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TS-11 "Iskra" bis DF

(Arma Hobby - Nr. 70001)

Arma Hobby - TS-11

Produktinfo:

Hersteller:Arma Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:70001 - TS-11 "Iskra" bis DF
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Januar 2016
Preis:ca. 48 €
Inhalt:
  • 2x drei Spritzrahmen
  • 2x zwei Ätzteilplatinen
  • 2x sechs Resinteile
  • 2x zwei Filmnegative
  • 2x Maskierfolien
  • ein Decalbogen für sechs Varianten
  • eine Bauanleitung

Besprechung:

TS-11 der polnischen Kunstflugstaffel
TS-11 der polnischen Kunstflugstaffel

Geschichte:

Mit der Einführung neuer, moderner Kampfflugzeuge machte sich auch in der Methodik der Flugzeugführerausbildung eine Veränderung notwendig. Im Warschauer Pakt erging deshalb in der Mitte der 1950er Jahre eine Ausschreibung für ein Strahlflugzeug als Nachfolgetyp der bewährten MiG-15UTI an die UdSSR, die CSSR und die damalige Volksrepublik Polen. So bekam 1956 das Kollektiv von Dr. Dipl.- Ing. Tadeusz Soltyk vom Zentrum für Flugzeugkonstruktionen (PZL) in Okecie den Auftrag, den Entwurf eines entsprechenden Strahltrainer zu erarbeiten. Der Entwurf erhielt die Bezeichnung TS-11 „Iskra“. Iskra bedeutet Funke. Die polnische Luftfahrtindustrie fing da nicht bei Null an. Polen hatte schon viele bekannte Flugzeugtypen in die Luft gebracht.

Mit der Entwicklung der „Iskra“ begannen auch die Arbeiten an einem passenden Triebwerk. Der erste Prototyp wurde nur zur statischen Erprobung benutzt. Der Prototyp 02 flog am 5. Februar zum ersten Mal. Testpilot war Andrzej Ablamowicz. Es gab einige technische Problem, die aber abgestellt werden konnten. Am 11. September 1960 wurde die „Iskra“ erstmals der Öffentlichkeit bei einer Flugschau in Lodz gezeigt. Im Herbst 1961 war das Vergleichsfliegen gegen die L-29 „Delfin“ und die Jak-30/32. Wie bekannt wurde die L-29 als einheitlicher Strahltrainer für den Warschauer Pakt ausgewählt. Polen ging diesen Weg nicht mit und stellte bereits 1964 die ersten Serienflugzeuge bei den Ausbildungsstaffeln und Jagdgeschwadern in Dienst. Die TS-11 war ein sehr wirtschaftliches und preiswertes Schulflugzeug und wurde bis 1987 mit einer dreijährigen Unterbrechung in 424 Exemplaren in unterschiedlichen Varianten gebaut. Die Serie der von 1982 bis 1987 produzierten 45 Exemplare trug die Bezeichnung DF. Indien war der einzige Exportkunde und kaufte insgesamt 76 Flugzeuge. Heute stehen in Polen noch ca.60 „Iskra“ im Dienst.

Iskra im Museum LMW Drzonow
Iskra im Museum LMW Drzonow

Bausatz:

Ja, der Bausatz liegt bei mir schon zehn Wochen auf meinem Besprechungstisch. Immer kommt etwas dazwischen, oft fehlt die Zeit, sich dem Hobby zu widmen. Aber für diesen Bausatz sollte man Zeit haben, nicht nur bei der Vorstellung, erst recht beim Bauen. Da ist etwas völlig Neues im Sammlermaßstab der 72er Spritzgussbausätze erschienen. ARMA HOBBY nennt sich das polnische Team um Wojtek Bulhak und Marcin Ciepierski. Angefangen hatte man schon vor zwei Jahren, mit Resinzurüstteilen bei Attack Squadron. Mit der Unterstützung vieler polnischer Modellfreunde wurden nun Nägel mit Köpfen gemacht. Spritzguss ist noch immer des Plastikmodellbauers liebstes Kind. Die Formen entstanden in China, wobei man mit den ersten Abgüssen nicht recht zufrieden war. Aber diese Erfahrung haben auch schon andere Hersteller machen müssen. Es wurde nachgebessert und nun ist der Bausatz fertig.

Mit dem De Luxe Set (Nr.70001) erwirbt der engagierte Modellbauer gleich ein Komplett-Sorglospaket. Nicht nur, dass Spritzgussrahmen für zwei Modelle in der Schachtel zu finden sind, es sind auch gleich die passenden Ätzteile, optionale Resinteile und Maskierschablonen dabei. Und wenn ich schreibe, Karton? Dann ist das ein qualitativ gut gemachter Stülpkarton mit einem attraktiven Deckelbild. 

Arma Hobby - TS-11 "Iskra" bis DF

Alle Spritzrahmen und Resinteile sind in Plastikfolien eingeschweißt. Zu einem Modell gehören 71 Kunststoffteile, die auf drei Spritzrahmen verteilt sind. Der transparente Spritzling besitzt vier Teile von einer betont guten Qualität. Die Cockpithaube kann geöffnet dargestellt werden. Die hellgrauen Spritzgussteile sind sehr detailgenau nachgebildet und, wie es heute Standard ist, mit sauber versenkten Paneellinien versehen. Kleine Senkstellen findet man auf der Flügeloberseite, im Bereich des Fahrwerkschachtes und an den Rumpfseiten, im Kabinenbereich. Der versierte Modellfreund wird das mit einem Tropfen Sekundenklebstoff beheben. Das Fahrwerk, das Cockpit und die Sitze sind schon vom Grundbausatz her, den es auch als preiswerte Alternative für den Anfänger gibt, schon sehr schön detailliert. Mit dem beiliegenden Ätzteilset begeben wir uns dann schon in höhere Modellbausphären. Geätzte Gerätebretter mit hinterlegtem Negativfilm, offene oder geschlossen Air brakes, Bremsklötze und Lufteinlaufgitter, alles vorhanden. Und weil das ja hier eine de Luxe Variante des Bausatzes ist, findet man noch für jedes Modell ein Beutelchen mit Resinteilen. Sauber gegossen, zwei Sitze mit separaten Kopfstütze und zwei Räder für das Hauptfahrwerk, abgeplattet und mit schön detaillierten Radbremskörpern. Neben der offene Kabine sind auch ausgefahrene Landeklappen optional möglich. Als Bewaffnung für eine Offensivvariante der „Iskra“ gibt es vier Raketenbehälter Mars-4. Hier wenigstens erwähnen möchte ich, dass es von Attack Squadron für die TS-11 ein Engine Set (72078) gibt.

Zu dem sehr guten Gesamteindruck passt auch die achtseitige Bauanleitung. In der Größe A5 gibt es ein kleines Heftchen, farbig gedruckt, in polnischer und englischer Sprache. Sauber gemachte Zeichnungen erklären den Zusammenbau übersichtlich. Bei den Farbangaben orientiert man sich am Federal Standard. Der kleine Decalbogen ist sehr sauber auf einer dünnen Trägerfolie gedruckt. Sechs Bemalungsmöglichkeiten hält er vor, einschließlich der Wartungsbeschriftung für zwei Modelle. Dabei gibt es den Unterschied zwischen einer silberfarbenen „Iskra“ und einer TS-11 mit Tarnbemalung. Alle Bemalungen sind polnische Maschinen.

Weitere Bilder

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TS-11 "Iskra" bis DFIst im Bausatz nicht enthalten. TS-11 "Iskra" bis DFTS-11 "Iskra" bis DFTS-11 "Iskra" bis DFTS-11 "Iskra" bis DFTS-11 "Iskra" bis DF
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TS-11 "Iskra" bis DF

 

Darstellbare Maschinen:
  1. TS-11bis DF, 1706, 58. Training Air Regiment, Dęblin, mit Hai Schema von 2000
  2. TS-11bis DF, 1614, 10. Tactical Squadron aus Łask, 2004 
  3. TS-11bis DF, 1225, 1. Air Training Center Dęblin, April 2006
  4. TS-11bis DF, 1606, 1. Air Training Center Dęblin, 2015
  5. TS-11bis DF, 1716, 3. Squadron Polish Navy, Februar 2003
  6. TS-11bis DF, 1413, 1. Air Training Center Dęblin, August 2009
Stärken: sehr kommpletter und zeitgemäßer Bausatz
Schwächen: kleine, leichte Senkstellen
Anwendung: In dieser Bausatzvariante für den fortgeschrittenen Modellbauer

Fazit:

Meine erste „Iskra“ habe ich vor 50 Jahre gebaut. Ein wirklich rudimentärer Bausatz, aber es gab damals nichts Besseres. Es wurde also Zeit, dass hier mal etwas Zeitgemäßes auf die Basteltische kommt. ARMA HOBBY hat das richtig gut gemacht und man darf gespannt sein, was das nächste Projekt in diesem Maßstab sein wird. Man muss sich nicht für diese de luxe Bausatzvariante entscheiden. Es gibt mittlerweile zwei weitere, abgespeckte Bausätze der TS-11, die auch wesentlich billiger in der Anschaffung sind.

Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 16. Juni 2016

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