B-29 Superfortress(Monogram - Nr. 85-5718)Produktinfo:
Besprechung:Zur Geschichte:Die B-29 ist eine Weiterentwicklung der B-17. Das Flugzeug war einer der ersten Bomber mit Druckkabine für die Besatzung. Die Druckkabine wurde zweiteilig gestaltet. Der vordere Teil für Funker, Piloten, Ingenieur sowie Bomben- und Bordschützen, die hintere Kabine war für die im Heck agierenden Bordschützen bestimmt und enthielt - man höre und staune - noch einen Schlafraum für die Besatzung, der im Wechsel genutzt werden konnte. Beide Zellen sind durch einen 80 cm durchmessenden Tunnel über den Bombenschacht verbunden, durch den man sich mit einem Schlitten hindurchbewegen konnte. So war gewährleistet, dass die Besatzung während des ganzen Fluges ohne Druckmasken auskam. Dreißig Minuten vor Erreichen des Zielgebietes wurde der Innendruck wieder dem Außendruck angepasst und die Druckmasken angelegt, um einen eventuellen Druckverlust bei Beschuss zu vermeiden. Nach erfolgtem Einsatz wurde wieder Druck aufgebaut und das Flugzeug trat die Heimreise an. Der Bausatz:
Eine weitere technische Innovation waren die ferngesteuerten Abwehrtürme, ähnlich wie bei der deutschen Heinkel He-177, wobei bei der B-29 die Schützen in separaten Sichtkuppeln untergebracht waren. Die deutsche He-177 war noch fortschrittlicher, da hier die Schützen über ein Periskopzielsystem verfügten. Der Bomber wurde mit einem eigens für die B-29 von der Firma „Norden Systems“ entwickelten, neuen, noch präziseren Norden-Bombenzielgerät ausgestattet. Die B-29 kränkelte auch in Hinsicht auf ähnliche Motorenprobleme wie sie bei der Heinkel auftraten. Über die gesamte Produktionsdauer hinweg waren die hochbelasteten Wright-R-3350-Motoren von Kühlungsproblemen betroffen, die oft zu Motorbränden führten. Hauptsächlich wurde die B-29 ab Mitte 1944 auf dem pazifischen Kriegsschauplatz für strategische Bombenangriffe auf die Hauptinseln Japans eingesetzt, wobei es große An- und Abflugdistanzen zu überwinden galt. Nicht zu vergessen ist auch, dass die B-29 für die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki verwendet wurde. Die Anleitung:
Was erwartet uns?Die Teile des Bausatzes sind durchweg sauber in grauem Material gespritzt, versehen mit fein erhabenen, dem Modell entsprechenden Gravuren und Nietreihen. Man bedenke bei dem Bausatz, dass er eine Länge von 63,5 cm und eine Spannweite von 88,9 cm hat. Sinkstellen sind bei dem großen Flieger keine zu entdecken. Allerdings sind einige Angüsse an den Trennlinien der Formenhälften zu finden, die aber schnell zu beseitigen sind. Dies ist dem hohen Alter der Formen geschuldet, die immerhin von 1977 stammen. Die transparenten, sehr gut wiedergegebenen Bauteile sind klar und schlierenfrei und liegen separat verpackt vor. Beginnen wir mit dem gut ausgestatteten Cockpit der großen B-29, dies ist aus den Bausatzteilen zusammengefügt eigentlich schon ein Modell für sich. Die Sektion ist gut wiedergegeben und wird komplett zusammengesetzt in die Rumpfhälften eingebaut. Dem ambitionierten Modellbauer bietet das Cockpit aber immer noch reichlich Möglichkeiten, sich auszutoben. Weiter geht es mit der mittleren Sektion des Bombenschachts. Die Seitenwände besitzen die typische Struktur der Verstrebung. In der oberen Hälfte des Schachtes befindet sich der Durchgangstunnel. Seitlich an den Wänden werden noch die Bombenabwurfmechanismen angebracht. Die B-29 kann wahlweise mit herkömmlichen Bomben bestückt werden oder aber mit einer der Atombomben von Hiroshima („Little Boy“ Sprengkraft von 12500 Tonnen TNT) oder Nagasaki („Fat Man“ Sprengkraft von 22000 Tonnen TNT). Für die Atomwaffen ist noch ein einfacher Transportwagen vorhanden. Die hintere Abteilung besteht aus den hinteren Kampfständen und dem Schlafraum für die Besatzung. Das Fahrwerk ist stabil und monogramtypisch gut dargestellt. Die Motoren sind nur rudimentär von vorne einsehbar und dementsprechend einfach dargestellt. Auch hier bietet es sich an, noch ein wenig mit Draht nachzudetaillieren und Kabel und Spritleitungen zu ergänzen. Die Flügel des großen Modells werden auf zwei lang aus dem Rumpf ragende Verstrebungen aufgeschoben. Zudem liegen dem Bausatz noch fünf Figuren bei, um das Modell vielleicht auch als Diorama, wie in dem beiliegenden Zusatzprospekt, darzustellen. Verpackt ist das Bastelmaterial in einem stabilen, riesigen Stülpkarton. Darstellbar mit dem sauber gedruckten, ebenfalls riesigen Decalbogen sind drei Maschinen. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein riesiger Bausatz im Maßstab eins zu achtundvierzig zu einem mehr als fairen Preis in dieser Klasse. Bekommt man doch für sein Geld einen von Monogram immer noch hervorragend ausgeführten Plastikbausatz dieses eher selten vertretenen Vogels. Freuen wir uns, dass dieses Modell wieder verfügbar ist, da es der einzige B-29 Bausatz ist, den man momentan in diesem Maßstab käuflich erwerben kann. Weitere Infos:Anmerkungen: Weitere Informationen gibt es hier. Hier haben wir noch einen Blick zum Hersteller. Diese Besprechung stammt von Gerald Willing - 29. Mai 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |