MAN TGX XLX (Euro5)(Revell - Nr. 07426)Produktinfo:
Besprechung:Der Bausatz des MAN TGX XLX lagt pünktlich zum Weihnachtsgeschäft bei den Händlern. Die Basis des Bausatzes stammt aus einer Kooperation mit Italeri. Diese haben den Bausatz mit schwarzen Führerhaus-Spritzlingen unter Artikel 3895 bereits früher veröffentlicht. Revell ändert hier gegenüber Italeri die Spritzlingfarbe in Weiß und bietet zwei unterschiedliche Looks mit ansprechender blauer Lackierung an. Generell präsentieren sich die Bausätze von Revell im neuen Look, aus meiner Sicht absolut modern und zeitgemäß. Die Verpackung macht neugierig und liefert bereits einen ersten Eindruck, was den Käufer an Inhalt erwartet. Leider hat Revell die Chance nicht genutzt, in dem Zuge auf der Verpackung alle benötigten Farben darzustellen. Für einen "Komplett-Käufer" folgt im Zweifel ein zweiter Ladengang, um die fehlenden Farben zu besorgen. Die Einzelhändler wird es freuen. Platz wäre auf der Verpackung dafür, auch für eine Trennung nach primär und sekundär benötigten Farben. Insgesamt soll das aber den frischen Eindruck nicht trüben.
Frisch geht es weiter mit dem Inhalt. Neben der tollen farbigen Bauanleitung und dem großen Bogen mit Nassschiebebildern sind die 176 Bauteile teilweise gruppiert in Folientüten verpackt. Der erste Blick zeigt keinerlei Beschädigungen an den Teilen und den Spritzlingen, trotz der Menge an Teilen. Bei mir war zwar ein Teil lose gebrochen, aber in keinster Weise beschädigt. In der Anleitung liegt ein Gitternetz aus Kunststofffasern bei. Rundum scheint nichts zu fehlen. Da ich meinen letzten LKW Bausatz im letzten Jahrtausend gebaut habe, war ich über den Aufbau und die Konstruktion der Teile doch verwundert und irgendwie wie in einer verkehrten Welt. Das Fahrwerk, früher bestehend aus vielen Teilen, zeigt sich heute alles in einem Guss gefertigt. Beim Führerhaus das blanke Gegenteil, früher aus einem Guss, heute aus fünf Teilen. Modellbauer sind dahingehend vermutlich geteilter Meinung. Die Qualität des Gusses und der Detaillierung ist allerdings heute deutlich besser, zumindest im vorliegenden Bausatz. So kann man auch bei den vorliegenden Spritzlingen kaum Grat oder Fischhäute entdecken. Interieur und Antriebsstrang Das Fahrwerk und die Felgen sind fein detailliert, allerdings lässt sich ein Lenkeinschlag nicht darstellen. Die Fahrwerksdetaillierung ist bei den Einzelteilen gut bis sehr gut, an dem aus einem Guss stammenden Rahmen allerdings sind seitlich keinerlei Schrauben oder Halterungen detailliert. Gleiches gilt für die Trägerhalterungen der Hinterradabdeckungen. Sämtliche Träger der Tanks und angegossene Tankteile sind auch einfach gehalten. Der Motorblock samt Kühler ist einfachst dargestellt und bereits an den Rahmen angegossen. Warum der seit Jahren zunehmende Einzelteilstandard im Militärmodellbau nicht auch hier angewandt wird, sogar eher ein Rückschritt im Aufbau der Modelle zu erkennen ist, ist für mich als Anwender nicht nachvollziehbar. Das Führerhaus besteht aus einzelnen Wandteilen und sollte vor dem Lackieren montiert werden, um unschöne Sichtkanten zu vermeiden. Hier muss mit dem Interieurzusammenbau ein Kompromiss gefunden werden, da die Innenseite des Führerhauses passend lackiert werden sollte und Teile des Innenraums direkt anmontiert werden müssen. Generell ist das