VC-25A "Air Force One"(Hasegawa - Nr. 10805)Produktinfo:
Besprechung:
VC-25A bezeichnet in der Nomenklatur der US-amerikanischen Regierung die Flugzeuge, die der Präsident der Vereinigten Staaten (PROFUS) für seine offiziellen Reisen benutzt. Aktuell sind zwei Maschinen dieses Typs im Einsatz. Bei beiden Flugzeugen handelt es sich um umgebaute Boeing 747-200; sie tragen die Seriennummern 82-8000 und 92-9000. Wenn die Flüge außerhalb der heimischen Flugrouten verlaufen sind immer beide Maschinen zusammen unterwegs. Zu den Besonderheiten der Flugzeuge gehören die Fähigkeit in der Luft betankt zu werden sowie spezielle Ausrüstung zur Abwehr von infrarotgesteuerten Lenkraketen. Durch die Luftbetankung können die VC-25A theoretisch drei Tage lang in der Luft bleiben, normalerweise beträgt die Reichweite "nur" 15.460 km. Befindet sich der PROFUS an Board sind zwei extra Hilfsgeneratoren erforderlich um die umfangreiche Kommunikationseinrichtung mit ausreichend Strom zu versorgen. Deswegen wird die VC-25A auch das "fliegende Weisse Haus" genannt. Die Anlage ist derart aufwändig, dass eigens ein Glasfaserleitungssystem installiert werden musste um die ganzen Daten zu verarbeiten. Der Präsident kann theoretisch sämtliche Amtshandlungen von Bord aus erledigen. Die Generatoren stellen außerdem sicher, dass die Triebwerke im Bedarfsfall einen Notstart ausführen können. Das Flugzeug ist in mehrere Bereiche aufgeteilt; vorne auf dem Hauptdeck befinden sich die Quartiere des Präsidenten inklusive Büro, Ankleideraum, Toilette und Dusche. Ddahinter schliessen sich ein Konferenzraum, der auch als Speisezimmer dient, sowie weitere Einrichtungen für den Stab und für die Besatzung an. Das Callsign "Air Force One" wird übrigens nur dann verwendet, wenn der Präsident an Board ist. Bei sonstigen Einsätzen heißen sie einfach SAM (Special Air Mission) 28000 bzw. SAM 29000. Der Bausatz ist ein alter bekannter und bereits seit deutlich mehr als 30 Jahren auf dem Markt. Die nun realisierte Limited Edition war 2014 bereits in identischer Form zu haben, somit hält sich der "Neuheitswert" in Grenzen. Mit gerade einmal knapp 70 Teilen ist er - dem Maßstab angemessen - recht einfach aufgebaut. Die Gravuren sind erhaben und sehr fein, die Türen und Steuerflächen sind mit versenkten Gravuren ausgeführt. Die Detaillierung ist aufgrund des kleinen Maßstabs sehr spartanisch, allerdings ohne dass dabei die Teile in irgendeiner Weise plump ausgefallen wären. Die für die VC-25 benötigten Extrateile leigen in Metall bei; es handelt sich um einige Antennen und Gehäuse der besonderen elektronischen Ausrüstung. Einige der kleineren Antennen muss man selbst noch ergänzen; als Vorlage kann man das Deckelbild zu Rate ziehen. Eine Inneneinrichtung gibt es naturgemäß keine, die winzigen Fenster erlauben ohnehin keinen Durchblick. Diese sind im Kabinenbereich durchbrochen gestaltet und sollten - falls nicht mit Decals zu belegen - in irgendeiner Weise gefüllt werden. Eine ganze Reihe von Fenstern müssen ohnehin zugespachtelt werden. Die Cockpitfenster sind das einzige Klarsichtteil. Decals als Alternative gibt es dafür keine. Das Fahrwerk ist vollständig nachgebildet mit einfachen, aber korrekt ausgeführten Fahrwerksbeinen und einem separatem Hauptfahrwerksschacht. Damit der Jumbo mit allen Beinen sicher auf dem Boden steht liegen zwei Buggewichte aus Metall bei. Die 18 Räder sind einteilig ausgeführt und mit einigen Details versehen. Reifen und Felgen sind klar voneinander abgegerenzt, was die Bemalung erheblich erleichtert. Wer will kann sein Modell auf dem beiliegenden Ständer präsentieren, dafür muss man sich aber bereits im ersten Bauabschnitt entscheiden. Die Triebwerke bestehen aus je vier Teilen mit einteiligem Einlaß und Heckkonus, was lästige Schleifarbeiten erspart. Das erforderliche Buggewicht liegt dem Bausatz bereits bei und wird an einem Schott im Rumpf befestigt, ohne dass dafür Sekundenkleber o.ä. benötigt wird. Insgesamt gesehen ein ordentlich gemachter Bausatz mit einer dem Maßstab angemessenen Detaillierung. Der in typischer Hasegawa-Qualität ausgeführte Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier Maschinen aus verschiedenen Epochen, nämlich aus der Zeit von 1970 bis ca. 1991 und nach 1991 bis etwa 2006. Der Druck ist sehr sauber und versatzfrei, wenn auch etwas dick für den Maßstab. Decals für die Fenster gibt es nur für die ältere der beiden Versionen, bei der neueren wird nur ein kleiner Teil der Fenster am Bug abgedeckt. Die restlichen Fenster müssen daher in Eigenregie verschlossen werden. Die Bauanleitung ist ebenfalls typisch Hasegawa; klar und leicht verständlich. Nach bereits neun Baustufen ist man am Ziel. Allerdings hätte die Bemalungs- und Decalanleitung ruhig etwas größer ausfallen dürfen.
Darstellbare Maschinen:
Fazit:Jetzt wo der amtierende US-Präsident beinahe täglich in den Medien und sozialen Netzwerken präsent ist dürfte auch dieser Bausatz trotz des strammen Preises seine Anhänger finden. Weitere Infos:Anmerkungen: Die Qualität ist gut, die Teileanzahl übersichtlich und der Maßstab ideal für Farbvariationen - was will man mehr. Die Präsidentenmaschine dürfte sich sehr gut neben den anderen Jumbos in der heimischen Virtrine machen. Preislich gesehen besteht allerdings Spielraum nach unten, auch wenn hier einige zusätzliche Metallteile beiliegen. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 04. Oktober 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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