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Zlin Z-50 LS "Golden Age"

(Brengun - Nr. BRP72018)

Brengun - Zlin Z-50 LS

Produktinfo:

Hersteller:Brengun
Sparte:Flugzeuge Zivil
Katalog Nummer:BRP72018 - Zlin Z-50 LS "Golden Age"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:September 2015
Preis:ca. 16 €
Inhalt:
  • zwei beigefarbige Spritzrahmen mit 37 Teilen
  • zwei Resin-Räder
  • eine Kabinenhaube
  • eine Ätzteilplatine mit 11 Teilen
  • Decalbogen für 5 Varianten
  • Bauanleitung

Besprechung:

Geschichte:

Nachdem abzusehen war, dass die Zlin Z-526AFS bei internationalen Wettbewerben auf die Dauer nicht mehr konkurrenzfähig sein wird, begann man 1973 in Otrokovice unter der Leitung von Jan Mikula sich ein neues Design für ein Spezialkunstflugzeug auszudenken. Dabei legte man auch Wert auf die Erfahrungen und Wünsche der Kunstflugpiloten. Für einen damaligen Ostblockstaat nicht uninteressant, man hatte als Antrieb von Anfang an das Lycoming AEIO-540-D4B5 im Auge. Für dieses leistungsstarke Triebwerk und einen HO V-123/k/200AH Hoffmann-Propeller musste nur noch eine entsprechende Zelle entwickelt werden. Die Z-50 wurde wohl die letzte richtige Metallkonstruktion in dieser Flugzeugkategorie.

Am 18. Juli 1975 startete der erste von insgesamt drei Prototypen, OK-070, Seriennummer 0001, mit Vlastimil Berg zum Jungfernflug. Schon im selben Jahr wurde die Z-50 auf der XVII. Maschinenbaumesse in Brno der Öffentlichkeit vorgestellt. Als dann 1976 in Kiew die 8. Kunstflugweltmeisterschaften stattfanden, war die Z-50L gleich vorn mit dabei. Bereits 1981 flog eine oder mehrere leistungsgesteigerte Z-50LS mit dem AEIO-540-L1B5D Triebwerk. Mit diesen Maschinen konnte die Tschechoslowakei 1983 die Europameisterschaft und 1984 die Weltmeisterschaft gewinnen. Eine etwas leistungsschwächere Version, als Kunstflugtrainer mit dem preisgünstigeren einheimischen M-137AZ-Motor hieß Z-50M und flog erstmals 1988.

Die zwei Z-50LS der GST, wie im Bausatz, kamen erst 1989 in die DDR, als für drei Motoren nebst Luftschrauben ausreichend Devisen zur Verfügung standen. Diese stammten aus einem dubiosen Verkauf von sechs Jak-50 nach Westdeutschland. Nur die Zeit war abgelaufen, sowohl für die DDR, als auch technologisch für die Z-50. Nach der Selbstauflösung der GST gab der Bund Technischer Sportverbände e.V. die beiden Flugzeuge an den Flugsportclub Schönhagen ab. Beide Flugzeuge verunglückten tragisch 1992 bzw. 1998.

Die Z-50LS OK-IRG im Museum Prag/Kbely, vom Weltmeister Ing. Petr Jirmus
Die Z-50LS OK-IRG im Museum Prag/Kbely, vom Weltmeister Ing. Petr Jirmus

Brengun - Zlin Z-50 LS "Golden Age"

Modell:

Bis lang gab es, vor ein paar Jahren, schon mal ein Modell in diesem Maßstab von Legato. Auf dessen Bausatzkarton war zu lesen, „High Quality Cast Kit“. Nur war aber die Qualität, bis auf die Decals, dieses Resin Kits jenseits von Gut und Böse.

Nun denn, Brengun macht es mit diesem Spritzgussbausatz richtig gut. Die zwei beigefarbenen Spritzlinge sind sauber geformt, ohne Grat, mit erhabenen und versenkten Details. Nietreihen sind keine zu finden, obwohl die am Original doch sehr präsent sind. Schön, dass man an die Blechverstärkungen im Kabinenbereich gedacht hat. Die sind am Modell etwas zu dick ausgefallen. Das sind aber jetzt keine Dinge, die das Modell in irgendeiner Form abwerten. Nur ein kleiner Hinweis, wo noch einmal Hand angelegt werden könnte.

Die Innenseiten der Rumpfschalen haben im Kabinenbereich angedeutete Strukturen. Das Cockpit wird mit acht Teilen aufgebaut. Dazu kommen noch die Sitzgurte von der Ätzteilplatine. Die einteilige Kabinenhaube (auch im Original) ist gut durchsichtig. Für diesen Maßstab aber ein wenig zu dick. Ein Vakuteil würde hier zweifellos besser passen. Die Farbangaben findet man als Ziffern in einem Quadrat in der Bauanleitung. Dabei sind diese Farbbezeichnungen allgemein gehalten, nicht speziell auf einen Hersteller bezogen. Acht Zeichnungen reichen, um den Zusammenbau zu erklären. Auf den Spritzrahmen findet man auch Teile, die schon für eine Z-50M vorgesehen sind. Der Propeller hat drei einzelne Blätter.

Brengun - Zlin Z-50 LS "Golden Age"

An allen Rudern müssen kleine Trimmflächen aus Ätzteilen stumpf angeklebt werden. Die beiliegenden zwei Resinräder sind für eine deutsche oder polnische Variante gedacht. Der Zusammenbau ist nicht allzu kompliziert und relativ schnell erledigt, obwohl ich das Modell einem Einsteiger jetzt nicht empfehlen würde. Auch wegen der Bemalung. Dabei hat der Hersteller gleich mitgedacht und einen Maskierbogen zum Bausatz entwickelt. Der Bogen ist nicht Bestandteil des Bausatzes. Der muss zusätzlich gekauft werden (BRL72098), ist aber sehr zu empfehlen. Man kann dabei wählen, ob man das Modell zuerst komplett silber oder rot spritzt. Erst dann kommen die entsprechenden Folien zum Einsatz.

Der Decalbogen ist auf dünnem Trägerfilm sauber gedruckt und bietet fünf verschiedene Bemalungen aus drei Ländern an. Zugleich erklärt das dann auch die Bezeichnung „Golden Age“ auf dem Bausatzkarton. Es waren die 1980er Jahre Bemalungen der Z-50, vor dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten. Denkt man heute an die noch fliegenden Maschinen von „Red Bull“ und anderen Betreibern, dann hat sich hier am Design viel geändert. Es ist vielleicht auch ein Hinweis, dass da bei Brengun noch andere Kit-Ausführungen zu erwarten sind.

Das Grunddesign ist, außer bei der polnischen Z-50, bei den deutschen und tschechischen Maschinen identisch. Hier besteht der Unterschied nur bei den Kennzeichen. Auf der Verpackungsrückseite ist das farbig schön dargestellt.

Brengun - Zlin Z-50 LS "Golden Age"

Weitere Bilder

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Zlin Z-50 LS "Golden Age"

 

Darstellbare Maschinen:
  • Z-50LS, OK-IRG, Ing. Petr Jirmus
  • Z-50LS, OK-IRF, Ivan Tucek
  • Z-50LS, DDR-WTA, Ralf Wandzich 1989
  • Z-50LS, DDR-WTB, GST 1989
  • Z-50LS, SP-AUA, Janusz Kasparek, 1982
Stärken:
  • einziger Spritzgussbausatz in diesem Maßstab
  • gut detailliert
  • sauber gespritzt
Schwächen:
  • Cockpithaube

Fazit:

Mit Kunstflug- und Sportflugzeugen wollte sich früher kein Hersteller so richtig beschäftigen. Heute gibt es mittlerweile fast jedes Flugzeug im Maßstab 1:72 und eine eigenständige Sportfliegersammlung ist nicht abwegig. Wenn man das fertige Modell in der Vitrine bei Brengun/Hauler gesehen hat, eine Augenweide und man möchte sich gleich hinsetzen und Basteln.

Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 08. Oktober 2015

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