Bismarck/Tirpitz(White Ensign Models - Nr. PE 4009)Produktinfo:
Besprechung:
Die ÄtzplatinenWEM is back again! Nachdem ich voller Freude im Herbst 2014 entdeckte, dass der seit Jahren angekündigte Ätzteilsatz für die 1:400er Bismarck / Tirpitz endlich fertig ist, waren es nur wenige Mausklicks bis zur Bestellung beim Versender meines Vertrauens. Im Dezember kam die ernüchternde Nachricht: WEM macht dicht, nichts ist mehr lieferbar, Zukunft ungewiss. Drei Monate später dann wieder Freude, Tom´s Modelworks übernimmt die Formen und führt die Produktion fort, so dass diese tollen Sätze weiterhin erhältlich bleiben. Nach diesem Wechselbad der Gefühle habe ich nun endlich den lang ersehnten Ätzteilsatz in den Händen. Vorab die gute Nachricht: Es bleibt bei der bisher bekannt hervorragenden Qualität dieser Sätze. Die erste Platine Auf den beiden in der Verpackung enthaltenen Platinen ist eine kaum zu zählende Menge an feinen und feinsten meist mehrstufig geätzten Teilen zu sehen. Standardteile wie Relings, Funkmessantennen und Schlauchtrommeln sind neben vielen anderen fein geätzten Teilen zu finden, die bei WEM-Sätzen mittlerweile als obligat zu bezeichnen sind. Der Brückenturm wird durch etliche Beobachtungsplattformen aufgewertet. Die Unterschiede zwischen Bismarck und Tirpitz werden hier berücksichtigt, genauso wie bei der Funkmessausrüstung und den Flakplattformen. Auch das bei der Tirpitz eingerüstete FuMO 213 „Würzburg-D" ist ebenso vorhanden wie der zwischen Brückenaufbau und Schornstein sitzende „Kartoffelraum". Scheinwerfer und 10,5 cm-Flaks können ebenfalls mit Ätzteilen verfeinert werden. Die zweite Platine Zu den Highlights dieses Satzes zählen zweifellos die filigran wiedergegebenen Bootsbarrings auf den Flugzeughangars, der aus sieben Teilen bestehende Rauchabzug am Schornstein sowie die Kräne, insbesondere die kleinen Flugzeugkräne. Dazu kommt ein sauber nachgebildetes Doppelkatapult samt Catwalks und Abdeckung. Ebenso erwähnenswert sind die fein geätzten Brückennocken. Luken und Catwalks für die (allerdings noch scratch anzubauenden) Lüftungsschächte an den Barbetten B und C sind ebenfalls dabei. Neben den für die Beiboote mittlerweile üblichen Teilen stehen für die Kommandantenboote noch Dachrelings und Steuerräder zur Verfügung. Mehrteilige Hafenleitern sind ebenfalls vorhanden. Die BauanleitungEine achtseitige, einfarbige, DIN A4 große, durchweg in englischer Sprache gehaltene Bauanleitung beschreibt grundsätzlich gut die Verwendung der enthaltenen Ätzteile. Viele Zeichnungen werden durch Texte ergänzt, in denen beschrieben ist, welche Bausatzteile zu ändern und wie die Ätzteile zu platzieren sind. Teilweise sind die verhältnismäßig klein gehaltenen Zeichnungen jedoch recht undeutlich. Da mittlerweile doch umfangreiche Baugruppen mit komplexen Faltungen (z. B. die Bootsbarrings) zu erstellen sind, würde ich mir hier Zeichnungen à la Eduard wünschen. Die Verwendung einiger Standard-Ätzteile wird im Text am Ende der Bauanleitung beschrieben. Fazit:Die lange Warterei hat sich durchaus gelohnt. Der ambitionierte Modellbauer bekommt mit diesem Satz die Möglichkeit, den mittlerweile doch recht betagten Heller-Kit enorm aufzuwerten. Allerdings erfordern die vielen sehr filigranen Bauteile eine Menge Geduld, Ruhe und Erfahrung mit Ätzteilen. Leider hat die Masse dieser Teile keinen Platz mehr auf den Platinen für die leichte Fla-Bewaffnung und die Bullaugen gelassen, die wir aus anderen WEM-Sätzen kennen. Hier muss man diese mittlerweile einzeln erhältlichen Teile extra dazu ordern. Abgesehen davon dürften, was den Umfang der enthaltenen Teile betrifft, kaum Wünsche offen bleiben. Alles in allem ein recht teurer Spaß, der sich aber meiner Ansicht nach trotzdem lohnt: absolut empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 27. Oktober 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |