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F4U-1D Corsair

(Academy - Nr. 2147)

Academy - F4U-1D Corsair

Produktinfo:

Hersteller:Academy
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:2147 - F4U-1D Corsair
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • insgesamt 115 Einzelteile an 8 Spritzrahmen
  • davon 2 Klarsichtteile
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Das Original

Das Bureau of Aeronautics gab im Jahr 1938 eine Ausschreibung für ein einsitziges Hochleistungsjagdflugzeug bekannt. Der daraufhin von Vought unter der Bezeichnung V-166A vorgestellte Prototyp war unter den Kriterien minimaler Luftwiderstand und maximaler Geschwindigkeit von Chefkonstrukteur Rex Beisel entworfen worden. Dazu vereinigte man den damals stärksten verfügbaren Motor, den 1.824 PS starken Pratt&Whitney R-2800, mit dem kleinstmöglichen Rumpf. Ein Propeller mit vier Metern Durchmesser setzte die Motorleistung in Geschwindigkeit um. Damit die Bodenfreiheit für den Propeller gewährleistet und das Fahrwerk kurz, stabil und kompakt genug gehalten werden konnte, kamen Knickflügel zum Einsatz, die der Maschine ihr charakteristisches Aussehen verliehen.

Nach verschiedenen Änderungen in Konstruktion und Design entstand die Version F4U-1D, die mit einem 2.000 PS starken R2800-8W eine Geschwindigkeit von 684 km/h erreichte. Sie war mit sechs 12,7 mm MGs in den Tragflächen bewaffnet und konnte an Außenstationen Bomben, Zusatztanks und Raketen mitführen.

Auf einen Einsatz von Flugzeugträgern aus - obwohl genau dafür konzipiert - wurde zunächst verzichtet, da der über vier Meter lange Vorderrumpf der Maschine die Sicht für den Landeanflug stark behinderte. So flogen ab Anfang 1943 von Landbasen aus mit der Corsair ausgerüstete Einheiten des USMC erfolgreich Einsätze über Guadalcanal und den Salomonen. Dass die F4U eine hervorragende Konstruktion war, zeigt die Abschussrate: Allein im Pazifik wurden in Luftkämpfen 2.140 japanische Flugzeuge bei 189 eigenen Verlusten abgeschossen. Asse wie Ira Kepford oder Greg Boyington erzielten ihre Erfolge mit dieser Maschine.

Nachdem ein von den Briten entwickelter bogenförmiger Landeanflug übernommen wurde, setzte auch die US Navy die Corsair ab dem Sommer 1944 von Flugzeugträgern aus ein. Ständig weiter entwickelt, fand die F4U nach den Einsätzen im Zweiten Weltkrieg auch Verwendung im Koreakrieg. Ihre letzten Einsätze erlebte sie 1969 im „Fußballkrieg" zwischen Honduras und El Salvador. Von den insgesamt 12.571 gebauten Corsairs existieren neben Museumsmaschinen immer noch einige flugfähige Warbirds und Rennflugzeuge.

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F4U-1D Corsair

 

Der Bausatz

Ein ausreichend dimensionierter Stülpkarton beherbergt die acht meist paarweise in Tüten verpackten Spritzrahmen aus mittelgrauem Kunststoff. Die Herstellungsqualität ist gut, nur ganz selten entdeckt man leicht zu entfernende kleine Fischhäute. Sinkstellen und Auswerfermarken findet man an den Bauteilen in sichtbaren Bereichen nicht. Eine extra Tüte schützt die Klarsichtteile vor Kratzern.

Academy - F4U-1D Corsair

Rumpf- Tragflächen- und Leitwerksteile zieren feine versenkte Gravuren. Die Landeklappen an den Tragflächen sind getrennt und einzeln ausgeführt (je Seite drei Stück), die Aufstiegshilfe in der steuerbordinneren Klappe ist nicht durchbrochen. Für die Tragflächenvorderkante gibt es separate Segmente mit den Ölkühleröffnungen und der Bewaffnung, wodurch sich eine saubere Nachbildung ergibt. Es ist nicht vorgesehen, die Tragflächen eingefaltet zu bauen. Das Fahrwerk ist ansprechend modelliert, die Reifen des Hauptfahrwerkes weisen eine angedeutete Profilierung auf. Eher einfach ausgeführt findet man die Fahrwerkschächte, während die Klappen auf der Innenseite schöne Strukturen aufweisen.

Academy - F4U-1D Corsair

Die Darstellung des P&W R2800 ist ordentlich, könnte aber durchaus besser sein. Da der Motor recht gut einsehbar ist, kann hier die Verwendung eines Resinteiles zur Option werden.

Das Cockpit ist schön mit strukturierten Seitenkonsolen nachgebildet, für die Instrumententafel liegt ein Abziehbild bei. Cockpitboden, -rückwand und Pilotensitz ohne angegossenes Gurtzeug sind recht einfach wiedergegeben. Ein Visier ist nicht nachgebildet.

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Als eine Enttäuschung erweisen sich leider die beiden Klarsichtteile für die Cockpithaube. Das Material ist zwar klar, aber von der Stärke her überaus ungleichmäßig und wellig, so dass sich ein sehr verzerrter Einblick ins Cockpitinnere ergeben wird. Ich möchte den Klarsichtteilen eine Verwendbarkeit beinahe absprechen.

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Recht umfangreich ist die beiliegende Beladung:

  • zwei 407 kg Bomben
  • je zwei Abwurftanks in unterschiedlichen Formen und Größen
  • acht 12,7 cm HVAR-Raketen
Als eine Besonderheit des Bausatzes sind die vielen alternativen Darstellungsmöglichkeiten zu erwähnen:
  • offene oder geschlossene Kühlklappen an der Motorhaube
  • zwei Propeller mit unterschiedlichen Blattformen
  • ausgelenkte oder eingefahrene Landeklappen
  • offene oder geschlossene Cockpithaube
  • Spornräder in zwei unterschiedlichen Höhen
  • (in der Bauanleitung zwar nicht erwähnt, aber beiliegend) 20 mm- Kanonen als Tragflächenbewaffnung für F4U-1C

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F4U-1D Corsair

 

Die Decals

Die verschiedentlich bei Academy-Decalbögen angebrachte Kritik trifft auch hier zu. Zwar ist kein nennenswerter Versatz zwischen den insgesamt zu dunkel wirkenden Farben zu sehen, aber der Druck wirkt unscharf, was man besonders bei kleinen Schriften und den Abschussmarkierungen sieht. Die Verwendbarkeit der Decals muss sich bei der Verarbeitung zeigen. Der Decalbogen enthält verhältnismäßig umfangreiche Markierungen für zwei Maschinen.

Auch hier wurde als Boyingtons Maschine die „86" ausgewählt, die verschiedenen Quellen zufolge nur als Propagandaflugzeug benutzt wurde (mir hätte eine Einsatzmaschine, z.B. „883", besser gefallen). Positiv ist die korrekte Wiedergabe der Abschussmarkierungen zu vermerken, von denen einige am Kopf stehen. Beim Namen dieser Maschine scheiden sich die Geister („Lucybelle" oder „Lulubelle"), bei Academy hat man sich für „Lulubelle" entschieden.

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Die Bauanleitung

In zwölf Schritten führt die grundsätzlich gut gestaltete Bauanleitung zum fertigen Modell. Die Zeichnungen sind aussagekräftig, bisweilen findet man Textergänzungen in vier Sprachen. Auf die verschiedenen alternativen Baumöglichkeiten wird hingewiesen, allerdings kann man sich die Versionszugehörigkeit der Alternativen (beispielsweise beim Propeller) erst nach genauem Hinsehen erschließen. Auch hier gibt es nur allgemeine Farbangaben, die sich nicht auf die Palette eines oder mehrerer Hersteller beziehen. Manche Farbbezeichnungen sind durch die Angabe von FS-Nummern ergänzt.

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F4U-1D Corsair

 

Darstellbare Maschinen:
  • F4U-1D 18086 der VMF 214, Major Greg Boyington
  • F4U-1D der VF 84, USS Bunker Hill, 1945
Stärken:
  • schöne Oberflächendetails
  • viele Alternativteile
  • umfangreiche Zuladungsmöglichkeiten
Schwächen:
  • nahezu unbrauchbare Klarsichtteile
  • schlechter Druck des Decalbogens

Fazit:

Der Bausatz bietet ordentliche Kost für den Modellbauer. Sauber detailliert, mit den beschriebenen Darstellungsvarianten und durchaus anfängertauglich, lässt sich eine schöne Corsair erstellen. Empfehlenswert!

Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 24. Oktober 2015

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