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Junkers Ju 188

(Matchbox - Nr. PK-109)

Matchbox - Junkers Ju 188

Produktinfo:

Hersteller:Matchbox
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:PK-109 - Junkers Ju 188
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:1982
Preis:antiquarisch
Inhalt:
  • 3 Spritzlinge in verschiedenen Farben
  • 1 klarer Spritzling
  • Anleitung
  • Decals

Besprechung:

Zum Vorbild

Die Junkers Ju 188 war ein zweimotoriger mittlerer Bomber und Aufklärer, welcher als Übergangslösung für den geplanten Ju 88 Nachfolger Ju 288 gedacht sein sollte. Sie war eine direkte Weiterentwicklung der bekannten „Drei-Finger“ d.h. Ju 88. Der Erstflug fand 1941 statt und die Serienproduktion folgte dann von Februar 1943 bis Februar 1945, bei der 1234 Exemplare das Werk verlassen hatten. Der größte Unterschied zum Vorgänger war vor allem die völlig neu konstruierte Kanzel. Angetrieben wurden die Flugzeuge von zwei Jumo 213A V-Motoren oder zwei BMW 801-G2 Sternmotoren. Der nochmals leistungsfähigere, ultimative Nachfolger sollte dann die Ju 288 sowie Ju 388 werden.

(Quelle: Wikipedia

Matchbox - Junkers Ju 188

Der Bausatz

Wer den Junkers Ju 88-Nachfolger bauen will, hat keine wirklich große Auswahl. Der Matchboxbausatz erschien erstmalig 1974, fast gleichzeitig brachte bekanntlich auch Italeri seinen Bausatz auf dem Markt, erst viele Jahre später sollte dann noch ein Bausatz von Hasegawa hinzukommen. Alle drei Kits wurden mittlerweile mehrfach wieder aufgelegt. Im Vergleich zu dem etwa gleich alten Italeri-Bausatz kann dieser Matchboxbausatz nicht mithalten, allerdings war er dafür aber recht günstig und für ein kleines Taschengeld zu haben. Dies lag unter anderem daran, dass man die Flügel geteilt hat, so dass der Bausatz sogar in die Schachtel für die „Orangene Serie“ passte. Entsprechend Lesneys Ruf war jedoch das Echo eher gering, welches dieser Bausatz in der Community fand.

Matchbox - Junkers Ju 188

Soviel zu den einleitenden Worten, doch was bietet uns der Bausatz? Eine sehr schöne Boxart von Ron Huxley lädt zum Nachbauen ein und erzeugt bereits eine gewisse Vorfreude. Was die graphische Gestaltung von Bausatzschachteln angeht, hatte Matchbox ja eigentlich schon immer ein gutes Händchen gehabt. Jedoch habe ich hier konkret (leider) nur die Auflage von 1982 vor mir liegen.

Matchbox - Junkers Ju 188

Zunächst einmal finden wir drei Spritzlinge, welche für Matchbox typischerweise in verschiedenen Farben gegossen wurden. Damit erhoffte man sich wohl, eine junge Zielgruppe anzusprechen. Doch schnell wird klar, dass man hier nicht zu hohe Ansprüche stellen darf. Die Gravuren sind unvollständig und zu prominent. Die Blechstöße am Rumpf sind dann sogar erhaben dargestellt. Hinzu kommt die Vereinfachung vieler Details. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch und reicht sogar bis in die Cockpitkanzel. So finden wir nur zwei Pilotenfiguren, anstelle einer vollständigen Vier-Mann-Besatzung. Abgesehen davon herrscht im Cockpit generell gähnende Leere. Denn das beinhaltet ja nur zwei Sitze und einen Steuerknüppel. An der Rückwand des Cockpits findet man immerhin noch eine Funkanlage mit Stromleitungen als Relief angedeutet. Die Seitenwände sind dann jedoch völlig kahl.

Matchbox - Junkers Ju 188

An den Motorgondeln kann man dann zumindest einige wenige Details ausmachen, allerdings nicht gerade im Übermaß. Auch das Fahrwerk ist falsch nachgebildet worden. Denn die Räder sind unterdimensioniert und die Motorgondeln meines Erachtens nach hinten zu schmal zulaufend nachgebildet. Man kann ferner bei diesem Bausatz im Gegensatz zum Italeri-Kit bekanntlich (lediglich) eine Maschine mit dem BMW 801-G2 Sternmotor darstellen. Ganz schlimm finde ich ja die Klarsichtteile. Diese sind zwar schön klar und zeigen vieles vom nahezu leeren Innenraum, allerdings ist der hintere Teil in der Mitte geteilt, ausgerechnet da, wo die Kanzel des Heckschützen ist. Die Fenster der Bodenwanne sind gar nicht erst mittels Glasscheiben nachgebildet, sondern nur durch einen Rahmen in den Rumpfhälften angedeutet worden und sollten vom Modellbauer wohl silbern bemalt werden.

Matchbox - Junkers Ju 188

Die Bemalung und Abziehbilder

Die Decals sind einfach gehalten, es gibt nur ein paar Kennungen und Balkenkreuze, jedoch immerhin eine Werknummer, welche eine Junkers Ju 188 F-1 (eine Variante des Fernaufklärers) der 1. Staffel der Fernaufklärungsgruppe 33 oder ein Flugzeug der Aufklärungsgruppe 33 repräsentieren sollen.

Matchbox - Junkers Ju 188

Die beiden Bemalvorschläge sind wohl so recht authentisch, allerdings stimmen die beschriebenen Einheiten nicht. Bei der gestreiften, auf dem Deckelbild gezeigten Maschine, handelt es sich um eine Maschine der Aufklärungsgruppe 33 (und nicht wie in der Anleitung beschrieben Fernaufklärergruppe 33). Hier wurde auch die Kennung verdreht, richtig müsste es H8+DH heißen. Von der Maschine habe ich leider keine Bilder gefunden, wäre bei der Lackierung sicher sehr interessant gewesen. Die zweite Maschine mit der Kennung F6+AT gehörte zur Fernaufklärergruppe 122 und nicht zu Aufklärungsgruppe 33.

Ich möchte mich hiermit noch einmal für die Hinweise bedanken, die ich zu den Markierungsvarianten bekommen habe.

Matchbox - Junkers Ju 188

Die Bauanleitung

Die Anleitung ist wie immer bei Matchbox aufgrund der wenigen Teile sehr einfach, jedoch verständlich ausgefallen. Die Detailbemalung wird bereits gleich auf der ersten Seite oben aufgezeigt. Danach folgt in sehr überschaubaren neun Schritten der Bauplan des Modells. Auf der Rückseite befindet sich wie immer bei Lesney eine Tabelle für die Humbrol-Farbpalette. Die Bemalungsvorschläge sind dann auf der Kartonrückseite zu finden.

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Junkers Ju 188

 

Darstellbare Maschinen:
  • 1 / Fernaufklärer-Gruppe 33, Luftwaffenkommando Dänemark
  • Aufklärungsgruppe 33, Trainingseinheit 
Stärken:
  • Einfacher, schneller Bau
Schwächen:
  • wenig Details, vieles vereinfacht
  • keine Klarsichtteile für die Bodenwanne
  • geteilte Klarischtteile
  • Gravuren zu prominent und teilweise auch falsch
  • Cockpit äußerst unvollständig
Anwendung:

Hauptsächlich für Sammler bzw. Nostalgiker, jedoch auch für Anfänger hervorragend geeignet

Fazit:

Ja, was soll man sagen, der Matchboxbausatz ist eigentlich nichts anderes als ein Easy-Kit. Wer mehr haben möchte, sollte auf den von Italeri oder Hasegawa zurückgreifen. Die Ju 188 wurde zwischenzeitlich in den 1990ern noch mal von Revell in Russland und in den 2000ern von Revell USA aufgelegt. Zurzeit ist der Bausatz nur schwer erhältlich und wenn, dann nur zu sehr hohen Preisen.

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 16. April 2020

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