Eurofighter Typhoon RAF(Revell - Nr. 03900)Produktinfo:
Besprechung:Das Eurofighter-Projekt existiert bereits seit 1984: Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien vereinbarten die gemeinsame Entwicklung eines Kampfflugzeugs, das die verschiedenen im Einsatz befindlichen Strahlflugzeuge aus den 70er Jahren ersetzen sollte. Zunächst entwarf und flog British Aerospace 1986 den EAP-Demonstrator (Experimental Aircraft Programme), um zahlreiche Designvorschläge für das Eurofighter-Projekt zu testen. In Deutschland hob dann am 27. März 1994 das erste echte Entwicklungsflugzeug ab, das erste britische folgte zehn Tage später. Den Entwicklungsflugzeugen folgten dann fünf sogenannte instrumentierte Serienflugzeuge für laufende Tests und die weitere Entwicklungsarbeit. Nach einigen politischen Neuüberlegungen umfasste die erste Serientranche schließlich 180 Flugzeuge für Deutschland, 232 für Großbritannien, 121 für Italien und 87 für Spanien. Bei der RAF sind derzeit 5 aktive Einheiten plus eine Trainingseinheit mit der EF-2000 ausgerüstet. Außerdem existiert eine kleine Erprobungseinheit. Die Version FGR.4 verfügt über erweiterte Fähigkeiten für Luft-Boden-Angriffe und erfüllt somit die ursprünglich anvisierte Rolle als Mehrzweckkampfflugzeug (die ersten Maschinen vom Typ F.Mk.2 waren ja eher nur für die Air-to-Air-Rolle geeignet). Der Bausatz ist eine Wiederauflage des bereits hier auf Modellversium ausführlich vorgestellten Eurofighters aus den neuen Formen von Ende 2016. Verteilt auf drei Teilrahmen sind knapp 90 Einzelteile untergracht, von denen hier aber nur 65 benötigt werden. Die übrigen Teile, es handelt sich ausnahmslos um Zuladung, wandern in die Restekiste. Die Detaillierung der Bauteile ist recht gut, Revell hat ja den "alten" Bausatz an einigen Stellen, was den Aufbau angeht, etwas vereinfacht und gleichzeitig etwas mehr an Details eingebracht. Die Gravuren sind natürlich versenkt ausgeführt und für den Maßstab ausreichend fein. Das Cockpit ist komplett ausgestattet mit erhaben geprägten Details. Das Instrumentenbrett ist als Karsichtteil ausgeführt (warum eigentlich?). Wer möchte, kann Decals für die Seitenkonsolen und das Instrumentenbrett verwenden. Beim mehrteiligen Schleudersitz sind die Gurte erhaben aufgeprägt. Der gut sichtbare Bereich hinter dem Cockpit ist sehr schön wiedergegeben. Die Luftbremse kann geöffnet gebaut werden. Das Seitenleitwerk ist ein separates Teil, die Trennstelle liegt entlang der Verkleidung für die APU. Die Schubdüsen sind beidseitig detailliert, die Tiefe der Nachbrenner ausreichend. Man hat die Wahl zwischen der offenen und geschlossenen Variante. Die Luftbetankungssonde kann ein- oder ausgefahren angebaut werde. Die Canards am Bug sind frei positionierbar. Bezüglich der Steuerflächen ist alles bereits am Platz, sogar die beiden kleinen beweglichen Teile der Lufteinlauflippe. Die Klarsichtteile sind von recht guter Qualität, durchaus keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich die letzten Neuheiten anschaut. Die Angüsse der Haube befinden sich nun an den schmalen Seiten, wodurch die Gefahr einer Beschädigung beim Abtrennen vom Gussast eher gering ist. Von der umfangreichen Zuladung, bestehend aus:
werden für dieses Modell nur die AIM-132 und ein einzelner Tank benötigt. Neu ist natürlich der Decalbogen, wie seit einiger Zeit üblich müssen wir uns mit einer einzelnen Markierungsoption zufrieden geben. Der Bogen enthält die Kennungen für den Eurofighter FGR.4 ZK349, welcher im Jahre 2015 eine Sonderlackierung im Stil der Spitfire von 1940 erhielt. Der Code GN°A gehörte zu einer Maschine der No.249 Sqn in RAF Church Fenton. Diese Einheit erbrachte während der Luftschlacht um England herausragende Leistungen und einer ihrer Piloten bekam (als einziger des RAF Fighter Command) das Victoria Cross verliehen. Der von Zanchetti gedruckte Bogen ist leider nicht 100% perfekt. Es gibt ausgerechnet bei der gelben Farbe einen vor allem in den Rumpfkokarden erkennbaren Versatz. Hier hilft wohl nur ein Austausch derselben. Bei den kleinen Dreiecken (Decal 28) lässt sich das eventuell noch tolerieren. Netterweise hat man ein paar Decals für die AIM-132 mit beigelegt, bei der ersten Auflage gab es ja nur welche für die Tanks. Die farbige Bauanleitung ist klar und leicht verständlich. Die Bemalungsanleitung ist ausreichend groß, wenn auch nicht 1:1 bezogen auf's Modell. So viele Decals sind es ja nun nicht.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Der Bausatz ist von guter Qualität, die Idee, was das Vorbild angeht, recht attraktiv. Leider hat es mit den Decals hier nicht so ganz hingehauen. Revell täte gut daran, sich wieder auf die Tradition der "Super-Abziehbild" Bausätze zurückzubesinnen. Andere Hersteller bieten hier inzwischen definitv mehr. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 02. Juni 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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