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British S.E.5a

(Revell - Nr. 03907)

Revell - British S.E.5a

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär bis 1939
Katalog Nummer:03907 - British S.E.5a
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:März 2018
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • 2 Gießrahmen aus grauem Kunststoff
  • 1 Rahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen
  • farbige Anleitung

Besprechung:

Revell - British S.E.5a

Die R.A.F. SE.5a war eines der schnellsten und tödlichsten Flugzeuge ihrer Zeit. Die Geschichte dieses oft als "Spitfire des ersten Weltkrieges" betrachteten Flugzeuges verlief alles andere als reibungslos. Die SE.5 (SE=Scout Experimental) wurde von dem Trio Henry Folland, John Kenworthy und Frank Goodden rund um den neuen, 150 pS starken V8 Motor Hispano Suiza 8Aa entwickelt. Die damals oft verwendeten Umlaufmotoren gerieten an ihre Grenzen und man sah in den neuen, wassergekühlten Reihen- und V-Motoren eine vielversprechende Möglichkeit, höher und schneller zu fliegen. Der Erstflug des Prototyps der S.E.5 fand am 22. November 1916 statt.

Zunächst gab es mit dem Motor noch einige Probleme, und auch bei den Tragflächen gab es noch einiges zu verbessern. Zwei Prototypen gingen bei den Testflügen verloren, einer der Kontrukteure (Maj. F.W.Goodden) kam dabei ums Leben, ebenso der damalige Testpilot der R.A.F. Die Probleme konnten beim dritten Prototypen zum Teil behoben werden, so dass diese Maschine als Grundlage für die Serienproduktion dienen konnte.

Im April 1917 erhielt die No.56 Squadron des Royal Flying Corps als erste Einheit die SE.5. Ihr gehörten mehrere Fliegerasse der RFC an, darunter auch Albert Ball, der zusammen mit seinem Mechaniker weiter an der Verbesserung der SE.5 vor Ort arbeitete. Ihre Modifikationen wurden umgehend in die Serien übernommen, wie z.B. der etwas niedriger eingebaute Pilotensitz.

Revell - British S.E.5a

Revell - British S.E.5a

Nach 77 gebauten SE.5 ging man im Juli 1917 zur Version S.E.5a über, die mit dem 200 PS starken Hispano Suiza 8Ab ausgerüstet war. Die S.E.5a wurde zur Hauptbaureihe und die Fertigung fand in sechs Werken statt, bei Vickers, Austin Motors, Air Navigation and Engineering Comany, Wolseley Motors Ltd., Martinside und R.A.F. Am Ende waren es über 6.400 Exemplare. Es war auch ein Lizenzbau bei Curtiss in den USA geplant, dazu kam es jedoch wegen des Kriegsendes nicht mehr.

Die SE.5a wurde gerne mit der Sopwith Camel verglichen, obwohl diese ein völlig anderes Flugzeug war. Die Camel war wesentlich agiler und wendiger in der Luft, sie hatte aber auch ihre Tücken. Für unerfahrene Piloten war sie schwierig zu fliegen. Die SE.5a dagen lag recht stabil in der Luft und sie verzieh auch so manchen Pilotenfehler. Außerdem war sie schnell, in Höhen oberhalb von 10.000 Fuß war sie den meisten anderen Jägern dieser Zeit überlegen.

Die ungewöhnliche Anordnung der beiden MGs (eines am Rumpf, das andere auf der oberen Tragfläche) erwies sich bald als eine geschickte Lösung. Die Piloten waren keptisch demgegenüber, vor allem wegen dem nicht ganz einfachen Nachladen des oberen MGs. Dennoch konnten die Piloten am Ende große Erfolge erzielen, viele der Fliegerasse des Ersten Weltkrieges flogen auf der SE.5a.

Der Hispano Suiza Motor („Hisso“) konnte aber seine Kinderkrankheiten nie ganz überwinden. Als Alternative wurde später ein Motor von Wolesley eingebaut, der Viper. Im Grunde genommen war der Viper eine Weiterentwicklung des Hisso, der ohne Propellergetriebe auskam. Der Viper war deutlich zuverlässiger als der Hisso und löste ihn später in der Produktion ab.

Revell - British S.E.5a

Revell - British S.E.5a

Der Bausatz aus den Formen von Eduard besteht aus 124 Kunststoffteilen, elf davon sind aus klarem Material. Man bekommt quasi die Weekend Ausgabe in Revell-Verpackung. Die Qualität und Detaillierung der Einzelteile ist hervorragend, allerdings werden Grobmotoriker hier an ihre Grenzen stoßen. Manche der Teile sind so winzig, dass ein sauberes, bruchfreies Abtrennen vom Rahmen zur reinen Glückssache wird. Die beiden Rumpfhälften weisen einige sehr schöne erhabene Details auf. Die Nähte der Bespannung sind als feine Zick-Zack-Linien wiedergegeben. Die Nieten der aufgesetzten Bleche und Scharniere sehen wie immer bei Eduard sehr realistisch und überzeugend aus. Die Konturen und Abmessungen schmiegen sich perfekt an die Pläne von Ian Stair im Windsock Datafile Heft an, es gibt keinerlei Abweichungen, auch nicht bei Lage und Form der Details.

Das aus fast 30 Bauteilen bestehende Cockpit ist für sich gesehen schon ein kleiner Bausatz. Die Einheit wird in einem Rahmen vormontiert, der die seitlichen Strukturen darstellt. Das Ganze wird dann auf die untere Tragfläche aufgesetzt und der Rumpf anschließend darübergestülpt. Für die Instrumente und die Sitzgurte liegen passende Decals bei.

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Weiter geht’s mit dem ebenfalls hervorragend detaillierten, aus neun Einzelteilen bestehenden Motor. Von den drei vorhandenen Motoren wird nur einer benötigt, leider verschwindet auch er, wie schon das Cockpit, unter der Abdeckung. Lediglich die Oberseiten der Zylinderköpfe ragen am fertigen Modell noch aus dem Rumpf heraus. Für die Maschine der No.60 Sqn muss man von der oberen Motorenverkleidung des Hispano Suiza Motors noch die hintere Hutze (bzw. stromlinienförmige Verkleidung) abtrennen und am Bauteil für den Viper-Motor anbringen (Bauteil B60).

Das Fahrgestell liegt in zwei Ausführungen bei, einmal die frühe, hier nicht benötigte, aus Stahlrohren aufgebaute Variante, und die später verbaute Version aus Holz. Die Räder sind ganz gut gemacht, auch wenn die Andeutung der Speichen unter der Bespannung etwas plump im Vergleich zum Rest ausgefallen ist. Inzwischen gibt es Ersatz aus Resin sowohl von Eduard wie auch von CMK.

Bei der SE.5 gab es an den Flügeln und an den Höhenleitwerken im Bereich der Ruder eine kleine dreieckige Aussparung, die nicht mit Stoff bespannt war, sondern wo ein Fenster eingesetzt war. Dort konnte man die Umlenkrolle für die Seilzüge von außen sehen. Eduard hat dieses Feature natürlich am Modell umgesetzt. Die Flügel selbst bestehen jeweils nur aus einem Stück mit separaten Steuerflächen. Somit braucht man sich um die korrekte V-Stellung von 5° keine Gedanken zu machen. Für die Höhenruder gibt es eine alternative, etwas schmalere Version, die man für die Maschine der No.60 Sqn benötigt.

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Das MG auf dem oberen Flügel wird nur für die Maschine der No.24 benötigt. Es besteht aus einem Stück (plus Magazin und Griff) und ist schon ganz gut gemacht. Etwas mehr Finesse bekommt man mit dem passenden Brassin Set von Eduard. Weitere Alternativteile gibt es in Form einer Verkleidung für den Rumpfrücken (Optionen A, B und D) sowie eines geätzten Bombenracks für die Unterseite des Rumpfes (Option B).

Für die Verspannung sind in der Anleitung zwei Ansichten abgebildet. Allzu aufwändig ist diese nicht, jedoch sollte man beachten, dass man stellenweise mit doppelten Drähten arbeiten muss. Eduard hat an den entsprechenden Stellen schon winzige Bohrungen angebracht, wodurch die ganze Sache etwas leichter wird. Wer die Spannvorrichtungen ebenfalls darstellen möchte, kann auf ein passendes Ätzteileset von Eduard zurückgreifen.

Für diese Sonderauflage 100 Jahre RAF bietet uns Revell zwei Markierungsoptionen an. Von der Farbgebung her sind beide mehr oder weniger identisch, die Unterschiede liegen lediglich in den individuellen Markierungen. Man kann eine Maschine der No. 24 Sqn oder eine der No.60 Sqn bauen, beide Einheiten waren im Herbst 1918 über Frankreich im Einsatz.

Revell schlägt für die Bemalung wie üblich die hauseigenen Farben vor, das Olivgrün PC10 wird mit Revell 46 angegeben. Auch das Beige der Stoffbespannung ist als Farbton vorhanden, hier soll Revell 314 zum Einsatz kommen. Die Bauanleitung folgt im Wesentlichen der von Eduard, allerdings hat Revell einige Baustufen noch weiter aufgeteilt, wie z.B bei der Endmontage des Cockpits oder bei den Tragflächen. Am Ende sind es bei Revell 52 Bauabschnitte, ich finde sie etwas übersichtlicher als das Eduard Pendant.

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British S.E.5a

 

Darstellbare Maschinen:
  1. Royal Aircraft Factory SE.5a, No.24 Squadron, Royal Air Force, Cappy, Frankreich, September 1918
  2. Royal Aircraft Factory SE.5a, No.60 Squadron, Royal Air Force, Inchy, Frankreich, November 1918
Stärken:
  • Sehr gute Detaillierung
  • Hervorragend gemachte Bespannung
Schwächen:
  • Sehr viele kleine Teile, stellenweise übertriebene Aufteilung in einzelne Teile
Anwendung:
  • Anspruchsvoll

Fazit:

Ein hervorragend gemachter Bausatz. Die Detaillierung ist hervorragend, allerdings ist der Bausatz auch sehr anspruchsvoll, alleine schon wegen der vielen Klein- und Kleinstteile. Preislich liegt der Bausatz gut 3 Euro über dem Weekend-Pendant von Eduard.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 22. Juni 2018

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