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Chieftain Marksman SPAAG

(Takom - Nr. 2039)

Takom - Chieftain Marksman SPAAG

Produktinfo:

Hersteller:Takom
Sparte:Militärfahrzeuge Modern
Katalog Nummer:2039 - Chieftain Marksman SPAAG
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:März 2016
Preis:ca. 50-55 euro;
Inhalt:
  • ca. 730 Teile (davon 400 für die Kette)
  • 14 Spritzlinge mit grauen Teilen
  • 2 Spritzlinge mit klaren Teilen
  • 1 Beutel mit einzelnen Kettengliedern
  • 10 größere Einzelteile
  • 1 Ätzteilplatine
  • 1 Decalbogen
  • 1 Faltblatt mit 5 Tarnschemen
  • 12-seitige Bauanleitung

Besprechung:

Takom - Chieftain Marksman SPAAG

Takom - Chieftain Marksman SPAAG

Das „Marksman“ Flugabwehr-System wurde Mitte der 80er Jahre von der Britischen Firma Marconi entwickelt. Die Bewaffnung ist die gleiche 35mm Kanone von Oerlikon, welche auch der deutsche Gepard Flakpanzer hat. Die Briten testeten diesen Turm auf Chieftain, aber auch auf Panzerfahrwerken anderer Nationen. Dies hatt den Vorteil, dass das Marksman-System dann in die gleiche Logistik der Kampfpanzer von möglichen Nutzerstaaten passen würde. Das einzige Nutzerland ist aber Finnland seit 1990. Dort sitzt der Turm auf T-55 und nennt sich „ItPsv 90“. 2014/15 wurden diese T-55 durch Leopard 2 Fahrwerke ersetzt. Es gibt auch wenige Originalbilder, auf denen der Turm auf Leopard 1 ist. Auf den ItPsv90 komme ich am Ende noch zu sprechen. Ich fand auch Originalbilder, auf denen ein Challenger und M60 den Turm tragen. Bei mir wird mit Sicherheit ein Leopard den Turm tragen.

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Chieftain Marksman SPAAG

 

Wie bei TAKOM oft, beinhaltet das Deckblatt des Bauplans einen umfangreichen englischen Text über das Original. Der Karton ist mit den 16 Spritzlingen und den größeren einzelnen Bauteilen gut gefüllt. Das mag auch an den stabileren Spritzrahmen liegen. Es fällt auf, dass die Gießkanäle dicker und eckiger sind, als man es von anderen Firmen kennt. Da die Basisbauteile aus dem Chieftain-Bausatz sind, werden einige Teile für den Marksman nicht benötigt. So hat man z.B. eine schöne 120mm Kanone übrig. Auch bei den Ätzteilen werden die des Staukorbes vom Kampfpanzer hier nicht benötigt.

Die Spritzlinge sind einzeln in Folie verpackt. Die Spritzlinge für Laufrollen/Fahrwerk und Waffe liegen doppelt bei. Man merkt auch, dass bei TAKOM bei der Entwicklung der Chieftain-Bausätze noch keiner an den Marksman gedacht hatte. Sonst wären die Ringe „N“ für die Umlenkrollen nicht mit an das Turmunterteil gegossen worden. Dies ist nun übrig. Die Klarteile beinhalten die Linsen für vier Frontscheinwerfer und das Rücklicht sowie die Winkelspiegel, wobei einige aus dem Kampfpanzerbausatz nicht benötigt werden. Die Winkelspiegel des Marksman-Turmes liegen zusätzlich bei. Einige Winkelspiegel haben angedeutete Scheibenwischer.

Die Kettenglieder wurden wahrscheinlich einzeln gegossen und liegen lose in einem Beutel. Sie haben nur eine Angussstelle, deren Versäuberung selten notwendig ist. Allerdings stellte ich an einigen Gliedern eine Fehlstelle fest. Interessanterweise haben die Kettenglieder Teilenummern, und so kann ich sagen, dass Nr. 6+10 diese „Macke“ haben. Die Teilenummern stören später nicht, denn die werden von den anzuklebenden Laufflächen verdeckt. Da wundert es mich wieder, warum die kleinen Angüsse nicht auch auf dieser Außenseite sind. Zur Kettenmontage wäre eine Montagehilfe sinnvoll, wie sie z.B. MENG beiliegen hat. Oder man klebt an einer Winkelschiene entlang.

Ich zählte 733 Bauteile, abzüglich der etwa 400 Teile für die Kette bleiben dann noch 333 für den Panzer, was nun nicht übertrieben detailiert ist.

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Im Vergleich zu dem „FUG“ und „Leopard Mexas“ von TAKOM fällt auf, dass die Angussstellen bei den Bauteilen besser gewählt sind. Sinkstellen sind mir keine aufgefallen. Auswerfermarker sind auch kaum vorhanden. Gusshaut ist nicht vorhanden, lediglich an den Bohrungen einiger Laufrollen.

Das Abschleppseil wird von anderen Firmen gerne als Garn beigelegt. Hier sieht es in Kunststoff aber gut aus. Übermäßig filigrane kleine Bauteile habe ich nicht gefunden. Mag sein, dass es sich TAKOM hier einfach gemacht hat mit der Detaillierung. Mag auch sein, dass das Original auch nicht viele Ösen und Haken hat. Auch fallen mir nur die Schweißnähte am Turm auf. Diese sind aber gut gelungen. Welche Bauweise die Chieftain-Wanne im Original hat, und ob auch Schweißnähte zu sehen wären, kann ich nicht beurteilen.

Die Luken können geöffnet dargestellt werden. Eine Inneneinrichtung ist nicht vorhanden, ist aber bei den kleinen Luken nicht unbedingt notwendig. Aber auch TAKOM kann es übertreiben mit der Detaillierung: Die separat gegossenen Bauteile der Gummibandagen von den Laufrollen haben einen Aufdruck. Das macht einen positiven Eindruck. Die Ösen an den Schürzen sind angegossen, was bei der Größe vertretbar ist.

Beim Chieftain-Bausatz, so auch hier, verzichtet TAKOM auf die „Polycaps“ zur Montage der Laufrollen. Es funktioniert. Meine Probemontage einer Laufrolle ergab einen guten Halt auf der Achse. Besser, als diese festkleben zu müssen.

Laufrolle - eigentlich besteht die aus zwei Schalen. Bei diesem Bausatz besteht jede Laufrolle aus vier Teilen. Es wird noch ein Ring (A8) eingeklebt. Und da sehe ich schon ein Problem. Bei kleinen Teilen hat TAKOM eine „Vergrößerungsabbildung“ im Bauplan. Diese wäre in Baustufe 1 auch sinnvoll. Man erkennt schlecht, wie herum der Ring eingeklebt werden soll.

 

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Der „Painting and Marking Guide“ zeigt Tarnschemen und Markierungen für fünf Fahrzeuge, alle mit „British Army“ beschrieben. Wobei die beiden mit Sandfarbtönen durchaus aus einer Wüstenerprobung stammen könnten. Und wohl wirklich nur hypothetisch, oder „what if“ auf neudeutsch, ein Tarnschema, welches der „Berlinbrigade“ ähnlich ist. Leider gibt es nur Farbangaben für MIG. Alternativen wären schöner, denn Farben von MIG sind nicht überall zu bekommen.

Meine ersten Bauschritte am Turm deuten auf einen übersichtlichen Bauplan hin. Bei einigen Teilen kommen einem doch Zweifel. So wäre an der Winkelspiegelabdeckung (K19) auf dem Turmdach noch eine Fixierung an der Vorderkante sinnvoll. Denn das Teil hat doch etwas Spielraum nach links oder rechts. Und wenn ich die Kanone mit Tamiya und Heller vergleiche, hat selbst Heller gewisse Vorzüge. Die Mündungsbremse an den Kanonen ist sehr filigran gegossen und könnte beim unsachgemäßen Ablösen zerbrechen. Und an der Kanone selbst erscheinen mir bei TAKOM die Längsrillen zu grob bzw. zu tief. Ein Vergleich mit Tamiya macht Sinn, kündigt TAKOM doch einen Gepard an, der die gleiche Waffenanlage hat. Das Ankleben der Kanone an das Gehäuse ist zu einfach gehalten. Die Kanone lässt sich schwer ausrichten. Da war das System bei Tamiya stabiler. Die Beweglichkeit der Waffenanlage ist gut. Nicht zu lose und nicht zu fest. Das Radar ist abklappbar. Von Modellbauern, die schon den Chieftain gebaut haben, hört man nichts Negatives über die Passgenauigkeit. Bei meinem gebauten Turm gab es auch keine Probleme.

Wobei ich nun zum Schluss auf den finnischen Marksman zu sprechen komme. Nachdenklich macht mich das Bauteil K15. Warum sind dahinter so schöne Lüfterlamellen, wenn die bei diesem Modell dann abgedeckt werden. Diese Haube/Abdeckung haben die Finnen nicht. Und TAKOM hat schon einige T55 im Programm, warum dann nicht auch den finnischen Marksman auf modifiziertem T55 bringen?

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Chieftain Marksman SPAAG

 

Darstellbare Maschinen:

5 britische nicht näher definierte Fahrzeuge

Stärken:
  • Feine Details
  • Nicht zu kompliziert zu bauen
  • Passgenauigkeit scheint zu stimmen
Schwächen:
  • Eine Montagehilfe für die Ketten wäre sinnvoll
  • Farbangaben nur mit MIG-Farben
Anwendung:

Nicht zu kompliziert, nicht zu kleine Bauteile. Kann auch ein eher ungeübter Modellbauer schaffen.

Fazit:

Ein interessantes Fahrzeug für Sammler von Unikaten. Der Turm kann auch auf andere Panzerfahrwerke gesetzt werden.

Diese Besprechung stammt von Diethelm Berlage - 05. Mai 2016

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