Magach 7C "Gimel"(Academy - Nr. 13297)Produktinfo:
Besprechung:Zur Geschichte:Der „Magach“ ist eine Panzerbaureihe der israelischen Streitkräfte (IDF), die auf den Modellen des M48 und M60 aus den USA aufbaut. Das Wort „Magach“ stammt aus dem Hebräischen und bedeutet übersetzt in etwa so viel wie „Rammstoß“. Das Wort „Magach“ wird im Hebräischen sehr selten benutzt, so dass die meisten Leute in Israel der Bedeutung nicht bewusst sind. Weit verbreitet in dem Land ist, dass „Magach“ eine Herleitung von „Merkevet Giborei Hayil“ sei, was „Kriegsheldenstreitwagen“ bedeutet soll. Innerhalb der IDF ist diese Variante des Namens fast schon offiziell. Es wird in der IDF auch makaber gescherzt, Magach ginge auf „Movil Gviyot Charukhot“ (zu dt. „Verkohlte-Körper-Transporter“) zurück, in Anspielung auf die großen Verluste durch die Brandanfälligkeit des benzinbetriebenen Motors im Jom-Kippur-Krieg. Die Panzer, die den Grundstock für den Magach bildeten, waren einerseits von den USA gekaufte M60 und andererseits die 1967 im Sechstagekrieg von Jordanien erbeuteten M48. Ebenfalls wurden schon einige Panzer vom Typ M48A2 in den 1960er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland aus Beständen der Bundeswehr gekauft und waren somit bereits im Sechstagekrieg im Juni 1967 im Einsatz.
Nach dem Krieg begann man, die Kriegserfahrungen in technische Modifikationen einfließen zu lassen, die der Beginn des Magach-Programms waren. Aus dem M48A3 wurde der Magach 3. Die 90-mm-Originalkanone wurde durch die britische 105 mm ersetzt, das Profil durch eine Verringerung der Turmhöhe gesenkt, die Kommunikationausrüstung modernisiert und der schwache und leicht entflammbare Benzinmotor durch einen 750-PS-Dieselmotor ersetzt. Während des Jom-Kippur-Krieges vom 6. bis zum 25. Oktober 1973 waren im Gegensatz zu einigen wenigen Magach 6 - dies waren die M60 in Originalversion - auch über 800 Magach 3 (Modernisierter M48A1/A2 mit 105-mm Kanone) beteiligt. Die israelischen Streitkräfte erlitten bei den Kämpfen schwere Verluste bei den Magach 3 Panzern, da sich der Vorratsbehälter der Hydraulikflüssigkeit im Vorderteil des Turms als leicht entflammbarer Schwachpunkt erwies. Die Ausfälle wurden durch eine neue Version, den M48A5 (Magach 5) und M60 (Magach 6) während der 1970er Jahre ersetzt. In den 1980er und 1990er Jahren wurden die Magach Stück für Stück durch den Merkava in seiner Rolle als primärer Kampfpanzer des Heeres ersetzt, trotzdem bildet die Baureihe mit ihren stetig weiterentwickelten Kampfwertsteigerungen nach wie vor das Rückgrat der israelischen Panzerwaffe. Vor dem Libanonkrieg 1982 wurden die Magach 6 erstmals mit einer Reaktivpanzerung „ERA“ (engl. explosive reactive armor) ausgerüstet. Das neueste Model Magach 7 ist nach wie vor im Dienst und hat eine verbesserte Panzerung, die Merkava-Zielelektronik, eine neue Feuerlöschautomatik, eine Hitzesignaturverringerung und eine Nebelmittelwurfanlage. Im Jahr 2000 befanden sich noch etwa 1500 Fahrzeuge der Versionen Magach 6B „Gal“ und Magach 7 im Dienst.
Academy beschert uns hier mit dem Magach 7C „Gimel“ wieder einmal ein Modell aus seiner alten M60 Serie. Diese alte Modellreihe hat in den Wannenböden noch die Aussparungen für die in den 80er Jahren eingesetzen Motoren- und Getriebeteile samt Schalter. Glücklicherweise liefert Academy die nötigen Teile, um diese Lücken zu verschließen. Alle Teile des Bausatzes präsentieren sich sauber und verzugfrei gespritzt. Das Fahrzeug wird aus relativ großen Modellteilen zusammengefügt, z.B. bestehen Wanne und Turm je aus nur einem Ober- und Unterteil, die noch dem alten M60 Bausatz von Academy entstammen. Neu hinzugefügt wurden Teile für das Fahrwerk, z.B. Antriebskränze für die Merkava Kette, die in Form von zwei Vinylketten beiliegt, die komplett neue Zusatzpanzerung für Turm und Wanne sowie die neue Kanone. Ebenso sind die massiven für die IDF bekannten seitlichen Schürzen für das Fahrzeug vorhanden. Die neuen Teile entsprechen dem von Academy gewohnten sehr guten Standard und sind detailliert wiedergegeben. Hier noch mal die neu hinzugefügten Optionen:
Nicht gerade positiv ist das dreiteilige Kanonenrohr zu bewerten, welches wegen der Hitzeschutzverkleidung sorgsam angepasst werden sollte. Wenn die Teile nicht so recht zusammenpassen, kann man die Passstifte in der Rohrhalbschale entfernen. Unverständlich ist, weshalb man sich nicht für eine einteilige Lösung aus Kunststoff oder Aluminium entschieden hat. Ebenso fehlt der für IDF Fahrzeuge typische Antirutschbelag. Auch bei dem Abschleppseil bleibt Academy den 70er Jahren treu und legt uns ein Stück Zwirn für dessen Darstellung bei. Ansonsten aber erhalten wir hier die an sich sehr gute und einzige Spritzgussvariante des Magach 7C „Gimel“ der IDF. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Academy hat seinen Job getan und liefert hier wieder einen tollen Bausatz auf Basis seines alten M60 ab, der durch seine Größe und Detailgenauigkeit viel Freude bereiten kann. Er ist ein Muss für Freunde von Panzerfahrzeugen der IDF. Das Modell zeichnet sich durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Weitere Infos:Anmerkungen: Hier ein Link zur Herstellerseite Weitere Informationen bekommt man zum Magach 7C „Gimel“ hier und hier. Diese Besprechung stammt von Gerald Willing - 01. Februar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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