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SAAB J32B/E Lansen

(Tarangus - Nr. TA7202)

Tarangus - SAAB J32B/E Lansen

Produktinfo:

Hersteller:Tarangus
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:TA7202 - SAAB J32B/E Lansen
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:März 2016
Preis:ca. 35 €
Inhalt:
  • zwei graue Spritzrahmen mit 71 Teilen
  • ein transparenter Spritzling mit 4 Teilen
  • Decalbogen für vier Varianten
  • Bauanleitung

Besprechung:

Tarangus - SAAB J32B/E Lansen

Geschichte:

Die Studien für die Saab A32 Lansen gehen auf das Jahr 1946 zurück, als die schwedische Luftwaffe ein Nachfolgemuster für die Saab 18 suchte. Chefingenieur Lars Brising wollte zuerst ein Nurflügelflugzeug, versuchte es dann 1948 mit einem Ententyp, bis schließlich das zweimotorige Projekt 1119 am günstigsten erschien. Aber auch dieser Entwurf wurde im Oktober 1948 gestoppt und durch das neue Projekt 1150 ersetzt. Das neue Projekt hatte einen langen Rumpf, einen Pfeilflügel und nur ein Triebwerk. Ein großer Teil dieser Ausrüstung wurde in der Nase des Flugzeugs angeordnet. Axel Brasjö war der Projektmanager und am 20. Dezember 1948 wurde der Prototyp als Saab 32 in Auftrag gegeben. Erste Untersuchungen über das Verhalten des neuen Flügels mit 35° Pfeilung wurden mit einer modifizierten Saab 91 „Safir“ unternommen. Dieses als Modell 202 bezeichnete Erprobungsflugzeug flog am 1. März 1950 zum ersten Mal.

Die Saab 32 „Lansen“ hatte am 3. November 1952 ihren Erstflug unter Bengt Olow. An Stelle des vorgesehenen schwedischen Triebwerkes Swenska STAL „Dovern“ wurde ein Rolls- Royce „Avon“ Treibwerk mit Nachbrenner eingebaut. Ein Jahr später durchbrach die Lansen bei einem schwachen Sinkflug zum ersten Mal die Schallmauer. Für die Entwicklung der J32 waren 2 Millionen Ingenieursstunden notwendig. 1955 traten die ersten Maschinen (A 32A) ihren Dienst in der schwedischen Luftwaffe an. Die Bewaffnung bestand aus vier 20 mm Kanonen in der Nase sowie 1.500 kg Bomben, die unter den Flügeln aufgehängt wurden. Die wichtigste Bewaffnung waren zwei Anti-Schiff-Lenkflugkörper Rb04C. Das Triebwerk wurde später auf eine stärkere Version Rolls-Royce Avon Mk.47 geändert. Diese Version J 32 wurde in 120 Exemplaren gebaut und war bis 1970 im Einsatz. Danach wurde es als Zielflugzeug bis 1997 verwendet. Eine dritte Version war eine Aufklärungsversion (S 32C), ursprünglich für reine Nachtaufklärung gedacht, und wurde in 45 Exemplaren gebaut. Neben einem neuen Radargerät wurde die Bewaffnung gegen sechs Kameras ausgetauscht. Eine weitere Variante war ein elektronisches Störflugzeug, die J 32E. Insgesamt wurden 452 Maschinen gebaut. 

Alt und neu auf einem Blick
Alt und neu auf einem Blick

Bausatz:

Heller war schneller, Tarangus mit dem neuesten Schuss! So kann man mit wenigen Worten treffend die Situation beschreiben. Schon 1982 wurde von Heller eine 72er Lansen in Kunststoff gespritzt und Freunde des gepflegten Modellbaus - die war nicht mal schlecht. Sie hatte nur einen kleinen Nachteil, die sehr feinen Paneellinien waren erhaben dargestellt. Nun, Tarangus hat das geändert. Die zwei grauen Spritzrahmen nehmen 71 Teile auf, dazu kommen noch einmal vier transparente Bauteile für das doppelsitzige Cockpit. Alles ist sauber aus den Formen gekommen. Auffällig sind die glatten Oberflächen. Die feinen Paneellinien passen sehr gut zum Maßstab und unterzeichnen den positiven Gesamteindruck. Lediglich an den zwei großen Hauptfahrwerksklappen sind kleine Einsenkungen zu erkennen.

Tarangus - SAAB J32B/E Lansen

Tarangus - SAAB J32B/E Lansen

Der Zusammenbau beginnt mit dem gut strukturierten Cockpit. Decals für Instrumentenbretter und Seitenpaneele gibt es im Gegensatz zum 48er Bausatz von Tarangus keine. Hier muss man zum Pinsel greifen. Vor dem Zusammenbau des Rumpfes müssen noch die inneren Luftkanäle, die Fahrwerksschächte und das Schubrohr mit Düse eingesetzt werden. Wie das alles passt muss die Praxis zeigen. Man könnte ja annehmen, wenn ein Ballastgewicht für den Rumpfbug in der Bauanleitung nicht vermerkt ist, dass auch keines benötigt wird. Man sollte es testen. Die Tragflächen bestehen aus Ober- und Unterschale und bilden gemeinsam eine Endkante. Diese beiden Kanten sind schon recht dünn, aber technologisch hätte man hier mit einer Endleiste mehr machen können. Passstifte zur Montageerleichterung gibt es nicht, weder am Rumpf noch bei den Tragflächen. Die Fahrwerksbeine sind gut detailliert. Dabei ist das Bugfahrwerk aus einem Stück, einschließlich Schutzblech und Spurzwang. Die Hauptfahrwerksräder müssen aus zwei Hälften zusammengeklebt werden. Für die Jägervariante J 32B gibt es zwei „Sidewinder“ Luft-Luft-Raketen. Die gezeichnete Bauanleitung zeigt auf 25 Darstellungen den Zusammenbau. Die Farbangaben in den Zeichnungen sind etwas klein und geben kein spezielles Farbsystem vor. Ein farbig gedrucktes A4 Blatt für die Bemalungsmöglichkeiten gibt sich da mehr Mühe. Hier sind die Farben nach Gunze Sangyo, Humbrol, Tamiya und FS-System genau definiert. Auch auf der Rückseite des Faltkartons findet man drei farbige Seitenansichten. Der Decalbogen ist auf hellblauem Trägerpapier sauber und glänzend gedruckt. Jede Menge kleine Wartungsbeschriftungen komplettieren den Bogen. Vier Bemalungsvarianten sind vorhanden.

Tarangus - SAAB J32B/E Lansen

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SAAB J32B/E Lansen

 

Darstellbare Maschinen:
  • J 32B, c/n. 32532, F12-32, Kalmar 196
  • J 32B, c/n. 32536, F1-36, Häslö/Västeras
  • J 32B, c/n. 32615, F4-15, Frösön/Östersund 1970
  • J 32E, c/n. 32507, F16-01, Uppsala 1996
Schwächen:
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • keine Passstifte

Fazit:

Man ist geneigt zu sagen, alter Schwede! Wegen des Preises für ein Modell, das keinerlei Besonderheiten zu bieten hat. Hausmannskost, aber qualitativ gut gemacht. Bei dem 34 Jahre alten Heller Bausatz gibt es wenigstens alternativ noch Bauteile für einen Fotoaufklärer S 32C. Es muss jeder selber entscheiden, wie er damit umgeht. Eines weiß ich, der alte Bausatz kommt mir nicht in die Gelbe Tonne.

Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 15. März 2016

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