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Panzerhaubitze 2000

(Revell - Nr. 03279)

Revell - Panzerhaubitze 2000

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Militärfahrzeuge Modern
Katalog Nummer:03279 - Panzerhaubitze 2000
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2019
Preis:ca. 30 €
Inhalt:
  • 3 Spritzlinge in Grün
  • Oberwanne
  • Turm
  • Unterwanne
  • Anleitung
  • Decals
  • Gummiketten
  • 2 Spritzlinge mit Polycaps 

Besprechung:

Zum Vorbild

Die Panzerhaubitze 2000 ersetzte bei der Bundeswehr die Panzerhaubitze M109. Zwischen 1998 und 2003 erhielt die Bundeswehr insgesamt 185 Stück. Bereits Mitte der 1960er Jahre war klar, dass die NATO bessere Artilleriesysteme in Bezug auf Mobilität, Schussweite, Feuergeschwindigkeit und Schutz benötigt. Dies führte zu einem Gemeinschaftprojekt, der Panzerhaubitze 70, eine FH-155 auf Leopard 1-Fahrgestell.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Allerdings verzögerte sich die Entwicklung, was dazu führte, dass das Projekt gestoppt wurde. Im November 1987 begann dann die Bundeswehr mit einer neuen Entwicklung. 1991 entstanden dann die ersten Prototypen. Kurios dabei ist, dass die Bundeswehr eigentlich ihrer Tradition, Fahrzeugen Tiernamen zu geben auch hier fortführen wollte, aber es herrschte Uneinigkeit, sodass man letztlich einfach die Werksbezeichnung Panzerhaubitze 2000 weiter verwendete.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Das Fahrzeug benötigt mindestens drei Besatzungsmitglieder, bei Ausfall der automatischen Richtsysteme dann fünf Mann. Mit seinen 49 t Leergewicht ist die Haubitze eines der schwersten Kampffahrzeuge weltweit. Mit Dachschutz wiegt das Fahrzeug dann sogar 57,6 t. Als Hauptwaffe dient eine 155-mm Haubitze mit 60 Schuss, sowie ein Maschinengewehr zur Nahverteidigung. Angetrieben wird das Gefährt von einem MTU 881 Ka-500 8-Zylinder Dieselmotor mit 1000 PS Leistung, womit das Fahrzeug auf 60 km/h beschleunigen kann. Neben Deutschland nutzen unter anderem Italien, Niederlande, Griechenland, Kroatien, Katar, Litauen und Ungarn dieses Artilleriesystem.

Quelle: Wikipedia

Revell - Panzerhaubitze 2000

Der Inhalt

Revell hat 1999 die Panzerhaubitze 2000 in 1:35 in sein Programm aufgenommen, also genau in dem Zeitraum, als die Bundeswehr das Fahrzeug gerade eingeführt hat. Jetzt, genau 20 Jahre später, hat Revell den Bausatz ein zweites Mal auf dem Markt gebracht. Aufgefallen ist mir nur, dass Revell jetzt anscheinend teilweise wieder die selben Cover von älteren Auflagen verwendet, aber das will ich hier auch gar nicht weiter kritisieren. Der Bausatz ist wirklich sehr durchwachsen, wir haben einige Schwächen, aber auch ein paar Höhen. Insgesamt hat der Bausatz 316 teilweise sehr große Teile, woran man auch die spätere Größe erahnen kann.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Auf dem Turm und der Oberwanne sieht man sehr gut die Montagehalter für die Igelpanzerung wiedergegeben. Auch die Antirutschbeschichtung ist gut dargestellt. Allgemein sind die meisten Details gut ausgearbeitet, andere wiederum wirken leicht verwaschen und unscharf. Als Beispiel will ich hier mal die Scharniere der Luken und das Lüftungsgitter des Motors nennen. An der Unterwanne haben wir auch die Details zum Laufwerk, so sind z.B. die Stoßdämpfer angegossen. Übrigens, die Zusatzpanzerung ist nicht im Bausatz enthalten und einige Passlöscher sind nicht richtig durchstoßen bzw. werden von Fischhaut verdeckt.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Als erstes mir bekanntes Revellmodell hat dieser Bausatz 32 Polycaps beiliegen, diese kennt man ja von Tamiyabausätzen. Für alle, die damit noch nicht in Berührung gekommen sind, diese dienen zum Montieren der Laufrollen und sind auch aus einem anderen Kunststoff gespritzt als die anderen Teile.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Drei Spritzlinge enthalten die kleineren Teile. Am Gußast A sind alle Laufrollen und Umlenkrollen zu finden, diese sind ganz solide, aber besonders die Rückseite der hinteren Laufrollen überzeugen mich nicht ganz.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Bei allen Teilen muss etwas nachgearbeitet werden, denn die Trennnähte sind schon relativ stark ausgeprägt. Ich finde persönlich auch, dass das Werkzeug nicht ganz so toll gemacht wurde wie in anderen Bausätzen. Auch das MG 3 ist hier nur ein Teil, samt der dazugehörigen Lafette, das ist bei anderen Bausätzen, z.B. bei den Wiesel 2 Bausätzen etwas besser detailliert worden. Besonders schlimm finde ich die vierteilige Kanone, denn sowohl das Rohr als auch die Mündungsbremse sind jeweils in der Mitte getrennt, entsprechend muss nachgearbeitet werden. In der Erstauflage hat Revell uns noch ein gedrehtes Rohr spendiert, dieses sucht man bei der Wiederauflage vergeblich. Wirklich schade, denn dafür hätte ich auch gern ein paar Euro mehr bezahlt. Beim Zusammensetzten der Teile gibt es oft kleine Spalte, also muss gespachtelt werden, besonders am Heck.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Die Vinylketten finde ich nicht so toll, abgesehen davon, dass ich von diesen allgemein kein großer Fan bin, hat man hier auf der Innenseite unschöne Auswerfermarken und Vinylketten zu bearbeiten ist allgemein eine undankbare Aufgabe. Alternativ gibt es von Bronco eine Einzelgliederkette.

Außerdem benötigt man laut Anleitung noch ein Stück Alufolie, um die Geschützblende darzustellen. Ich würde hier aber eher ein Taschentuch mit Weißleim verwenden.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Auch wenn ich viel Kritik geäußert habe, will ich hier aber nochmal erwähnen, dass der Gesamteindruck des Bausatzes ganz gut ist und man mit etwas Arbeit viel rausholen kann.

Die Bemalung und Abziehbilder

Revell - Panzerhaubitze 2000

Die Decals sehen ganz gut aus. Insgesamt gibt es 25 Bilder: Hoheitszeichen, Warntafeln, Nummernschilder, Geschwindigkeitshinweis und Markierungen der Einheiten.

Zum Bauen stehen vier Fahrzeuge zur Auswahl. Diese gehören alle zur Bundeswehr, davon zwei des Panzerartilleriebataillon 345 und zwei des Panzerartilleriebataillon 95. Hier hätte ich mir doch auch das eine oder andere Fahrzeug anderer Nutzerstaaten gewünscht oder zumindest eine andere Tarnung wie z.B. die aus Afghanistan, denn so groß ist der Unterschied zwischen den einzelnen Fahrzeugen nicht.

Revell - Panzerhaubitze 2000

Die Bauanleitung

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Panzerhaubitze 2000

 

Die Bauanleitung ist ein ziemlicher Minuspunkt im Bausatz. Davon abgesehen, dass mit Baubeginn ab der ersten Baustufe aus irgendeinem Grund plötzlich die Hintergrundfarbe fehlt, machen einige Farbangaben keinen Sinn, so sollen die Lauf- und Umlenkrollen mit derselben Farbe bemalt werden wie das Gummi der Laufrollen. Außerdem werden die Farben der Kette zwar richtig angegeben, aber die der Ersatzkettenglieder sollen plötzlich wieder mit Anthrazit (also der Gummifarbe) bemalt werden. Auch sind so einige Teilnummern vertauscht oder es ist nicht gleich erkennbar, wie manche Teile angebracht werden sollen. Bei der Bemalanleitung werden übrigens auch das Laufwerk und der dahinterliegende untere Rumpf mit Anthrazit bemalt, was aber nie bei einer Panzerhaubitze der Bundeswehr der Fall war und auch beim Prototypmodell auf dem Titelbild nicht der Fall ist. Das sind zwar keine groben Schnitzer, aber es fällt eben negativ auf. Revell hätte sich hier wirklich die Anleitung nochmal zur Korrektur vornehmen sollen.

Darstellbare Maschinen:
  • 2. Batterie / Panzerartilleriebataillon 345, Kusel (Rheinland-Pfalz), 1999
  • 3. Batterie / Panzerartilleriebataillon 345, Kusel (Rheinland-Pfalz), 1999
  • 4. Batterie / Panzerartilleriebataillon 95, Munster (Niedersachsen), 1999
  • 4. Batterie / Panzerartilleriebataillon 95, Munster (Niedersachsen), 1999
Stärken:
  • im Vergleich zum Mitbewerber günstiger Preis
  • neben dem Modell von Meng das einzige Modell in diesem Maßstab
  • einige Teile sehr gut detailliert
Schwächen:
  • Fischhaut und teilweise stark ausgeprägte Trennnaht
  • An manchen Stellen vereinfacht
  • Revell hat bei dieser Auflage auf das Metallrohr verzichtet
  • Es gibt einige Lücken und Spalte
  • Anleitung 
Anwendung:

Auch ein Anfänger kann sich an diesem Modell versuchen

Fazit:

Ja was soll ich abschließend sagen, nach dieser langen Besprechung? Der Bausatz hat viel Licht- und leider auch Schattenseiten. Es ist ein guter Kit für ein großes Modell, bei dem man aber viel nacharbeiten muss. Abgesehen davon ist der Bausatz auch für Anfänger geeignet und er ist um einiges günstiger als das Konkurrenzprodukt von Meng. Es gibt auch viel Zubehör im Aftermarket, der Hammer wäre natürlich, wenn sich ein Hersteller findet, der hierfür auch ein Interior anbietet.

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 10. März 2020

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