Kawasaki Ninja H2R(Tamiya - Nr. 14131)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild
Die Kawasaki Ninja H2 ist ein Superbike, das im Herbst 2014 vorgestellt wurde. Die H2 ist für den Straßenverkehr zugelassen, während die H2R, die einige Modifikationen erfuhr, ausschließlich auf geschlossenen Rennstrecken betrieben werden darf. Der 998 ccm³-Motor der H2 ist durch einen Kompressor leistungsgesteigert, ein verkleinerter Auspuff und eine modifizierte Verkleidung sind weitere Unterscheidungsmerkmale. Der Motor sitzt in einem Stahlgitterrohrrahmen, an den vorn eine 43-mm-Upside-down-Gabel und hinten eine Einarmschwinge angebaut ist. Auf die Felgen dürfen nur Bridgestone-Reifen vom Typ Racing Battlax V01F Soft (120/60 ZR 17, vorn) und Racing Battlax V01R Medium (190/65 ZR 17, hinten) aufgezogen werden. Die Verzögerung wird durch 330-mm-Doppelscheibenbremsen vorn und eine 250-mm-Einzelscheibe hinten gewährleistet. Die Bremsanlage ist ABS-geregelt. Mit den 310 PS Leistung bei 14.000/min und 165 Nm Drehmoment kann eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h erreicht werden. Der dabei entstehende Schalldruckpegel beträgt 120 dB/A. Wegen der durch die extreme Leistungsentwicklung verursachten Belastung benötigt der Motor nach 16 Betriebsstunden über 8.000/min eine Service-Inspektion. Der Kaufpreis schlägt mit stolzen 55.000 € zu Buche. Wer mehr dazu lesen will, wird hier fündig.
Der Bausatz
Sämtliche Bausatzkomponenten sind einzeln in Kunststoffbeutel verschweißt und in dem von Tamiya bekannten Stülpkarton sicher verpackt. Sämtliche Rahmen sind sauber abgespritzt, Sinkstellen, Fischhäute und Auswerfer an sichtbaren Stellen sind nicht zu finden. Makellos ist auch die Ausführung Klarsichtteile und der beiden Hartgummireifen aus Vollmaterial. Ergänzt wird der Bausatz durch Material für Leitungen und Kabel, eine Schraubenfeder, Gitternetzmaterial, Polycaps und einer Anzahl Metallschrauben, die mit dem beiliegenden Schraubenzieher anzubringen sind.
Der silbergraue Rahmen beinhaltet hauptsächlich Rahmenteile, den Motorblock, Kompressor, Vorderradgabel und Bremsscheiben. Die Teile weisen einen hohen Detaillierungsgrad auf, die Details sind scharf herausgearbeitet. Wer noch weiter detaillieren will, kann die Löcher in den Bremsscheiben aufbohren. Die Verchromung auf den Auspuffteilen ist sauber ausgeführt, wirkt aber für die Rennversion fast zu aufdringlich, hier wird der ambitionierte Modellbauer eine Alternative finden.
Weitere Motorteile, Teile für den Antrieb, Felgen und Sattel sind auf dem ersten schwarzen Rahmen untergebracht. Die Teilequalität entspricht dem bereits beschriebenen. Auf dem zweiten schwarzen Rahmen findet man überwiegend Teile für die Verkleidung und den Tank. Im Kunststoff ist eine Beimengung von Silberpigmenten zu erkennen, was mitunter den Eindruck eines etwas schlierigen Abgusses erweckt. Dennoch ist die Modellierungsqualität über jeden Zweifel erhaben, was sich ebenso in der filigran ausgearbeiteten Frontmaske wiederspiegelt. Als weiteres Zubehör liegt ein Rennständer bei.
Die Decals
Für einen Motorradbausatz recht umfangreich ist der beiliegende Decalbogen, dennoch fehlen Abziehbilder für die Carbonteile an der Verkleidung. Die Decals machen einen guten Eindruck und sind sauber, scharf und ohne Versatz gedruckt. Besonders erwähnenswert ist der kleine Bogen mit Metalltransferbildern, die eine dreidimensionale Darstellung der Schriftzüge versprechen. Die Bauanleitung
Die Tamiya-typische Bauanleitung führt in 34 Schritten zum fertigen Modell. Einfarbig gehalten, beschreiben die detailreichen Zeichnungen ausführlich das Zusammensetzen der kompliziert aufgebauten Maschine. Ansichtszeichnungen verdeutlichen in einigen Baustufen die notwendigen Arbeitsschritte und die Endpositionen der zu verbauenden Teile. Am Ende zeigt eine Vierseitenansicht die Position der anzubringenden Decals. Die Farbangaben beziehen sich einzig auf die Tamiya-Palette.
Stärken:
Schwächen: fehlende Decals für Carbonflächen, ansonsten keine Anwendung: Bau und Lackierung nur für den erfahrenen Modellbauer Fazit:Tamiya bringt mit diesem Bausatz ein Rundum-Sorglos-Paket auf den Basteltisch. Die hochwertige Ausführung der Kunststoffteile sowie die beiliegenden Ergänzungsteile aus verschiedenen Materialien lassen kaum Wünsche offen. Deswegen ist es noch lange kein „Schüttelbausatz“: der komplizierte Aufbau des Vorbildes spiegelt sich 1:1 im Modell wieder. Man sollte hier eine gehörige Erfahrung im Modellbau mitbringen, auch die extravagante Lackierung (mit Spiegelflächen) des Vorbildes ins Modell umzusetzen dürfte eine nicht zu unterschätzende Herausforderung werden. Für den erfahrenen Modellbauer ist dieser Kit aber absolut empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 30. November 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |