Pz.Kpfw.VI Ausf.E Sd.Kfz.181 Tiger I /w Zimmerit(Trumpeter - Nr. 09540)Produktinfo:
Besprechung:
Das Sd.Kfz.181, Pz.Kpfw.VI Ausf.E Tiger I war ein schwerer deutscher Panzer, der von 1942 bis 1944 von der Fa. Henschel in Kassel gefertigt wurde. Sein Einsatz begann anfänglich im Spätsommer 1942 in Afrika und er wurde darüber hinaus auch in unterschiedlichen Verbänden der Ost- und Westfront eingesetzt. Der Tiger I wurde nie in einer regulären Pz.Div. eingesetzt, sondern den speziell dafür aufgestellten schw.Pz.Abt. zugewiesen, wovon insg. elf beim Heer und drei bei der Waffen-SS existierten. Das 57 Tonnen schwere Fahrzeug wurde von einem 700 PS starken Maybach Motor angetrieben (Maybach HL 230 P 45). Der für dieses Fahrzeug charakteristische, hufeisenförmige Turm war mit einer modifizierten 8,8cm FlaK versehen (8,8cm KwK 36). Der Tiger I wurde nur in einer einzigen Produktionsart gefertigt (Ausf.E), wobei man diese in eine frühe, mittlere und späte Ausführung unterteilen kann. Seit Produktionsbeginn durchlief das Sd.Kfz.181 Tiger I einige Veränderungen. Doch seine eckige Kastenform behielt er stets bei.
Nachdem ich nun den Deckel des relativ großen Kartons (45,0 x 29,0 x 8,0 cm) geöffnet habe, schaue ich in eine gut gefüllte Schachtel mit einzeln verpackten in hellgrauen Kunststoff gegossene Gießrahmen, die zum Teil mit Schutzfolie umwickelt sind, mehreren verpackten größeren Bauteilen, wie z.B. Panzerunterwanne, Turm, Kanonenblende und Oberwanne, einem reichhaltigen Markierungsbogen für fünf Fahrzeuge, einer kleinen Platine mit Ätzteilen, zwei Bögen mit Zimmeritbelag, dem s/w Bauplan und zwei gedruckten Papierbögen (DIN A 3 & 4) mit farbigen Lackier- und Markierungsvorschlägen.
Die Qualität der Gussteile ist sehr gut, ohne nennenswerte Grate, Fischhäute oder Auswerferstellen an nach außen sichtbaren Bauteilen. Alle Bauteile überzeugen durch eine feine Detaillierung. Bolzen, Nieten, Schrauben und Schweißnähte an Oberwanne, Motorabdeckung, Unterwanne u.s.w. sind hervorragend wiedergegeben. Die Metall-Gussstrukturen einiger Bauteile, wie z.B. Luken, Klappen, Turmkanzel, Auspuffpott Panzerung und Lüftungsgitter, sind exzellent. Die optische Darstellung einer gewalzten Metallstruktur ist auf der gesamten Unterwanne nebst Bug- und Heckpanzerplatte sowie bei einem der Hufeisentürme vertreten und sucht bei Tiger Panzern anderer namhafter Hersteller gewiss seinesgleichen… Hervorragend! Als Modellbauer bin ich absolut begeistert! Antriebs-, Lauf-, Kettenspannräder, Achsen und Kette sind authentisch nachgebildet und entsprechen denen eines späten Tiger I. Der Zusammenbau der Kette dürfte wohl keine nennenswerten Probleme erzeugen. Doch vorher müssen erst einmal alle Kettenglieder von den acht Gießrahmen entfernt werden. Bei fünf Angussstellen pro Kettenglied mit Sicherheit ein Riesen-Spaß… ;) Wenn die Kettenglieder dann endlich entfernt sind, darf man diese noch (da der Kunststoff sehr weich ist) alle nachbearbeiten, um die letzten Grate der Angüsse zu beseitigen. Naja… Das Kanonenrohr besteht aus zwei halben Teilen, die zusammen verklebt werden müssen. Extra Schleifarbeiten lassen sich dabei leider nicht vermeiden. Positiv zu erwähnen wäre, dass dem Bausatz zwei Türme und zwei Kanonenblenden beiliegen. Der eine Turm, wie oben erwähnt in hervorragender Metall-Walzstruktur. Der andere glatt gegossen zum Verarbeiten des Zimmerits. Eine Kanonenblende mit Metall-Gussstruktur, die andere Blende direkt mit Zimmerit versehen.
Womit wir auch beim Zimmerit wären. Die Idee an sich ist gut, da die passgenauen Zimmerit-Bauteile leicht aus der vorgestanzten Kunststoffplatte geschnitten werden können. Nur leider habe ich da so ein gewisses optisches Problem mit dem doch zu statisch wirkenden, maschinell aussehenden Zimmeritbelag. Meiner Meinung nach wäre es ohnehin wesentlich interessanter, das Zimmerit einfach weg zu lassen, da die Metall-Walzstruktur ohne jeden Zweifel schon ein absoluter Hingucker ist. Halter- und Befestigungen wie z.B. von Abschleppseilen oder Turmkettenhalterungen wurden sehr filigran ausgearbeitet und wirken authentisch. Die Platine mit den Lüfterabdeckgittern ist ebenfalls sehr filigran und man kann sogar erkennen, dass der Draht „geflochten“ ist. Das Sd.Kfz.181 von Trumpeter verfügt über keinerlei Interieur. Nur die Fahrer- und Funkerluken sind von innen detailliert, so dass die Luken auch geöffnet dargestellt werden könnten.
Der Bauplan: Der etwa DIN A 5 große, 20 Seiten Hochformat umfassende in Schwarz-Weiß gehaltene englisch - chinesisch sprachige Bauplan ist Step by Step übersichtlich angelegt und auch für Anfänger schnell und einfach verständlich. Farbige DIN A3 und A4 Lackier- und Markierungsvorschläge: Die Lackier- und Markierungsvorschläge sind mit Farbangaben von AK Interactive. Diese entsprechen auch den Fahrzeugen, für die der reichhaltige Markierungsbogen zur Verfügung steht.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Das Sd.Kfz.181 Tiger I von Trumpeter ist in Anbetracht der vielen Tiger I Bausätze, die es ja mittlerweile am Markt gibt, nun nicht gerade eine fahrzeugtechnische Neuerscheinung. Allerdings fand ich die Umsetzung Trumpeters mit den gewalzten Panzerplatten schon eine kleine Sensation, denn dieser Tiger hat diesbezüglich definitiv den höchsten Detaillierungsgrad. Des weiteren handelt es sich beim Tiger I durchaus um einen gut zu bauenden Modellbausatz, der Anfängern und Fortgeschrittenen bis auf die Säuberung der Kette keine nennenswerten Probleme bereiten dürfte. Sollte man sich dennoch für neue PEs oder eine andere Kette entscheiden wollen, so hält der After Market für dieses Fahrzeug mittlerweile einiges an Zurüstartikeln bereit. Das Trumpeter 09540, Sd.Kfz.181, Tiger I (Late Prod.) wartet zwar nicht wie manch andere Hersteller mit einem Full Interior auf, doch bei einem Preis von 35,00 - 45,00 € ist es im Preis-Leistungs-Verhältnis gesehen ein relativ günstiger Tiger I Bausatz. Von meiner Seite sehr empfehlenswert. Diese Besprechung stammt von Ronny Lamberti - 31. August 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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