Merkava Mk.2B(Takom - Nr. 2080)Produktinfo:
Besprechung:Merkava Mk.2 - der frühe israelische StreitwagenDer seit 1978 in Israel entwickelte und gebaute Merkava ist seit jeher einer der bekanntesten und schwersten Panzer der Welt. Von Anfang an speziell für den Kampf im mediterranen Raum konzipiert, ist die Mk.2-Variante mit einer 105mm-Kanone ausgestattet und ausschließlich mit Stahl gepanzert. Die diesem Bausatz zu Grunde liegende Variante wurde 1983 in Dienst gestellt und ist bis heute im israelischen Heer im Einsatz. Er hat im Vergleich zum Vorgängermodell Mk.1 zusätzliche Panzerung an den Turmseiten, der 60mm Mörser wurde innerhalb des Turms so platziert, dass er von innen geladen und verschossen werden kann. Außerdem wurde ein Thermalsichtgerät hinzugefügt und der Panzer erhielt eine verbesserte Optik, Querwindsensoren, aktuelle Elektronik und ein vollautomatisches Getriebe.
Neues von Takom
Takom brachte bereits vor einem Jahr den Merkava Mk.1 heraus und legt die Mk.2-Variante nun als Folgemodell nach. Wie von diesem chinesischen Hersteller erwartet, ist die Bausatzqualität sehr gut und die Details sind ordentlich herausgearbeitet. Die Oberflächen des Modells sind ganz glatt und kommen ohne den typsich rauen, sandigen, unregelmäßigen Antirutschbelag daher. Damit wären wir auch schon beim Hauptarbeitsaufwand bei der Konstruktion des Bausatzes: das sorgfältige Aufbringen einer entsprechenden Belagspaste dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein bisschen Zeit wird aber dann wieder eingespart, weil der Panzer keinerlei Innendetaillierung hat. Einige der Klappen und die hintere Motorraumabdeckung können wahlweise geschlossen oder geöffnet dargestellt werden, nur sollte man dann zumindest eine Besatzungsfigur in die jeweilige Luke stellen oder alles ausreichend ausschwärzen, damit man nicht in den leeren Innenraum blickt.
Der Inhalt des Bausatzes
Die Bauanleitung
Der mehrteilige Turm hat ordentliche, gut ausgeprägte Details. Er wird zur weiteren Verfeinerung mit weiteren Anbauteilen ergänzt. Das Rohr liegt als geteiltes Bauteil bei, an das nach dem Zusammenfügen zwei separate Teile als Kanonenblende angeklebt werden sollen. Bei "echten" Merkavas ist das Rohr mit Spannschnallen/Metallringen und Verschraubungen ummantelt. Takoms Spritzguss-Variante schaut dagegen eher etwas schwammig und undefiniert aus. Am Ergebnis des gebauten Teils muss jeder für sich entscheiden, ob die dortigen Details ausreichen oder ob man nicht besser zu einem gedrehten Metallrohr und Ätzteilen für die Schnallen und die anderen Beschlagteile greift. Die FN-Maschinengewehre sind mit geschlossenen Rohrmündungen dargestellt, die aufgebohrt werden sollten. Bei dem .50 cal Turm-Maschinengewehr ist der Kühlmantel nicht durchbrochen, so dass auch hier der Minibohrer Verwendung finden sollte. Der Mechanismus für die Seilzug-Fernsteuerung für das .50 cal ist nicht vorhanden. Ein wenig Plastiksheet für die Auslösevorrichtung und Draht für die Zugleinen dürften hier nach dem Studium von Vorbildfotos Abhilfe verschaffen. Weitere Einzelheiten des Bausatzes im DetailGlatte Oberseite der Wannen mit angegossenen Lüftungsgittern. Das LaufwerkDie Laufräder haben separate Profilringe (Teile A15), bei denen allerdings die Montagerichtung wegen der etwas groben Bauanleitung im Unklaren bleibt. Es ist daher nicht zu erkennen, was die Innen- und was die Außenseite der Teile ist. Hier sind Detailfotos zu Rate zu ziehen, oder die Profilringe sind auf "gut Glück" zu montieren. Die Umlenkrollen sind beim Original perforiert. Bei den Bausatzteilen (A6 und A7) müssen entsprechende Löcher in die Bauteile gebohrt werde. Auch hierfür liegt dem Bausatz eine passende Lehre (Teil C35) bei. Mit Hilfe dieser Schablone können die Löcher selbst gebohrt werden.
Auf den Wannenoberseiten finden sich eingelassene Lüftungsgittter, die leider nicht durch Ätzteile dargestellt werden. Sie sind zwar recht fein gegossen und können mit einem sorgfältigen Washing und Drybrushing eine ordentliche Tiefenwirkung entfalten, aber Ätzteile hätten bestimmt einen noch realistischeren Eindruck ergeben. Die dortigen Schnallenverschlüsse der seitlichen Staukästen und die Scharniere der Wannenoberseite gefallen mir hingegen sehr gut und brauchen meines Erachtens nicht mit "Tuningteilen" ausgetauscht zu werden. Ebenso realistisch wirken auf mich die auf den verschiedenen Flächen angespritzten Schweißnähte. Kleines Detail: die Seriennummer des Panzers ist beim Merkava vorne rechts an der Wanne angebracht, so auch beim Modell. Damit man nicht jedes Modell mit gleicher Nummer vorfindet, kann man sich nach dem vorsichtigen Abschneiden und Aufkleben der (extra zu diesem Zweck?) angespritzten Ziffern vom Gussrahmen (Spritzling A) eine "persönliche" Kennung zusammenstellen.
Gut gelungen finde ich auch die Kettenpanzerung des Turms. Hier sind die einzelnen "baumelnden" Ketten und Rundgewichte bereits fix und fertig an den jeweiligen Turmverkleidungen angegossen. Ein anderes nettes Feature ist die Tatsache, dass die Seitenschürzen als einzelne Segmente modelliert sind. Die Halterungen sind als Bauteile hinzuzufügen. So können einzelne Schürzen weggelassen werden und man kann die dahinter liegenden Strukturen erkennen.
Die PanzerketteIn Baustufe 29 beginnt man mit der Montage des Kettenlaufwerks. Erfreulicher Weise hat auch bei diesem Bausatz die gute, alte Gummikette ausgedient. Takom hat für die Bereiche an den Antriebsrädern und Umlenk-/Spannrollen Einzelkettenglieder und für die geraden Bereiche entlang der Laufrollen zusammenhängende Kettensegmente beigefügt. Die Montage an sich dürfte dank zweier beigefügter Lehren recht zügig vonstatten gehen. Leider sind in regelmäßigen Abständen auf deren Innenseiten kleine 2mm große, kreisförmige Auswerferstellen verteilt, die für den Fall, dass man sie beim fertigen Modell erblickt, verfüllt und verschliffen werden sollten.
Markierungen und LackierungDie Bemalungshinweise der Bauanleitung zeigen die Colorierung unter Nutzung von AMMO/Mig-Farben. Es werden zwei Decalvarianten für Fahrzeuge der 7. Panzerbrigade angeboten, die nur auf den Seiten und der Rückseite des Panzers angebracht werden. Beide sind typischer Weise in IDF Sinai Grau über alles lackiert. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein trotz kleinerer Schwächen preiswerter, gut gemachter Bausatz, der viel Bastelspaß bringen dürfte. Empfehlenswert! Weitere Infos:Anmerkungen: Das Modell findet ihr auf der Website von Takom bei Facebook: Import und Vertrieb erfolgen über Modellbau König: Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 11. April 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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