Leopard 2A5/A5NL(Revell - Nr. 3243)Produktinfo:
Besprechung:
Durch die neun Spritzlinge und einige Gummiteile ist der Karton prall gefüllt. So prall, dass der Draht auf dem Bauplan schon verbogen war. Die Gießäste sind auf mehrere Tüten verteilt. Das ist auch gut so, denn einige Teile hatten sich schon gelöst. Trotz neuem Karton- und Bauplandesign beruht Revell weiterhin auf dem meiner Meinung nach unpraktischen Faltkarton. Ein Stülpkarton wäre sinnvoller, auch zum Auffangen abgefallener Einzelteile. Und es gibt noch eine weitere Änderung bei Revell: die Teile sind nun in Grau gespritzt. Im Vergleich zu Revells früheren Leopard 2, der aus einer Kooperation mit Italeri war (Nr 243, von 1985), ist dies ein Quantensprung. Dies Modell basiert auf dem A6M (3097) von 2012. Und wenn ich mir die Oberwanne anschaue, erkennt man auf der Unterseite eine Schnittkante. Da ist noch Potenzial für das Hilfsaggregat bei weiteren Versionen. Gelegentlich findet man etwas Haut an Formentrennnähten. Wobei man da aufpassen sollte, dass man nicht aus Versehen eine Schweißnaht entfernt. Denn Schweißnähte sind bei diesem Modell selten als solche erkennbar. Das können andere Firmen besser. Spritzling A Mit der Detaillierung hat sich Revell sonst Mühe gegeben. Ich fand viele Details, die früher nie an einem Leopard 2 zu finden waren. Selbst nicht beim Modell von Meng, was auch dieses Jahr erschien. So fehlen z.B. in den schweren Kettenschürzen einige Schrauben, die auch im Original nicht benötigt werden. Oder auch etwas übertrieben: Die Versorgungsnummern in den Laufrollen! Die Antirutschbeläge könnten etwas gröber sein. Und auf dem Turm sieht es so aus, als ob die ganz fehlen. Zwar hat das Turmdach im Original fast komplett eine Antirutschschicht, aber entlang von Schweißnähten und Verschraubungen ist die ausgelassen. Das ist im Modell nicht so. Viel Mühe hat sich Revell mit den runden Lüftern auf dem Motordeck gegeben. Dagegen ist die Abluftgräting am Heck zu grob. Das war selbst bei dem alten Italeri-Modell schöner. Die Staukörbe am Turmheck sind gegossen. Da der Rahmen mit angegossen ist, kann mal diese nicht durch Ätzteile oder Netzgitter verschönern. Aber auch im Original macht die engmaschige Gitterstruktur einen nicht sehr lichtduchlässigen Eindruck. Revell ist neben Meng bisher die einzige Firma, die an die Verstärkungsrippen unter der Wanne im Motorbereich gedacht hat. Was mir bei diesem Bausatz wieder auffällt: an Bereichen, wo das Material dicker ist, fallen Sinkstellen auf. Besonders an der Kanone, die Stelle verschwindet dann aber hinter der Panzerung. Die Winkelspiegel sind alle Revell-typisch einfach dargestellt. Klarteile vermisst man hier. Auch gibt es keine Klarteile mehr für die Beleuchtung. Das Stück Folie wird nur für das Fenster im Bauteil 145 benötigt.
Auch mit der Kette kann ich mich nicht so Recht anfreunden. Die war mit den anderen Gummiteilen in einer Tüte gerollt/geknickt und brauch erstmal ein paar Tage zum Strecken. Die Kette ist im Prinzip gut detailliert, sogar die Endverbinder sind gut dargestellt und an den Außenkanten erkennt man die Bolzen. Aber mir erscheinen die Abstände der Kettenelemente zu groß. Weiterhin haben die Laufflächen auf der Innenseite nicht den Versatz wie im Original. Auch hier war die alte Italeri- Kette schöner. Dagegen fallen die Auswerferstellen hier gar nicht auf. Revell empfiehlt die Kette zu kleben, wie auch die anderen Gummiteile. Dies geht aber nur mit Sekundenkleber. Die Decals sind versatzfrei gedruckt, lediglich die Flagge eines Kennzeichens hat einen Fehler. Revell hätte aber auch andere A5-Nutzerstaaten berücksichtigen können. Der 20seitige Bauplan im neuen Design bringt das Modell in 60 Arbeitsschritten ins Ziel und macht einen übersichtlichen Eindruck. Aber das Tarnschema erscheint mir zu dunkel gedruckt. Stellenweise erkennt man schlecht den Übergang zwischen Schwarz und Braun. Sinkstelle Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen: Keine gravierenden Mängel, eher Kleinigkeiten Fazit:Das beste Modell des Leopard 2 A5 ist es wohl nicht, kann aber mit dem bisher besten von Tamiya aus dem Jahr 2000 mithalten. Kleine Mängel fallen nur im direkten Vergleich mit anderen Leopard 2 Bausätzen auf. Aber Hobbyboss hat die Überarbeitung der Leopard 2-Familie angekündigt, und ob Meng es nur beim A4 belässt... Diese Besprechung stammt von Diethelm Berlage - 07. Dezember 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Diethelm BerlageLand: Beiträge: 46 Dabei seit: 2010 Neuste Artikel:Alle 46 Beiträge von Diethelm Berlage anschauen. Mitglied bei: |