MiG-21MF Soviet Air Force & Export(Academy - Nr. 12311)Produktinfo:
Besprechung:Die MiG-21Die MiG-21 ist der am häufigsten produzierte Strahljäger der Welt. Bereits 1958 baute die Sowjetunion den ersten Prototypen und noch im selben Jahr stieg man in die Serienproduktion ein. Seitdem wurden mehr als 10.000 weiterentwickelte Maschinen gebaut. Obwohl sich das Flugzeug in Russland nicht mehr im aktiven Dienst befindet, wird es von unzähligen Luftwaffen, vor allem in Afrika und Asien, immer noch betrieben. Größter Nutzer außerhalb der Sowjetunion war bzw. ist Indien, das fast 1.000 Flugzeuge erwarb. Die MiG-21MF gehört zur dritten Generation dieses berühmten Flugzeugtyps. Sie basiert auf der MiG-21SM und war als entfeinerte Version der SM nur für den Export gedacht. MF steht übersetzt in etwa für „modernisiert und mit Nachbrenner“. Die Maschinen waren mit einem Tumansky R13-300 oder R11F2SK-300 Triebwerk ausgestattet und hatten eine fest installierte Bordkanone GSh-23 unter dem Rumpf montiert. An vier Tragflächenpylonen und einem Träger in der Centerline konnte eine Vielzahl an Außenlasten mitgeführt werden. Der NATO-Codename dieses Flugzeugtyps war Fishbed-J. Die MiG-21bis stellt dann die vierte Generation dieses Typs dar. Sie wird als Allwetter-Kampfflugzeug mit verbesserten Eigenschaften entwickelt. Triebwerk und Zelle wurden weitestgehend neu konstruiert.
Der BausatzAls Wiederauflage bringt Academy seinen MiG-21MF Bausatz rund 18 Jahre nach dem ersten Erscheinen mit neuen Decals in den Handel. Im Karton liegen sauber einzeln verpackt fünf graue und ein Klarsichtteilspritzling, ein Decalbogen und eine Bau-, sowie die Bemalungsanleitung. Die Verpackungsbezeichnung MiG-21MF ist etwas irreführend, denn mit den beiliegenden Decals sollen sich eine MF, zwei SM und zwei MiG-21bis darstellen lassen. Die sauber ausgeführten Einzelteile weisen versenkte Blechstöße und akkurate Nietenreihen auf. Ein paar störende Auswerfermarken muss man entfernen. Klappen und Ruder sind separat ausgeführt und können so ohne Aufwand auch ausgelenkt dargestellt werden. Das macht ein Modell gleich lebendiger. Cockpit, Fahrwerk und Schubdüse könnten ein wenig mehr Details vertragen. Hierfür gibt es auf dem Zubehörmarkt bereits eine reichliche Auswahl. Die Klarsichtteile sind sehr sauber und ausreichend dünn gefertigt. Die Kabinenhaube hat den Rückspiegel bereits angegossen. An Außenlasten wurden dem Bausatz jeweils zwei K-13 (Atoll), K-13A (Advanced Atoll), UB-16 Raketenwerfer, UB-32 Raketenwerfer und 130 gal. Zusatztanks spendiert. Somit hat man eine Vielzahl von möglichen Zusammenstellungen für die Außenlastträger. Für die Centerline gibt es auch noch die Option, eine Gsh-23L Kanone vor dem Zusatztank anzubringen. Noch ein kurzes Wort zu den Schwächen des Bausatzes. Altersbedingt kann er mit den neueren Bausätzen der MiG-21 von Eduard in puncto Details und Formtreuheit nicht mehr mithalten. Es ist den interessierten Modellbauern ja bekannt, dass der Übergang des Rumpfrückens in das Seitenruder sowie die Ausformung des Hecks keiner MF entsprechen, sondern eher eine -bis darstellen. Und auch die Form der Außentanks sowie die Lage der Ausbuchtung für das Fahrwerk an beiden Seiten des Rumpfes passen nicht. Trotzdem kann man mit etwas Engagement ein ansprechendes Modell der MiG-21 bauen. Und da Academy mit dem Decalbogen auch zwei MiG-21bis im Angebot hat, wiegen auch die vorgenannten Formfehler nicht mehr so schwer. Der Inhalt des BausatzesRumpfteile, Höhenruder und Cockpit Detailaufnahmen der EinzelteileDie Tragflächen im Detail Bauanleitung, Bemalung und MarkierungDie Bauanleitung ist recht übersichtlich gehalten und zeigt in insgesamt elf Schritten den Zusammenbau des Modells. Die Farbangaben wurden gründlich überarbeitet und beziehen sich nun auf die Farbpaletten von Humbrol, GSI Creos, Lifecolor, Testors/Modelmaster, Revell und Vallejo. Bei den einzelnen Herstellern sind die Farbnummern jeweils für die Enamel- und die Acrylfarben angegeben. Zusätzlich finden sich für die wichtigsten Grundfarben auch noch die FS-Codes. Ein kleiner Punkt ist mir hier noch aufgefallen. Die Farbe des Cockpits wird mit FS35237 blue gray angegeben. Das ist mit Sicherheit der falsche Farbton für die russischen Jets.
Der von Cartograf hervorragend auf glänzendem Trägermaterial gedruckte Decalbogen lässt die Darstellung von fünf farblich sehr interessanten Maschinen zu. Für die Instrumentierung des Cockpits liegen keine Decals bei, hier muss man die Armaturen also selber bemalen. Alle Stencils für das Flugzeug und die Außenlasten sind vorhanden. Hier kann man beim Bau berücksichtigen, dass je nach Alter der Einsatzmaschinen die Stencils mit der Zeit immer weniger wurden.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Guter Bausatz der MiG-21, der seine Schwächen im Detail hat. Für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet. Wer will, kann durch Zubehör und Umbauten eine richtige MF bzw. SM bauen oder eben die Version -bis wählen. Wer diesen Anspruch nicht hat, dem wird ein relativ einfach zu bauendes Modell geboten, das man sicher auch zum Hingucker machen kann. Weitere Infos:Referenzen: MiG-21, Holger Müller, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012 Diese Besprechung stammt von Herbert Engelhard - 21. Januar 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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