E-152A(Modelsvit - Nr. 72028)Produktinfo:
Besprechung:Geschichte:Die E-152 und E-152A (auch Ye-152/Ye-152A) wurden in den späten 1950er Jahren aus dem Abfangjäger E-150 vom OKB-156 entwickelt. Wegen der begründeten Angst vor möglicher Störung bei der E-150 mit dem R15-300 Strahltriebwerk, ging man schnell einen Schritt weiter und baute den zweiten Prototyp unter der Bezeichnung E-152A. Dieser wurde angetrieben von zwei R11F-300 Triebwerken, die jeweils einen maximalen Schub von je 3880 kg oder 5740 kg im Nachbrennerregime hatten. Für den Bau der E-152A wurde die komplette Zelle der zweiten E-150 verwendet. Die Tragflächen, der Stabilisator und das Seitenleitwerk hatten die gleichen geometrischen Abmessungen und Aufbau, wie die der E-150. Der Rumpf war bis auf das Heck identisch, aber der Lufteinlasskegel der E-152A war im Vergleich zur E-150 nicht verstellbar. Das Lufteinlassregime wurde gesteuert, indem am Rumpfbug ein Schalenring zurück und vorwärts bewegt wurde. Die E-152A wurde für die Aufnahme von K-9 Lenkflugkörpern entwickelt, wobei die neue Radaranlage CP-1 verwendet wurde. Die E-152A absolvierte noch vor der E-150 am 10. Juli 1959 mit G.K. Mosolow im Cockpit ihren Erstflug. Nach Beendigung des Flugtests im August 1960 hatte die E-152A insgesamt 55 Flüge und nur zwei Flüge mit K-9 Raketen-Dummys durchgeführt. Sie erreichte dabei eine Geschwindigkeit von 2.500 km/h in einer Höhe von 20.000 Metern. Die E-152A wurde 1961 zur Luftparade in Tuschino öffentlich gezeigt und erzeugte große Aufmerksamkeit bei den NATO-Experten, die ihr den Namen „Flipper“ gaben. Modell:Wieder ist es, nicht unerwartet, Modelsvit, die dieses Einzelexemplar sowjetischer Luftfahrtgeschichte in Kunststoff gegossen oder besser gespritzt haben. Als limitierte Auflage von 1.000 Stück ist mit Sicherheit für jeden interessierten Modellbauer ein Exemplar zu bekommen. Elf Spritzrahmen sind im Karton gut verpackt. Dazu gibt es noch eine Ätzteilplatine und einen Maskierbogen für die Kabinenhaube. Gut gemacht, wieder die 8-seitige Bauanleitung, die jeden Schritt mit 28 Zeichnungen erklärt.
Die Teile sind short-run mäßig hergestellt, haben feine, saubere Paneellinien und sind gut detailliert. Varianten sind zwei möglich, wobei es die gleiche Maschine ist, nur der Darstellungszeitraum ist ein anderer. Der Zusammenbau beginnt mit dem Schleudersitz, der aus neun Teilen zusammengefügt werden muss. Die Sitzgurte kommen aus der Ätzteilplatine. Das Cockpit wird als Konstrukt mit dem Lufteingangsteil zusammengefügt. Die Cockpithaube überzeugt nicht so richtig. Da muss man sich wohl was Neues ziehen. Die beiden Triebwerke sind in je fünf Teilen optisch gut umgesetzt und besitzen auch die nötige Tiefe. Am Rumpfende sind mit Sicherheit ein paar Anpassarbeiten fällig. Die Tragflächen, die Stabilisatoren und das Seitenleitwerk bestehen aus je zwei Halbschalen. Fahrwerksbeine und Klappen haben die entsprechenden Details. Auf der Ätzteilplatine gibt es auch einen Radwendemechanismus für die HFW. Sehr fein, das lange Staurohr, aber Vorsicht, Bruchgefahr. Wer möchte, kann die beiden K-9 Raketen Dummys noch zusammensetzten und unter die Flächen hängen. Farblich dominiert bei diesem Modell das Silber. In der Bemalungsanleitung (Humbrol) spricht man von Chrome Silber. Würde ich wörtlich jetzt nicht so nehmen, eher ein schlichteres Silber mit schattierten Blechpaneelen.
Darstellbare Maschinen: Das gleiche Flugzeug in zwei Varianten, zu unterschiedlichen ZeitpunktenStärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach zu bauen Fazit:Ich persönlich bin mit den Falschmeldungen dieser Flugzeuge aufgewachsen. Dass vieles falsch war, wurde erst viel später klar. Trotzdem war es eine spannende Zeit und überaus interessant, diese Flugzeugentwicklungen zu verfolgen. Heute liest sich das alles so glatt in der einschlägigen Literatur. Schon aus diesem Grund ist so ein Modell eine willkommene Bereicherung unseres von Wiederauflagen überschütteten Bastelalltages. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 10. November 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |