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Leopard 2 Revolution

(Tiger Model - Nr. 4629)

Tiger Model - Leopard 2 Revolution

Produktinfo:

Hersteller:Tiger Model
Sparte:Militärfahrzeuge Modern
Katalog Nummer:4629 - Leopard 2 Revolution
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2017
Preis:ca. 55-65 euro;
Inhalt:
  • 5 Spritzling in Beige
  • 4 größere Einzelteile
  • 1 klarer Spritzling
  • 1 Spritzling mit Polycaps
  • 6 Spritzlinge in Schwarz für die Kette
  • 1 Ätzteilplatine
  • Decalbogen
  • 16-seitiger Bauplan
  • Decal- und Bemalungsplan
  • Drahtlitze für das Abschleppseil
  • ca. 850 Teile

Besprechung:

Tiger Model - Leopard 2 Revolution

Anfang Januar staunten die Freunde moderner Panzer. Der chinesische Hersteller „Tiger Model“ kündigte über facebook diesen Leopard 2 an. Prompt gab es im Internet eine Diskussion, ob dieses Modell Sinn macht. Der MBT Revolution wurde auf der Rüstungsmesse „Eurosatory 2010“ präsentiert und ist noch in keiner Armee im Einsatz. Wenn schon ein ganz neuer Leopard, warum dann nicht der Leopard 2 SG, kam als Reaktion aus dem asiatischen Raum. Singapur nutzt für ihre Leoparden seit 2010 das ähnlich aussehende „Evolution-Paket“. Auch Indonesien, Polen und die Türkei arbeiten an einer Modernisierung ihrer Leopard 2A4.

Tiger Model ist ein junger Hersteller, der mit französischen Fahrzeugen 2015 startete. Das man beim ersten deutschen Modell gleich mit falscher Deutschland-Flagge beginnt, macht keinen vertrauenswürdigen Eindruck. Immerhin haben sie bei den Decals keinen „Schreibfehler“ eingebaut, um Lizenzen zu umgehen.

Spritzling A, VorderseiteSpritzling A, RückseiteSpritzling B, KetteSpritzling C, VorderseiteSpritzling C, RückseiteSpritzling D, VorderseiteSpritzling D, Rückseite
Spritzling E, VorderseiteSpritzling E, RückseiteSpritzling L, KlarteileLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 Revolution
Leopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionKartonseiten mit Informationen

Spritzling A, Vorderseite

Spritzling A, Vorderseite 

Uns erwartet ein prall gefüllter Stülpkarton mit zwölf Spritzlingen, einigen größeren Bauteilen und etwas Kleinkram. Zugabe sind Klebeetiketten, mit denen man selbst die Spritzlinge zum einfacheren Finden markieren kann. Jeder Spritzling ist in einem separaten Beutel, die der Kette zusammen verpackt. Am Oberteil vom Turm fällt auf, dass da etwas nicht hingehört. Dies deutet auf eine spätere Version hin. Doch dazu später mehr.

Bei der Gestaltung des Bauplans wurde man wohl von Tamiya inspiriert. Wie man es bei neueren Bausätzen nun öfters sehen kann, ist das Fahrwerk beweglich zu bauen. Als erstes fallen die Verstärkungen im Turm und Oberwanne auf. Dies ist eine gute Idee. Oft gab es bei anderen Leopard 2 Bausätzen das Problem, dass der Turm auf dem Motordeck klemmte. Auch die angegossenen massiven Kettenschürzen bringen Stabilität.

Die Detaillierung ist sehr gut. Schweißnähte sind gut wiedergegeben. Die großflächigen Antirutschbeläge auf der Wannenfront gefallen, ebenfalls die auf dem Turm. Ich finde die in Ordnung, im Vergleich zu zu Dicken oder zu Groben/ zu Feinen anderer Bausätze. Aber man kann es auch übertreiben: Die Beschriftung auf den ovalen Deckeln ist selbst mit Lupe schlecht zu erkennen. Und wie bei Revell sind auch hier die Versorgungsnummern in den Laufrollen geprägt. Von dem schönen Browning-MG sieht man auch nur noch das Rohr, dieses hat aber eine aufgebohrte Mündung!

Dagegen hat TM die glasfaserartige raue Struktur des Rauchabsaugers vergessen. Auch die Versteifungsrippen unter der Motorwanne fehlen hier. Auswerfermarker sind gut platziert, denn sie fallen später nicht mehr auf. Einige Kettenteile B3 benötigen dann doch etwas Versäuberungsarbeit an den Auswerfermarkern. Auch sind manche Kettenteile B2+3 bei mir verbogen gewesen. Sinkstellen sind mir bei diesem Bausatz nicht aufgefallen.

Die Winkelspiegel sind als Klarteil gegossen und ermöglichen auch eine Andeutung dieser im Innenraum. Der einzelne Winkelspiegel auf dem Dach bekommt ein Ätzteil als Rahmen. Hierfür liegt eine Biegehilfe (D21) bei. Die Verkleidung der „Slat-Armour“ sieht auf Originalbildern nach feinmaschigem Lochblech aus. Diese ist etwas rau angedeutet und gefällt mir ganz gut. Die angegossenen Griffe der vielen Klappen sind noch Standard, Perfektionisten werden diese durch Drahtbügel ersetzen.

Es fällt ein Formfehler am linken Auspuffgitter auf. Die Waffenstation ist nur drehbar, was zwar schade, aber nicht weiter schlimm ist. Auf Originalbildern wirkt diese wie eine Attrappe.

Leopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 Revolution
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Leopard 2 Revolution

 

Der 16-seitige Bauplan ist im Prinzip übersichtlich. Doch setzt dieser gute Modellbaukenntnisse voraus. Es ist sinnvoll, die Innenseite der Optiken vorm Einbau schon mal farblich zu bearbeiten. Hier wird nirgendwo drauf hingewiesen. Ich habe mich für Blau und Schwarz entschieden, die Fenster werden dann vorm Lackieren maskiert. Lediglich bei den Sensoren auf Seite 15 gibt es Farbvorschläge. Doch finde ich nirgendwo einen Hinweis auf die Farben X-19, 28 und 23. Auch nicht auf Seite 1 unten, wo noch ein paar Farbhinweise versteckt sind.

Ein Vergleich mit Originalbildern ist gelegentlich sinnvoll. Denn z.B. das Ankleben von Ätzteil PA8 war nicht ganz eindeutig. Es wird auch nirgendwo im Plan differenziert zwischen den Versionen, wobei ja das Periskop auf Seite 14 unten nicht für die Jakarta-Version verwendet werden kann.

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Leopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 Revolutionnicht benötigte TeileUnterschiede im Heckfalsche linke Schürze

Leopard 2 Revolution

 

Komme ich nun zu den „3 Versionen“. Es ist gar nicht so einfach, die beiden Möglichkeiten des Bausatzes zu differenzieren. Und es sind noch Teile übrig, nenne ich diese Version mal „2015“. Denn aus dieser Zeit sind Bilder eines sandfarbenen Revolution. Zum Bau dieses werden die Laschen an den Turmseiten benötigt. Ebenso die Klarteile L3 und L19. Und für dessen Waffenstation liegen schon die Teile C21, C40 und L4 bei. Für die Bausatzversionen werden Ecken mit den Teilen E14, 17-20 verschlossen. Dies geht an der Außenseite und mit Spachtel und Verschleifen ganz gut. Aber an der Oberseite fehlt dann der Antirutschbelag. Und ich habe auch festgestellt, dass der „2015er“ nicht diese Gummimatte auf dem Turmdach hat. Falls also aus diesem Modell der „2015er“ weiterentwickelt wird, wäre es sinnvoller gewesen, für diesen einen neuen Turm zu machen, oder die Form zu ändern, wie es andere Firmen auch schaffen. So ist das meiner Meinung nach etwas halbherzig gelöst.

Leopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 Revolution

Leopard 2 Revolution

 

Doch nun zu den Bausatzmöglichkeiten. Zur Auswahl stehen zwei Arten Radnabendeckel und zwei Periskope. Es hätten die übrigen Teile ruhig als „parts not for use“ gekennzeichnet werden können. Obwohl der MBT Revolution schon 2010 auf der „Eurosatory“ vorgestellt wurde, ist als einzige Option der Bau dessen von der „Indo Defence 2012“. Der in Jakarta war aber nicht mit Waffenstation ausgestellt und der Drehkranz war nur provisorisch verschlossen. In Paris 2010 war die Waffenstation montiert. Dachte ich mir, baue ich lieber den aus Paris, ist ja quasi sein Geburtsjahr. Doch kurz vor Bauende holt mich die Realität ein. Der „2010er“ geht nicht, der hat ein anderes Stromaggregat am Heck. Aber dieses ist auf dem Karton und Farbplan abgebildet. Da habe ich es einfach umgebaut. Die hintere linke Kettenschürze ist im Bausatz auch falsch. Beide Teile haben eine Stufe in der oberen Kante. Mir vorliegende Originalbilder zeigen aber bei allen Versionen, dass die obere Kante der linken Kettenschürze gerade ist. Man erkennt es auch auf dem Deckelbild, wieso hat es dann bei TM keiner gemerkt?

geändertes Stromaggregat
geändertes Stromaggregat

Die Kettenmontage ähnelt der von MENG. Eine Montagehilfe ist beim Spritzling D. Bei MENG ist diese bei den Ketten, so dass die Kette auch einzeln verkauft werden kann. Bei TM muss allerdings Kleber verwendet werden, bei MENG klicken die Kettenhälften zusammen. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Endverbinder eine schöne Seite für außen haben.

Das Bemalungsblatt zeigt die Ansicht von fünf Seiten für das reale Testfahrzeug. Für die drei fiktiven Möglichkeiten ist nur jeweils die linke Seite abgebildet. Der Hersteller empfiehlt die Farben von MIG. Anhand der alternativen Farbnummern „XF“ scheinen auch die Farben von Tamiya brauchbar zu sein, wobei ich nirgendwo den Namen Tamiya gelesen habe.

Die Decals sind versatzfrei gedruckt. Auf dem fiktiven Nummernschild kann man sogar den Bundesadler erkennen. Die „MBT Revolution“-Schrift liegt doppelt bei. Die kleinere (1) trug der Panzer 2010, die größere (2) 2012. Auf die beim Leopard 2 normalerweise angebrachten Abschleppseile kann man bei diesem Modell verzichten. Ich fand diese bei keinem Originalbild.

Leopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionÄnderung der linken SchürzeÄnderung der linken Schürze

Leopard 2 Revolution

 

Leopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 Revolution
Leopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionLeopard 2 RevolutionModellbild von Tiger Model

Leopard 2 Revolution

 

Darstellbare Maschinen:
  • 1 reales Erprobungsmuster, Indonesia Defence Expo (Indo Defence), Jakarta 2012
  • 3 fiktive Farbschemen ohne realen Zusammenhang
Stärken:
  • Gute Detaillierung
  • Passgenauigkeit
  • Einzelgliederkette
  • Bewegliches Fahrwerk
  • Infos zum Original
Schwächen:
  • Fehler bei der Umsetzung des Originals
  • Der Turm ist schon eher für die weitere Version, was für diese ein schlechter Kompromiss ist.
Anwendung:

Sehr anspruchsvoll, schon wegen der Kette. Für den erfahrenen Modellbauer

Fazit:

Eigentlich ein interessanter Bausatz eines aktuellen Leopard 2-Prototyps. Da er bisher nur getestet wurde, ist der Sinn dieser Bausatzversion fraglich. Diverse Teile lassen eine dritte Version erahnen. Das Deckelbild gaukelt uns eine andere Version vor, als gebaut werden kann. Der von der Eurosatory 2010 ist abgebildet, der von der Indo Defence 2012 kann nur gebaut werden. Die Unterschiede sind im Periskop und dem Zusatzaggregat. Die Waffenstation war 2012 nicht montiert.

Weitere Infos:

Referenzen:

Hier ist der 2010 in Paris gezeigte:

olivier.carneau.free.fr

Hier ist der gezeigt, welcher auch 2012 in Jakarta stand:

panzer-modell.de

Hier sind Bilder der 3. Version:

www.autobild.de

Diese Besprechung stammt von Diethelm Berlage - 02. August 2017

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