Interieur sehr detailliert dargestellt. Für Armaturen gibt es passende Decals. Zur Passgenauigkeit kann ich noch nichts sagen, ich gehe aber aufgrund des Formenalters nicht von größeren Problemen aus. Auf den ersten Blick erscheint auch die Wahl der Klebekanten sinnvoll platziert. Die Felgen aus Chrom sind leider mit kleinstem Gussgrad verchromt worden, was den peniblen Modellbauer stören wird. Dafür sind bereits ausreichend detaillierte Schrauben und Ventile vorhanden. Die Angüsse an den einzelnen Chromteilen sind weitestgehend sinnvoll gewählt, sodas das Gesamtbild der Verchromung nicht gestört wird. So sind z.B. die Angüsse am "Kuhfänger" an den Zusatzscheinwerferhaltern platziert. Dies lässt sich einfacher kaschieren, als wäre der Ansatz auf einer durchgehenden Chromfläche. Je nach Anspruch kann man mit den vorhandenen Chromteilen durchaus ein tolles Modell zaubern. Chromteile mit Zierraht Die Klarsichtteile sind frei von Schlieren oder Kratzern, dank einzelner Verpackung. Neben den Scheiben, die teilweise etwas dick erscheinen, liefern die Spritzlinge auch nicht zu verwendende Teile, wie einen Leuchtbalken und zwei Rundumleuchten (vermutlich für eine Schwerlastversion). Sämtliche Scheinwerfergläser werden mit Klarsichtmaterial dargestellt, für die Rückleuchten liegen auch Decals bei. Der Sonnenschutz muss selber mit z.B. "klarer Rauchfarbe" coloriert werden. Die Reifen sind schön profiliert und weisen Seitenbeschriftungen auf. Die Spritzstellen liegen in der Lauffläche, sollten aber aufgrund der Größe keine Probleme für die Optik machen. Wie die Reifen unter Last des Fahrzeugs aussehen bleibt abzuwarten, vermutlich empfiehlt sich eine stützende Schaumeinlage im Inneren der Reifen. Der Bogen Nassschiebebilder bietet Teile für zwei Versionen, eine spezielle Spedition als Option gibt es nicht. Dennoch hat sich Revell viel Mühe mit den Decals gegeben. So kann man z. B. Vignetten oder Warnhinweisschilder finden. Ein leichter Versatz im Druck ist zu erkennen, kann aber vernachlässigt werden für den Bau. Nun kommen wir zu der seit einiger Zeit von Revell gelieferten farbigen Anleitung, die im Aufbau und der Qualität wirklich vorbildlich ist. Neben Farbangaben und Beschreibung des Packungsinhaltes enthält die Anleitung viele nützliche Tipps für den Einsteiger. Die Bauschritte erscheinen sinnvoll und logisch in Reihenfolge, lediglich die Reihenfolge der Führerhauslackierung würde ich anders wählen. Jede baubare Version ist auf einer jeweils abschließenden Seite in allen wichtigen Ansichten gezeigt, um so das Platzieren der vielzähligen Nassschiebebilder zu erleichtern. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Revell gibt den Bau mit Stufe 5 von 5 an. Fortgeschrittene Modellbauer sollten keine Probleme beim Bau haben. Für Einsteiger sollte der Bausatz aufgrund der Teile und Decals nicht verwendet werden. Fazit:Mit zwei ansprechenden Designs, tollem Lackierungsvorschlag und vielen Details im und am Führerhaus ist der MAN ein Hingucker. Auch wenn ich mir einen besser detaillierten, mehrteiligen Rahmen mit einzeln aufgebautem Motor wünschen würde, ist der Bausatz zu empfehlen. Weitere Infos:Referenzen: Das Modell beim Hersteller Das Original beim Hersteller MAN LKW Deutschland. Diese Besprechung stammt von Marco Roth - 19. Januar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |