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M26 Dragon Wagon - Teil 1

(Tamiya - Nr. 35230)

Tamiya - M26 Dragon Wagon - Teil 1

Produktinfo:

Hersteller:Tamiya
Sparte:Militärfahrzeuge bis 1945
Katalog Nummer:35230 - M26 Dragon Wagon - Teil 1
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:1998
Preis:ca. 135 €
Inhalt:
  • 18 Rahmen in olivgrünem Kunststoff
  • 1 Rahmen mit Klarteilen
  • 1 Rahmen mit Chromteilen
  • 1 Fahrerkabine
  • Ober- und Unterteil des Aufliegerrahmens
  • 46 Polycaps
  • 2 Platinen mit Ätzteilen
  • 2 Verstärkungsplatten für den Aufliegerrahmen
  • 9 Metallachsen
  • 3 vorgebogene Stahldrähte, 2 Wellrohre aus Metall
  • 4 Metallscharniere, 12 Schrauben & 4 Federringe
  • 28-seitige Bauanleitung
  • 1 Decalbogen
  • Schlauch, Draht, Faden und Ketten

Besprechung:

Tamiya - M26 Dragon Wagon - Teil 1

Der M26 Dragon Wagon, welcher eigentlich die Bezeichnung M25 trägt, wurde ab 1942 von den USA entwickelt, um den immer schwereren Waffensystemen der US-Streitkräfte Rechnung zu tragen. Dabei flossen viele wertvolle Erfahrungen der Engländer aus den Einsätzen in Nordafrika ein. Schlechte Straßen, wenig ausgebaute Infrastruktur und die Notwendigkeit, beschädigtes Material rasch vom Schlachtfeld abzuziehen, um Reparaturen schnell ausführen zu können, erforderten ein Fahrzeug mit besonderen Eigenschaften. Der M25 Panzertransporter besteht aus der M26 Zugmaschine und dem M15 Auflieger. Das Gespann ist knapp 17,50 Meter lang und bringt gut 34 Tonnen auf die Waage. Die Zugmaschine wurde oft auch ohne den Aufliger zum Abschleppen und Bergen eingesetzt. Dazu verfügte sie über eine 15t Winde vorne und zwei 27t Winden hinten. Zur Unterstützung verfügte der M26 über einen Kranausleger, den sogenannten "A-Arm". Angetrieben wurde das Fahrzeug von einem 1090cui Hall-Scott Model 440 Benzinmotor mit einer Leistung von 240PS und es verfügte über Allradantrieb. Die Hinterräder waren über ein Kettengetriebe mit dem Achsdifferential verbunden. Das Gespann erreichte 28mph auf der Straße und verbrauchte gut 150L/100km. Die maximale Zuladung des Dragon Wagon betrug 40 Metrische Tonnen bzw. 90.000lbs.

Tamiya - M26 Dragon Wagon - Teil 1

Die ersten Fahrzeuge verließen die Werkshallen im April 1943 und erreichten im September desselben Jahres die Front in Italien. Dort wurden sie vorwiegend zur Bergung und Transport des Sherman Panzers eingesetzt. Später spielte er eine wichtige Rolle bei der Überqerung des Rheins, oft wurden auch andere Ausrüstungsgegenstände transportiert, wie z.B. Boote. Natürlich wurde er auch zu Bergung von Kriegsbeute eingesetzt, was durch zahlreiche Bilder belegt ist. Es gab zwei Ausführungen des Dragon Wagon, das Gespann aus M26 und M15 sowie das weiterentwickelte System aus M26A1 und M15A. Der M26A1 verfügte über eine normale Kabine anstelle der gepanzerten Ausführung, der M15A war strukturell verstärkt und erhielt eine permanent installierte "Brücke" über die Räder anstelle der abnehmbaren Teile. Außerdem wurde das Bett modifiziert, um breitere Lasten aufnehmen zu können. Die maximale Ladekapazität stieg auf knapp über 45t. Es wurden insgesamt 1.272 Fahrzeuge gebaut, darunter 735 der ersten Baureihe. Viele Dragon Wagon wurden nach dem Zweiten Weltkrieg an befreundete Nationen abgegeben, wo sie noch einige Jahre Dienst verrichteten. In den USA wurde der M25 unter anderem bei der nationalen Atomenergiebehörde zum Transport der Reaktorgehäuse eingesetzt und auch bei der NASA, wo sie die erste Stufe der Saturn V transportierten. Das Nachfolgesystem Mack M123 löste ab 1955 den Dragon Wagon ab.

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M26 Dragon Wagon - Teil 1

 

Tamiyas Dragon Wagon erblickte bereits 1998 das Licht der Modellbauwelt. Zum damaligen Zeitpunkt war er sicherlich der aufwändigste Bausatz im Bereich Militär in diesem Maßstab. Später wurde dann die Zugmaschine mit eine paar neuen Teilen separat aufgelegt. Die große, gut gefüllte Box enthält knapp 600 Einzelteile aus Kunststoff, die sich auf 20 Gießrahmen verteilen. Hinzu kommen noch einige Fotoätzteile sowie eine Reihe von Metallteilen wie z.B. Metallachsen, Schrauben, Drähte usw. und natürlich noch 19 Vinylreifen. Die gepanzerte Fahrerkabine ist ein einzelnes Bauteil, die Plattform des Aufliegers ist zweigeteilt und wird miteinander verschraubt.

Der Zusammenbau beginnt mit der Zugmaschine. Der Rahmen ist soweit schon ein fertiges Bauteil, nur wenige müssen noch angebaut werden. Motor und Getriebe sind nur als Relief vorhanden, ebenso ist bereits ein Teil des Antriebsstranges in dieses Bauteil integriert. Die Achsen sind ebenfalls recht fix zusammengebaut, bereits nach zehn Baustufen steht das Ganze auf eigenen Rädern. Hier bleibt vieles Dank der Polycaps am fertigen Modell beweglich, drehende Räder, Lenkung und natürlich die Pendelachse sowie die vordere Seilwinde. 

Man kann hier schon sehr gut die Philosophie von Tamiya im Vergleich zu anderen Herstellern aus Asien erkennen. Während Hobby Boss, Trumpeter, und wie sie alle heißen, in der Regel solch umfangreiche Bausätze aus 800-1000 Teilen aufbauen, versucht man bei Tamiya Baugruppen sinnvoll zu einzelnen Bauteilen zusammenzufassen ohne dadurch allzuviel an Details zu verlieren. Das ist auch heute noch so. Allerdings sind an manchen Stellen auch Dinge nur vereinfacht dargestellt, aber dafür gibt es ja das Zubehör ;) 

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M26 Dragon Wagon - Teil 1

 

Ist das Fahrgestell erst einmal fertig, geht's weiter mit der Kabine. Diese ist voll ausgestattet, d.h. alle die möglichen Ausrüstungsgegenstände, die darin aufbewahrt und verstaut wurden, sind vorhanden, darunter Kanister, Trinkflaschen, Magazine, Feuerlöscher und Bordwaffen. Die Türen sind separat, ebenso die ganzen Panzerplatten, die man sowohl ein- wie auch ausgeklappt bauen kann. Vier Figuren, die im Innenraum auf den sehr schön gemachten Sitzen Platz nehmen können, sind ebenfalls im Bausatz enthalten. 

"The Fifth Wheel", wie die Aufliegerplatte im Englischen heißt, ist natürlich auch voll beweglich. Der A-Arm, mit dem die Bergung von Fahrzeugen vorgenommen wird, ist, obwohl man laut Bauplan das Bergefahrzeug nicht bauen kann, auch voll funktionsfähig. Laut Anleitung wird er jedoch nur eingeklappt eingebaut, es fehlen außerdem die Umlenkrolle und das Zugseil, diese befinden sich am Rahmen "S", der nur dem Bausatz des Bergefahrzeuges beiliegt. Dort würde sich auch der Schweißbrenner befinden, hier hat man jetzt nur die verschlossenen Gasflaschen.

Die Hauptwinde ist ein kleiner Bausatz für sich und natürlich ebenfalls voll funktionsfähig. Als Drahtseil liegt ein Kunststofffaden bei, den man entsprechend Anleitung auf die beiden Seiltrommeln aufwickeln muss. Eine Reihe von Anbauteilen und diverse Ausrüstungsgegenstände vervollständigen die Zugmaschine. Soweit mal die Erläuterungen zum Traktor. In Teil 2 unseres Artikels geht's dann weiter mit dem Trailer. Außerdem zeigen wir euch dort die Rahmen noch einmal im Detail.

Tamiya - M26 Dragon Wagon - Teil 1

Tamiya - M26 Dragon Wagon - Teil 1

Der Decalbogen fällt vergleichsweise umfangreich aus und hält Markierungen für fünf Fahrzeuge bereit. Die Decals sind, wie bei Tamiya üblich, etwas dicker als normal. Der Druck ist aber sehr sauber und versatzfrei. Außer den Kennungen sind auch noch einige Plaketten und Hinweisschilder auf dem Bogen enthalten. Die Bauanleitung, ein 28-seitiges Heft, wird dem Umfang und der Komplexität des Bausatzes voll gerecht. Die Skizzen sind sehr übersichtlich und mit zahlreichen Hinweisen und Anmerkungen versehen. Am Ende des Heftes gibt es ein paar interessante Hinweise über die Arbeitsweise des Panzerzuges. Teilweise kann man diese Vorgänge auch beim fertigen Modell nachstellen. Das ganze ist in vier Sprachen verfasst. Die Bemalungshinweise beziehen sich logischerweise auf die hauseigene Palette, hier aber kein Problem, alle Fahrzeuge sind Oliv Drab über alles :). Im zweiten Teil unseres Artikels werfen wir einen Blick auf den Auflieger und wir stellen euch die Eduard Sets für diesen Bausatz vor. Außerdem haben wir noch einen Blick in zwei Hefte geworfen, die beim Bau sehr hilfreich sein können.

Tamiya - M26 Dragon Wagon - Teil 1

M26 Dragon Wagon - Teil 1M26 Dragon Wagon - Teil 1M26 Dragon Wagon - Teil 1M26 Dragon Wagon - Teil 1M26 Dragon Wagon - Teil 1M26 Dragon Wagon - Teil 1M26 Dragon Wagon - Teil 1
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Weitere Bilder

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M26 Dragon Wagon - Teil 1

 

Darstellbare Fahrzeuge:
  • 12Δ1340D A38 / USA545618 / Judy Mae III, 12th Armoured Division, 134th Armoured Vehicle Maintenance Batallion, A-Company, Fahrzeug Nr. 38, Frankreich, Dezember 1944
  • 9A ORD 464-34 / USA545592, 9th Army, 464th Ordnance Maintenance Company, Fahrzeug Nr. 38, Deutschland, November 1944
  • 458 / USA535230 / Cat Mouse, Independent 458th Ordnance Maintenance Company, Holland, März 1945
  • NBS 457 EVAC 37 / USA535230 / Betty, Independent 457th Ordnance Evacuation Company, Fahrzeug Nr.37, Frankreich, April 1945
  • 52-0002, Japanese Ground Self Defense Force Weapons School, Präfektur Ibaraki, Tsuchiura, 1950
Stärken:
  • Hervorragender Bausatz, auch 17 Jahre nach Erscheinen
  • Viele bewegliche Teile & Funktionen
  • Sehr gute Detaillierung
  • Gut durchdachter Aufbau mit sinnvoll zusammengefassten Bauteilen 
Schwächen:
  • Ich würde mal sagen keine, etwas verbessern kann man ja bekanntlich immer
Anwendung:
  • Sehr anspruchsvoll

Fazit:

Ein sehr gut gemachter, auch heute noch imposanter Bausatz. Die Detaillierung ist Tamiya-typisch gut mit Spielraum nach oben für Perfektionisten. Aber auch aus dem Kasten gebaut bekommt man ein schönes Modell.

Weitere Infos:

Referenzen: Es gibt einige Bücher über den Dragon Wagon. Empfehlenswert sind hier das Walk Around Heft von Squadron Signal, das Tankograd Technical Manual und ein Buch von Ampersand mit vielen Einsatzfotos. Die beiden Erstgenannten haben wir im zweiten Teil unseres Artikels näher vorgestellt.
Anmerkungen: Es gibt jede Menge an Zubehör für diesen Bausatz, Ätzteile, Resinräder, Antriebsketten uvm. Die Eduard Sets haben wir uns im zweiten Teil mal näher angeschaut.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 29. Januar 2016

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