Porsche Panamera Turbo(Revell - Nr. 07034)Produktinfo:
Besprechung:Das Konzept eines viertürigen Porsches geisterte schon eine ganze Weile in den Köpfen der Weissacher Designer herum. Schon Anfang der 1990er Jahre wurde eine entsprechende Studie vorgestellt, damals noch unter der Bezeichnung "Panamericana". Es sollte jedoch noch fast 20 Jahre dauern, bis diese Idee umgesetzt wurde. Im Jahre 2009 wurde schließlich der Porsche Panamera, so die offizielle Bezeichnung, auf der Auto Shanghai vorgestellt. Seit September 2009 gibt es ihn in Europa. Zwar wurde der Panamera von Porsche entwickelt, der Bau der Fahrzeuge erfolgt aber in Zusammenarbeit mit VW. 2013 gab es eine leichte Überarbeitung des Designs und seit Ende 2016 ist das Nachfolgemodell (als 2. Generation bezeichnet) im Handel. Der unter der internen Modellnummer 971 geführte Wagen basiert auf einem von Porsche entwickelten modularen Standardantriebsbaukasten (MSB), entwickelt aus dem System von Volkswagen. Die Produktion erfolgt in einem neu gebauten Werk in Leipzig. Inzwischen sind eine ganze Reihe von Motoren für den Panamera im Angebot, die Leistungsbandbreite reicht von 330 bis 680 PS. Neben aufgeladenen Ottomotoren hat man als Kunde auch die Möglichkeiten, einen Hybrid-Antrieb auszuwählen. Der ebenfalls erhältliche Dieselmotor von Audi wurde wegen der Abgasaffaire wieder aus dem Programm genommen, bis eine Überarbeitung stattgefunden hat. Wer mit dem Gedanken spielt, sich so ein Gefährt zuzulegen, sollte mindestens 107.553 Euro für die "richtigen" Motoren in der Tasche haben, den 3-Liter V6 gibt es bereits ab 90.655 Euro (Stand Januar 2018). Das obere Ende bildet der Panamera Turbo-S E-Hybrid Executive für knapp unter 200.000 Euro.
Noch rechtzeitig zu Weihnachten 2017 ist dieser Bausatz des Porsche Panamera Turbo S erschienen. Die gut gefüllte, aber nachwievor sehr unpraktische und meiner Ansicht nach auch etwas knapp bemessene Faltschachtel enthält sieben Teilerahmen in Hellgrau, Blau, klar und verchromt. Hinzu kommen noch die einteilige Karosserie und die vier Gummireifen. Die Klarsichtteile wurden nicht extra verpackt und teilen sich einen Beutel mit anderen Rahmen. Dass dies bei meinem Exemplar keine Kratzer auf den Teilen hinterlassen hat war wohl reine Glückssache. Einmal ausgepackt ist es beinahe unmöglich, alles wieder ohne Presspassung in den Karton zurück zu bugsieren. Von seiner Machart knüpft dieser Bausatz nahtlos an die bereits erschienenen McLaren 570S oder den Mercedes AMG-GT an. Das heißt für uns, dass die Schwerpunkte in Sachen Details auf den direkt sichtbaren Bereichen liegen. So bleibt vom sehr gut ausgeführten Motor am fertigen Modell praktisch nichts zu sehen, die ganze Einheit verschwindet auf Nimmerwiedersehen unter einer Abdeckung im Motorraum, eigentlich ganz wie beim Original. Da auch hier der Unterboden komplett geschlossen ist sieht man auch von unten nichts. Man kann sich beim Bemalen und Detaillieren hier auf das Allernötigste beschränken. Bei den Achsen und Radaufhängungen hat man diesem Umstand Rechnung getragen und die Teile sind entsprechend vereinfacht ausgeführt. Dafür bleiben die Räder drehbar und die Lenkung funktionsfähig. Der aus knapp über 20 Einzelteilen bestehende Inennraum ist sehr schön wiedergegeben. An den Türverkleidungen, der Mittelkonsole und am Armaturenbrett gibt es eine ganze Reihe erhabener Details, die man mit entsprechender Bemalung auch von außen durch die ausgesprochen klaren Scheiben sehr gut sehen kann. Die Optik wird durch zahlreiche Decals noch weiter verbessert. Eine gute Hilfe bei der Ausgestaltung des Innenraums bietet die Panamera-Seite auf der Homepage von Porsche, insbesondere was die möglichen Farbkombinationen und die Zierelemente angeht. Man kann sich entscheiden zwischen einem Links- oder einem Rechtslenker. Die Felgen und der Auspuff sind verchromte Teile. Mir persönlich gefallen die weniger, da sie sehr spielzeughaft aussehen. Die Reifen hingegen sind sehr gut gemacht und weisen ein realistisches Profil auf. Die Flanken sind allerdings glatt. Bei den Bremsscheiben und den Bremssätteln hätte man sich ruhig etwas mehr ins Zeug legen können, die Teile sind recht einfach gehalten, obwohl man sie duch die Felgen sehr gut sehen kann. Immerhin sind diese ja sozusagen ein Markenzeichen von Porsche. Die einzige Option beim Bau ist eine geöffnete Motorhaube, ansonsten sind alle Türen und die Heckklappe geschlossen gegossen. Die Karrosserie ist nicht ganz so perfekt wie man das vielleicht gewohnt ist. Es gibt einige Fließspuren und Sinkstellen, die man behandeln muss. Die Frontschürze ist mir etwas zu kantig geraten, besonders im unteren Bereich, wo die Lüftungsgitter sitzen. Irgendwie hat Revell da eine hervorstehende Einfassung geschaffen, die am Original so nicht existiert. Eventuell kann man das ein wenig beischleifen. Auch der Steg in der Mitte dieser Einfassung ist viel zu wuchtig. Der Rest sieht ganz ok aus.
Die Decals machen wie gewohnt einen sehr hochwertigen Eindruck. Neben einigen Elementen für den Innenraum gibt es eine ganze Reihe von Nummernschildern aus aller Welt. Wer will kann auch ein Showroom-Fahrzeug bauen, das erforderliche "Panamera" Schild ist ebenfalls vorhanden. An die diversen Embleme und Porsche-Schriftzüge hat man natürlich gedacht, einschließlich die für die Bremssättel. Der Bogen wurde bei Zanchetti in Italien gedruckt. Die Bauanleitung ist gewohnt übersichtlich mit farblich hervorgehobenen Bemalungshinweisen. Als Außenfarbe hat man sich für das Saphirblaumetallic entschieden. Daneben gibt es aber noch viele weitere Farben, einfach mal den Konfigurator auf der Porsche Seite durchgehen.
Darstellbare Fahrzeuge: Es stehen Rechts- und Linkslenker zur Auswahl, die Kennzeichen erlauben den Bau von Fahrzeugen aus den USA, Russland, Schweiz, Italien, Österreich, Frankreich, Belgien, Niederlande und natürlich auch aus Deutschland.Fazit:Ein einfach zu bauendes Modell mit vielen Details in den sichtbaren Bereichen. Motor und Fahrwerk sind nur vereinfacht wiedergegeben, was aber nicht weiter stört. Die Karrosserie ist im Frontbereich nicht so gut gelungen, was man aber sicherlich ein Stück weit korrigieren kann. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 09. Februar 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |