Misubishi Ki67 Type 4 Hiryu 14th Flight Regiment(Hasegawa - Nr. 02205)Produktinfo:
Besprechung:
Im Dezember 1939 beauftragte die kaiserlich-japanische Armee die Firma Mitsubishi mit der Entwicklung eines neuen schweren Bombers. Ausgangspunkt der Entwicklung war der neue Mitsubishi Ha-104 Motor, der den neuen Bomber antreiben und ihn leistungsmäßig an die Spitze bringen sollte. Sowohl was die Höchstgeschwindigkeit, die Marschgeschwindigkeit, Reichweite als auch die Manövrierfähigkeit bei voller Bombenzuladung anging, sollte er dem Type 97 Bomber überlegen sein. Im Februar 1941 konnte Mitsubishi einen Entwurf vorstellen. Man nahm die Entwicklung sehr ernst, so dass man die geforderten Spezifikationen noch übertraf. So verfügte das neue Design sogar über Sturzkampf- und Tiefangriff-Fähigeiten und einen sehr guten Schutz der Kraftstofftanks gegen Beschuss. Außerdem wurde bei der Konstruktion Wert auf eine einfache Herstellung gelegt, was die Massenproduktion erleichtern sollte. Der Prototyp war im Dezember 1942 fertig gestellt, gefolgt von 17 weiteren Maschinen zur Erprobung der verschiedensten Waffenzuladungen. Im März 1944 lief die Produktion an und die erste Serienmaschine, inzwischen offiziell als Ki-67 Hiryu bezeichnet, wurde im August desselben Jahres ausgeliefert. Die Bewaffnung der Ki-67 bestand aus 12,7mm MG am Bug, an den Seiten und im Heck, einer 20mm Kanone in einem Drehturm auf dem Rumpfrücken sowie einer maximalen Bombenzuladung von 800kg. Allerdings wurden nahezu alle Ki-67 im weiteren Verlauf des Krieges als Torpedobomber eingesetzt. Da die großen 800-1070kg schweren Torpedos nicht im internen Bombenschacht mitgeführt werden konnten, mussten sie außen am Flugzeug untergehängt werden. Einige Maschinen wurden mit Radarausrüstung versehen, nicht alle waren dafür geeignet. Der erste Einsatz als Torpedobomber erfolgte bei der 98. Gruppe der Kaiserlichen Marine im Oktober 1944 bei den Schlachten vor der Küste Taiwans. Eine spezielle Langreichweitenversion sollte die amerikanischen B-29 Basen in Saipan angreifen können. Dazu musste aber fast die gesamte Defensivbewaffnung ausgebaut werden. Ein zusätzlicher Kraftstofftank wurde im hinteren Bereich des Flugzeuges eingebaut, außerdem zwei zusätzliche Abwurftanks unter den Flügeln. Schon 1999 kam der erste Bausatz aus dieser Werkzeugform auf den Markt. Inzwischen sind, wie bei Hasegawa üblich, eine Reihe von Schachteln mit unterschiedlichen Decals und - so wie hier - mit einigen zusätzlichen Teilen herausgekommen. Der vorliegende Bausatz ist eine Limited Edition und besitzt eine Extra-Zugabe in Form von drei Resinteilen. Es handelt sich um die beiden Unterflügeltanks und um eine Abdeckung für den nicht eingebauten MG-Stand auf dem Rumpfrücken. Die 126 Einzelteile sind von der üblichen sehr guten Qualität, Grat oder Fischhaut sind keine zu erkennen. Die feinen versenkten Gravuren sind scharf wiedergegeben, Nietenreihen wurden nur sparsam gesetzt und wirken für mich sehr überzeugend. Stellenweise sind auch erhabene Details vorhanden. Eine Inneneinrichtung ist vorhanden, jedoch wie bei Hasegawa üblich nicht besonders reich an Details. Für das Instrumentenbrett und einige der Konsolen gibt es Decals, die hier wohl völlig ausreichen dürften. Ein paar Gurte aus den neuen Eduard Sets kann man noch ergänzen, viel mehr macht kaum Sinn, da man in erster Linie sein Gewissen beruhigt. Ein Betrachter müsste schon sehr genau hinschauen, um weiter Details zu erkennen. Die Defensivbewaffnung ist bis auf den Heckstand ausgebaut, so dass hier auch kein Handlungsbedarf besteht.
Der Bombenschacht kann wahlweise geöffnet gebaut werden. Es gibt ein paar erhabene Strukturen und einen Satz (12 Stück) der 50kg-Bomben (Streubomben). Die Bombenschachtklappen müssen für eine geöffnete Darstellung mit einer Säge getrennt werden. Andererseits erleichtert dies eine geschlossene Variante. Die beiden Sternmotoren sind nur ganz rudimentär nachgebildet, man sieht durch die enge Öffnung und den Lüfter so gut wie nichts davon. Die Fahrwerksschächte sind relativ "leer", mir fehlen aber entsprechende Fotos, um zu sagen in wieweit das korrekt ist. Dei Fahrwerke selbst sind sehr gut gemacht, die Räder sind sogar ein wenig abgeflacht. Die darstellbaren Maschinen sind alle mit der Radarausrüstung ausgestattet, für den "Rechen" am rechten Flügel hätte ein Ätzteil eine ganz gute Figur gemacht. Sämtliche Steuerflächen sind fest angegossen, wer hier Leben in die Bude bringen möchte, muss zur Säge greifen. Das Modell verfügt über große verglaste Bereiche, die Qualität der Klarsichtteile ist hervorragend, trotz der gewölbten Flächen ist die Verzerrung nur minimal. Der Decalbogen ist recht klein ausgefallen, es können drei Maschinen dargestellt werden. Gemäß dem Thema der Box sind alle vom 14. Regiment, 1. und 2. Staffel vom Irumagawa Flugplatz in der Präfektur Saitama und nochmal eine Maschine der 1. Staffel, nun aber vom Nitta Flugplatz in der Präfektur Gunma. Alle drei vom August 1945, also ganz am Ende des Krieges. Die Decals sind von der üblichen Hasegawa-Qualität, sehr gut im Druck und etwas dicker als z.B. die Decals aus Italien.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Einer der üblichen Aufgüsse von Hasegawa. Der Bausatz ist aber von guter Qualität und Detaillierung. Für Freunde des Genres sicherlich eine Überlegung wert. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 22. Dezember 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |