Jagdpanzer 38(D)(Amusing Hobby - Nr. 35A021)Produktinfo:
Besprechung:Im Zuge der Vereinheitlichung der Panzerfahrgestelle und angesichts der auslaufenden Produktion des Panzer IV beschloss die Führung des Heeres die Entwicklung eines neuen, auf dem tchechischen Panzerkampfwagen 38(t) basierenden Fahrzeuges. Nach der Annulierung des Einheitsfahrgestells für die Panzer III und IV sollten mit dem Panzer 38(D), dem Panther und dem Tiger nur noch drei Baureihen für die Truppe gefertigt werden. Als Antrieb für den Panzer 38(D) war ein Tatra Dieselmotor mit einer Leistung von 220PS vorgesehen. Da die Produktionsstätten für den Panzer 38(t), die Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik und Skoda, die Quoten 1944 nicht mehr erfüllen konnten, sollte die Produktion nach Deutschland zu Alkett verlagert werden, wo bis zu 1.000 Fahrzeuge pro Monat gebaut werden sollten. Da die tchechischen Produktionsmethoden nicht so ohne weiteres von der deutschen Industrie übernommen werden konnten und auch weil der Tatra Motor mehr Platz benötigte, waren umfangreiche Änderungen am Chassis erforderlich. Als Bewaffnung für die Ausführung als Jagdpanzer 38(D) waren die 7,5cm PAK 39L/48, die 7,5cm PAK 42L/70 sowie die 10cm Sturmhaubitze 42/2 vorgesehen. Die Serienfertigung bei Alkett sollte im März 1945 beginnen, bei Vomag im Juli 1945. Da die Getriebe von ZF nicht vor Mitte April 1945 verfügbar waren, ist unklar, ob überhaupt ein einziger Jagdanzer 38(D) fertig gestellt werden konnte.
Der Bausatz des Jagdpanzer 38(D) basiert, wie sollte es anders sein, auf dem 2016 erschienenen 28cm Sturmmörser 38(D). Während die Unterwanne und das Kettenlaufwerk mehr oder weniger unverändert übernommen wurden, sind nun einige neue Rahmen hinzugekommen bzw. wurden ersetzt. So z.B. die Kette. Sie ist nach wie vor als Einzelgliederkette ausgeführt, wurde anscheinend aber überarbeitet. Anstelle der zwölf Rahmen sind nun 117 einzelne Abschnitte mit je zwei Kettengliedern im Bausatz vorhanden. Die damals bei der Strumpanzerkette noch vorhandene Auswerfermarke ist verschwunden. Für die Kette hier werden nur 2x98+9 Glieder benötigt, es sind also genügend Reserveteile vorhanden, falls die Clipse mal nicht so gut einrasten sollten.
Was die Teileanzahl angeht ist der Bausatz recht übersichtlich gehalten, neben den 234 Kettengliedern sind lediglich "nur" noch weitere 176 Kunststoffteile und 23 Ätzteile vorhanden. Für einige der Bauteile vom Rahmen "P" gibt es in der Anleitung keinerlei Hinweise, es handelt sich im Wesentlichen um ein paar Werkzeuge sowie Seilkauschen für zwei Abschleppseile. Ein passendes Garn oder Drahtlitze liegen allerdings keine dabei. Die Detaillierung der Bauteile ist gut bis sehr gut, natürlich ist vieles hier fiktiv und man hat sich diesbezüglich sicherlich am Hetzer orientiert, mit dem dieses Fahrzeug eine sehr große Ähnlichkeit besitzt. Die Kanone ist aus einem Stück gegossen und kann beweglich eingebaut werden. Bis auf eine Luke im Dach sind alle anderen nur geschlossen anzubauen, eine Inneneinrichtung gibt es verständlicherweise nicht. Bis auf einige Anbauteile ist das Fahrzeug relativ "clean". Das Laufwerk ist sehr simpel aufgebaut und die Lauf- und Leiträder können drehbar angebaut werden. Die Passung ist aber teilweise sehr eng, so dass man auf dieses Feature besser verzichet und die Teile gleich fest verklebt.
Die wenigen Ätzteile umfassen einige Gitter für den Auspuff und die Motorenabdeckung auf der Oberwanne sowie die Seitenschürzen. Sie sind von der üblichen, eher einfachen Qualität bei Amusing Hobby und vergleichbar mit denen von Trumpeter oder Hobby Boss. Der Decalbogen ist schon aus anderen Bausätzen von Amusing Hobby bekannt und enthält neben einigen Balkenkreuzen nur noch zwei generische Zahlrenreihen von 0-9 in Rot auf weißem Grund. Damit kann man die üblichen verdächtigen an Fahrzeugen bauen, nämlich vier fiktive Panzer in vier unterschiedlichen Tarnungen. Im Prinzip also jeder wie er will :). Die Bauanleitung ist mit neun Seiten sehr übersichtlich ausgefallen und monochrom. Die Bemalungsanleitung dagegen ist auf einem separaten, gefalteten DIN A3 Bogen untergebracht und in Farbe gedruckt.
Für diese Besprechung habe ich den Bausatz auch mal zusammengebaut. Wie zu erwarten war gab es keine größeren Schwierigkeiten. Etwas nervig war der teilweise vorhandene Grat an den Teilen. Die Passgenauigkeit ist sehr gut und erfordert keinerlei Nacharbeit. Beim Anbau der horizontalen Kettenabdeckungen (B17 und B19) sollte man die Oberwanne mit auflegen, damit der Abstand an Front und Heck genau stimmt. Die Führung für diese Teile ist nicht so ganz eindeutig, ich musste am Ende etwas Material vorne an der Oberwanne wegnehmen, damit alles zusammenpasste. Auf drehbare Laufrollen und dergleichen habe ich verzichtet und werde sie erst nach der Bemalung anbringen. Die Kette lässt sich eigentlich ganz gut montieren, allerdings springen die Verbindungen teilweise sehr leicht wieder auf, wodurch das Aufziehen der Kette zum Geduldsspiel wird. Es gelang schließlich, nachdem ich alle Laufrollen entfernt hatte und nur die Treib- und Leiträder an ihrem Platz beließ. Man kann die Laufrollen auch noch sehr gut aufstecken wenn die Kette bereits aufgezogen ist. Die geätzten Seitenschürzen sollte man erst anbringen, wenn das Modell soweit fertig bemalt ist.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Einfach zu bauendes Modell mit einer ordentlichen Detaillierung. Weitere Infos:Anmerkungen: Der Import für Deutschland erfolgt über Modellbau König. Den Bausatz auf der Homepage von Amusing Hobby findet ihr hier. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 14. Februar 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Frank RichterLand: Beiträge: 32 Dabei seit: 2003 Neuste Artikel:Alle 32 Beiträge von Frank Richter anschauen. |