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PZL/KTF P.24 A/C

(Mirage Hobby - Nr. 48105)

Mirage Hobby - PZL/KTF P.24 A/C

Produktinfo:

Hersteller:Mirage Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär bis 1939
Katalog Nummer:48105 - PZL/KTF P.24 A/C
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2015
Preis:ca. 25 €
Inhalt:
  • 4 Rahmen mit grauen Kunststoffteilen
  • 2 Klarsichtteile
  • 1 Platine mit Fotoätzteilen
  • 12 Metallteile
  • 1 Decalbogen
  • Anleitung in Schwarz-Weiß

Besprechung:

Mirage Hobby - PZL/KTF P.24 A/C

Zu Beginn der 1930er Jahre wurden in Polen bei PZL eine Reihe von - für die damalige Zeit - sehr fortschrittlichen Kampfflugzeugen gebaut. Am bekanntesten dürften die sogenannten "Pulawski" Jäger sein mit ihren charakteristischen "Knickflügeln". Der polnische Konstrukteur Pulawski stieß im Jahre 1928 mit gerade einmal 27 Jahren zu PZL, wo er als erstes ein Ganzmetallflugzeug zu entwickeln hatte. Nach einigen Prototypen mit Reihenmotor (P.1 und P.8) ging man zu Sternmotoren über, gemäß einer Anordnung des für die Beschaffung von militärischem Gerät zuständigen Ministeriums. Die PZL P.7 war der erste Typ, der bei der polnischen Luftwaffe ab 1932/33 zum Einsatz kam. Aus der P.7 entstand die P.11, auf deren Grundlage schließlich die P.24 entwickelt wurde.

Die PZL P.24 war im Grunde genommen eine P.7 mit einem Gnôme-Rhone 14 Sternmotor. Da die bis dato in Lizenz gebauten Bristol-Motoren von Großbritannien nicht zum Export durch Polen freigegeben wurden, musste man auf französische Motoren umsteigen. Es gab mehrere Anfragen aus dem Ausland für die P.24, darunter von Rumänien, Griechenland und von der Türkei. In Polen selbst kam die P.24 übrigens nie zum Einsatz. Mit ihren 900-950PS erreichte die P.24 beachtliche Flugleistungen. Mit über 400km/h Höchstgeschwindigkeit zählte sie Mitte der 1930er Jahre zu den schnellsten Kampfflugzeugen am Markt.  

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Gebaut wurde die P.24 zwischen 1936 und 1939, am Ende insgesamt 143 Maschinen. 97 davon wurden bei PZL produziert, 25 bei IAR in Rumänien und 21 bei KTF in der Türkei. Ein weiterer Abnehmer der P.24 war Bulgarien, welches 13 Maschinen erhielt. Zu den 21 in der Türkei gebauten Maschinen kamen noch 40 weitere aus PZL Produktion hinzu. Die türkischen Versionen wurden als P.24A, P.24C und P.24G bezeichnet. Die Versionen A und C unterschieden sich lediglich in ihrer Bewaffnung, die A-Version war mit zwei Oerlikon FF 20mm Kanonen und zwei 7,62mm Colt-Browning MGs ausgerüstet, während die -C (und auch die -G) nur über vier MGs verfügte. Außerdem konnten unter den Flügeln noch 12,5kg-Bomben mitgeführt werden. Die P-24G wurden von einem Gnôme-Rhone 14N07 mit 950PS angetriebn, wodurch sie mit 430km/h ein gutes Stück schneller war als die mit dem 14Kfs-Motor ausgerüsteten Versionen.

Mirage Hobby - PZL/KTF P.24 A/C

Der Bausatz der PZL P.24 ist nun schon seit einiger Zeit auf dem Markt und wurde bisher in verschiedenen Versionen aufgelegt, mit mehr oder weniger umfangreichem Zubehör. Die vorliegende Ausgabe, die sich mit den türkischen Versionen befasst, enthält neben den Kunststoffteilen noch eine Platine mit Ätzteilen sowie eine Reihe von Metallteilen. Letztere waren in früheren Auflagen als Resinteile ausgeführt. Die 77 Kunststoffteile, verteilt auf zwei große und zwei kleine Teilerahmen, sind von recht guter Qualität, auch wenn deren Aufmachung und Ausführung mehr an einen Short-Run Bausatz erinnert. Die Gravuren mögen auf den ersten Blick etwas heftig wirken, aber man sollte den strukturellen Aufbau der P.24 im Hinterkopf behalten. Hier wurden nämlich nicht nur einfach irgendwelche Bleche zusammengenietet. Die Außenhaut an den Flüglen besteht aus einer Wellblechstruktur und speziell geformten Endstücken der einzelnen Bleche. Daher sind beim Original diese erhabenen "Linien" zu erkennen. Auch die übrigen Blechstöße, z.B. am Rumpf, treten sehr deutlich hervor.

Mirage Hobby - PZL/KTF P.24 A/C

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Gut ein Viertel der Bauteile sind für den Gnôme-Rhone Motor vorgesehen. Dieser ist ganz gut gemacht, allzu viel wird man später aber nicht davon sehen können, da er von dem hinter dem Propeller liegenden Untersetzungsgetriebe verdeckt ist. Die Abgassammler sind aus Metall, die beiden Abgasstutzen sind aber kreisrund, was für die Versionen A und C nicht korrekt ist. Die richtige Kontur wäre ein abgerundetes Rechteck, außerdem soll da noch ein Fotoätzteil angebaut werden, dessen Sinn sich mir nicht ganz erschließt.  

Überhaupt ist die Bauanleitung, was die Verwendung der Metallteile angeht, sehr unübersichtlich. Außerdem scheint zumindest einer der im Plan angegebenen Ölkühler zu fehlen. Es sind lediglich ein großer und ein kleiner Kühler vorhanden, für eine P.24C werden aber zwei große benötigt. Zur Komplettierung der Kühler muss man noch jeweils zwei Stäbe aus gezogenem Gussast ergänzen. Das Cockpit ist ein relativ komplexes Ensemble aus Kunststoff- und Fotoätzteilen. Sitzgurte und Instrumentenbrett sowie einige ander Kleinteile sind Ätzteile, der Rest aus Kunststoff. Die Detaillierung ist ganz ordentlich, für das was am Ende davon noch zu sehen sein wird, wohl völlig ausreichend.  

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Im Außenbereich wird eine ganze Reihe von Ätzteilen verbaut, die auch hier die Detaillierung erhöhen. Die Bombenaufhängungen unter den äußeren Flügeln sind vorhanden, es liegen aber keine passenden Bomben bei. Die Mündungen der Browning MGs sind aus Metall, die Teile bedürfen allerdings etwas Nacharbeit. Die Perforation ist viel zu übertrieben dargestellt, hier kann man genauso gut auf die Kunststoffteile zurückgreifen. Die beiden Metallteile auf dem folgenden Bild kann ich nicht zuordnen, es könnte sich um die MG-Läufe handeln. Auch hier muss man Nacharbeiten. Wie schon gesagt, die Anleitung ist hier sehr dürftig.

Bleiben wir gerade dabei, als Bauanleitung gibt es ein DIN-A3 großes Blatt in Schwarz-Weiß mit einigen sehr übersichtlichen, aber auch einigen sehr kleinen Skizzen, auf denen man nur schwierig etwas erkennen kann. Auf der Rückseite des Blattes ist ein Teil der Bemalunsanleitung untergebracht. Der Rest davon befindet sich auf einem Beiblatt. Es können insgesamt vier Maschinen gebaut werden, drei A-Versionen und eine -C. Der Decalbogen ist von guter Qualität, die Farben sind kräftig und deckend. Versatz im Druck konnte ich keinen feststellen. 

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Mirage Hobby - PZL/KTF P.24 A/C

Darstellbare Maschinen:
  • PZL/KTF P.24A, #2018, 4ncü Tayyare Alay, Türkische Luftwaffe 1937/38
  • PZL P.24A, #2014, Türkische Luftwaffe
  • PZL/KTF P.24A, #2016, Türkische Luftwaffe
  • PZL P.24C, #2018, Türkische Luftwaffe 1936
Stärken:
  • Ordentliche Detaillierung
  • Inklusive Ätzteile
Schwächen:
  • Mäßige Qualität der Metallteile
  • Zum Teil unübersichtlicher Bauplan 
Anwendung: Mittel

Fazit:

Ein insgesamt betrachtet guter Bausatz, auch wenn er nicht ganz mit den aktuellen Modellen mithalten kann. Die Ätzteile werten das Ganze noch ein wenig auf. Die Metallteile hätten nicht unbedingt sein müssen. Wenn man sich noch was extra gönnen will, sollte man sich einen Satz gedrehte Läufe für die Bewaffnung besorgen.

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Den Basusatz auf der Homepage von Mirage Hobby findet ihr hier:

48105 - PZL/KTF P.24A/C Tureckie Sily Powietrzne 

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 14. November 2016

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