webseite des Herstellers gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 16. Juli 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |