HMS Buttercup(Revell - Nr. 05158)Produktinfo:
Besprechung:
Die Kiellegung der H.M.S. Buttercup und Schiffe der neuen Klasse der Flower Class Corvetten begann im Oktober 1939 in einer von insgesamt 30 Werften in England. Die Buttercup selbst wurde in der Werft von Harland & Wolff in Belfast, Nordirland, am 17 Dezember 1940 auf Kiel gelegt. Sie wurde am 10. April 1941 fertiggestellt und am 24. April 1942 von der Royal Navy übernommen worden. Während des Zweiten Weltkrieg wurde sie aber der Freien Belgischen Sektion der Royal Navy (RNSB) zugeteilt. Belgische Seeleute bemannten britische Schiffe, kämpften aber unter belgischer Flagge auf der Seite der Alliierten. Nach der Befreiung Belgiens Ende 1944 kehrte sie zur Royal Navy zurück. Von da aus wurde sie von der Norwegischen Navy übernommen. Sie sollte die Burg-Class Corvette HNoMS Tunsberg Castle ersetzen, die am 12. Dezember 1944 durch eine Mine vor Finnland versenkt wurde. 1946 wurde sie zur HNoMS Nordyn umbennant und bekam die Aufgabe zunächst als Fischereischutzschiff zu fungieren. Dort arbeitete sie bis 1956, und wurde dann von der Navy-Liste gestrichen. Im November 1957 wurde sie an eine Walfangfirma verkauft und zur Thoris umbenannt. Sie arbeitete dort bis zu ihrer Verschrottung 1969 als Walfängerin.
Zum ersten mal erschien die HMS Buttercup von der Firma Naval Models in den 1990ern, aber nur im Maßstab 1:700 und war zudem als Resinmodell ausgelegt. Das vorliegende Modell ist eine Formenvarianter der im Jahre 2016 erschienenen HMS Snowberry. Die HMS Buttercup von Revell in 1:144 ist derzeit das einzige erhältliche Modell auf dem Markt (abgesehen vom oben genannten Resinmodell). Sie kam erst Anfang 2018 auf den Markt, mit weniger Teilen als bei der Snowberry, aber mit einigen Änderungen. Die beiden Schiffe ähneln sich nämlich nur oberflächlich. Den größten Unterschied sieht man am Bug, dort ist ein Akustik-Hammer installiert, der bei der Snowberry fehlt.
Der Karton des Modells macht beim ersten Blick schon was her. Er ist gut gefüllt und die Gussäste sind sauber eingeschweißt worden, selbst bei den zwei Rumpfhälften ist das zutreffend. Die Bullaugen sind in den zwei Rumpfhälften schon "gebohrt" worden, beim Zusammenbau derselben ist Sorgfalt geboten. Zwar kommt es der Stabilität etwas entgegen, nur der fertige Rumpf ist dennoch etwas labil. Außerdem ist an der Klebenaht Nacharbeit erforderlich. Das gleiche gilt für die zwei Decksplatten. Sie passen aber nach ein wenig Schleifen gut in den Rumpf. Allerdings weisen sie nur wenig Detailtreue auf, selbst die angedeutete Holzbeplankung ist nur sehr schwach angedeutet. Die gleiche Problematik zieht sich auch über die restlichen Decksaufbauten durch. Die Bauteile für die meisten Aufbauten und Deckdetails befinden sich in den Gussästen E und F, sie sind zwar sehr sauber gegossen worden und haben keine Fischhäute oder sonstige Gussspuren, sind aber leider nicht sehr fein verwirklicht worden. Das gleiche sieht man im Gussrahmen K, der die größeren Decksteile beinhaltet. Das hat man bei Revell schon um einiges besser gesehen. Schön dagegen ist, dass man den Akustik-Hammer, der am Bug installiert wird, voll beweglich ausführen kann.
Die meisten der kleineren Bauteile befinden sich im Gussrahmen I, der gleich zweimal vorhanden ist. Diese sind im Gegensatz zu den anderen Teilen aber detailreich, sauber und schön fein gearbeitet worden. Was wiederum stört sind die vielen Angüsse, die man zwar gut herauslösen kann, nur dass man jede Stelle entweder sauber schleifen oder schneiden muss. Der Gussast H ist der mit den Klarteilen und trägt die Fenster der Aufbauten, die Fenster der Dachluken und des Signalmastes. Leider muss man nach dem Herauslösen der Teile auch wieder nacharbeiten, was mit Vorsicht gemacht werden muss, da sie sehr spröde sind. Beim Durchblättern der farbigen Bauanleitung fallen einem sofort einige Details auf. Zum Einen werden sehr viele Farben benötigt, zum Andern muss man wieder Farben mischen, was eigentlich heutzutage nicht mehr nötig sein sollte. Die Anleitung ist großzügig angelegt und farbig gedruckt worden und bietet eine gute Schritt-für-Schritt Anleitung zum Montieren der Teile. Auf der Rückseite befindet sich die ausführliche Lackieranweisung für die HMS Buttercup, Royal Navy Section Belge (RNSB), 1941 - 1944. Der Decalbogen wurde sauber und glänzend gedruckt. Er beinhaltet eine belgische und eine englische Länderkennung, die Wimpelnummer und Wasserstandsanzeiger sowie die Beschriftung für den Display-Ständer.
Darstellbare Einheiten: HMS Buttercup, Royal Navy Section Belge (RNSB), 1941 - 1944Anwendung: Mit über 490 Einzelteilen recht umfangreich Fazit:Dieser Bausatz ist für Anfänger wegen der hohen Teilezahl nur bedingt geeignet. Erfahrene Modellbauer können aus dem Bausatz noch einiges herausholen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit ca. 35-40 Euro sehr gut. Ich kann euch diesen Bausatz wirklich ans Herz legen, denn man kann ein schönes Schmuckstück daraus machen. Diese Besprechung stammt von Eric Völker - 26. Mai 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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