USAAF P-51B Mustang "Blue Nose"(Academy - Nr. 12303)Produktinfo:
Besprechung:Das Original:Der "Mustang" ist eine Ikone der Lüfte, deren Geschichte jedem Flugzeug-Enthusiasten geläufig ist: die schnelle Entwicklungszeit vom Reißbrett bis zum Erstflug, zuerst noch ausschließlich als Jäger von der British Airforce eingesetzt, seine Langstreckenflüge von England aus zum Geleitschutz für Bomber bis tief ins Deutsche Reich hinein. Die B- und C-Mustangs waren die ersten P-51 mit Merlin-Motor, was die Leistung der Maschine exponentiell steigerte und das wendige und schnelle Flugzeug bereits im Jahr 1943 zur Legende machte.
Bisherige 48er Modelle des B/C MustangsIm Maßstab 1:48 ist der P-51B/C Mustang seit Anfag der 2000er Jahre von Tamiya verfügbar und wie immer bei diesem Hersteller in puncto Details und Passgenauigkeit über alle Zweifel erhaben. Der ukrainische Hersteller ICM folgte einige Jahre später mit einem preiswerten Modellbausatz, der demjenigen von Tamiya in Aufbau und Details sehr ähnlich ist, allerdings mit fieser Passungenauigkeit beim Cockpitinterieur aufwartet. Accurate Miniatures (AM) hatte die B/C-Variante bereits im Jahr 1994 (!) als Bausatzneuheit auf den Markt gebracht. Der amerikanische Hersteller, der seine Modelle in Südkorea herstellen ließ, erntete bei seinen Neuerscheinungen stets raunendes Staunen, wenn die Modellbaugemeinde die satten, feinen Details der Bausätze zu Kenntnis nahm. Mit der Nutzung einiger AM-Spritzgussformen durch Italeri und Academy bringen beide Hersteller seit einigen Jahren willkommene Wiederauflagen der AM-Modelle auf den Markt. Früher wie heute werden Modelle aus AM-Formen als echte Schmankerl angesehen. Schön, dass sie mit der Neuvermarktung eine regelmäßige Wiederbelebung erfahren. Academy legt wieder auf...Im vorliegenden Falle bringt uns Academy die P-51B Variante als Wiederauflage des Accurate Miniatures-Bausatzes, somit eine Mustang mit der frühen Rumpfform ohne wing fillet (Rumpfkante vor dem Leitwerk) und mit in den Rumpf integriertem Canopy, welches ab der D-Mustang als "Bubbletop"-Kanzel weiterentwicklet wurde. Als Eigenschaften des Bausatzes sind folgende Punkte hervorzuheben:
Die Oberflächen weisen feine Details und feine Gravuren auf. Sehr schön ist die Nietstruktur der Flügel und des Rumpfes wiedergegeben, wo wie beim Original Senkniete und erhabene Rundkopfniete vertreten sind. Der Bausatz enthält zwei Paar Räder, davon ein Paar mit realistisch abgeflachter und eines mit "runder" Lauffläche, dazu zwei verschiedene Sorten Mustang-Felgen. Sehr gut - das kriegen in dieser Vielfalt einige "moderne" Hersteller so nicht hin. Außerdem sind zwei Cockpit-Seitenkonsolen beigefügt, verwendet werden davon die Teile 78 und 79 (die Bauanleitung nennt fälschlicher Weise Teil 79 zweimal). Übrig für die Grabbelkiste bleiben Teile 16 und 17, mit denen das Cockpit eines frühen A-Mustangs dargestellt werden könnte. Die Steuerflächen finden wir in neutraler Position vor, was schade ist, weil die Landeklappen bei abgestellten Mustangs meist abgesenkt waren. Hier wird Sägearbeit unerlässlich sein, um herabgelassene Flaps darzustellen. Wie beim Tamiya- und ICM-Kit hat leider auch dieser Bausatz in die Flügel integrierte Radschächte, die beim Original allerdings tiefer gelegt und anders ausgeformt waren. Im Gegensatz zu Tamiya ist der Cockpitboden im vorliegenden Bausatz erfreulicher Weise korrekt wiedergegeben und weist eine etwas prominente aber stimmige Holzstruktur auf. Die Bausatzteile und der Decalbogen
Decals und MarkierungenMit dem vorliegenden Decalbogen kann leider nur ein "D-Day"-Mustang gestaltet werden. Es handelt sich um eine P-51B, Ser.Nr. 43 6500 „PZ-S“, 486th Fighter Squadron, 352nd Fightergroup, 8th USAAF, Bodney/Norfolk, Juni 1944. Sie hatte eine Tarnung von Olive Drab über alles mit blauer Cowling-Oberseite und wies prominente D-Day-Markierungsstreifen auf, die als Decals beiliegen. Der Decalbogen wurde 2011 von Gravity Wings gestaltet und von Cartograf in Italien gedruckt. Die Farben kommen satt herüber. Alle Beschriftungen sind zudem versatzfrei gedruckt. Der Decalbogen hinterlässt insgesamt einen guten Eindruck. Die Bauanleitung.
Jubiläum im Jahr 2014: 70 Jahre D-Day.Academy hat dem Jubiläums-Pack noch eine doppelseitige Broschüre hinzugefügt. Darin sind einige sehr allgemeine Infos über die alliierte Invasion in der Normandie anno 1943 in englischer und koreanischer Sprache zu lesen. Einige schwarz-/weiß-Bilder reichern die dortigen Informationen an. Dieses dünne Heftchen und allein eine vorhandene Decalversion sind angesichts des recht hohen Verkaufspreises dieses Bausatzes deutlich zu wenig! Das haben wir bei Wiederauflagen von anderen Herstellern auch schon besser erlebt, wenn altbekannte Modelle mit umfangreichen Vielfach-Decalvarianten wohlfeil geboten werden, und somit die Attraktivität des "Gesamtpaketes" gesteigert wird. Insofern könnte Academy ruhig noch ein paar Gimmicks in den Karton nachlegen, um beim Preis-Leistungs-Verhältnis zu punkten. Schade! Weitere Details:
Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen: P-51B Ser.Nr. 43 6500 „PZ-S“, 486th Fighter Squadron, 352nd Fightergroup, 8th USAAF, Bodney/Norfolk, Juni 1944Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Eine willkommene Wiederauflage, allerdings mit bitterem Beigeschmack wegen eines unverhältnismäßigen Preis-Leitungs-Verhältnisses. Empfehlenswert für Bastler mit dickem Geldbeutel. Weitere Infos:Anmerkungen: Das Modell und weitere Informationen findet ihr auf der Website von Academy: Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 19. Dezember 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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