PBM Mariner(SSN Modellbau - Nr. R 350 17)Produktinfo:
Besprechung:Das Original
Die Martin Mariner PBM geht zurück auf eine Anforderung der US Navy für den Bau eines Patrouillenflugzeugs als Ergänzung zur Consolidated PBY, der legendären Catalina. Sie war gedacht zur U-Boot-Abwehr, als Transporter und zur Seenotrettung. Anfängliche Flatterprobleme mit dem Höhenleitwerk hatten zu einer Verzögerung der Auslieferung und zur überarbeiteten charakteristischen V-Stellung des Leitwerks geführt. Die Mariner ging 1940 zur ersten Einsatzstaffel, VP-55, nachdem der Prototyp ein Jahr zuvor erstmals geflogen war. Erste Einsätze sah die neue PBM im Atlantik mit Neutralitätspatrouillen von Island aus. Ab 1942 ging das Muster dann in die Serienfertigung als PBM-3. Sie hatte fest installierte Stützschwimmer und leistungsstärkere Motoren mit Vierblattpropeller, die eine höheren Geschwindigkeit und größere Reichweite ermöglichten. Auch die Royal Air Force erhielt ab 1943 für ihr Küstenkommando gut 30 Mariner, die aber nur erprobt wurden. Einen Teil der Maschinen gaben die Briten an die USA zurück, ein Dutzend ging an die Royal Australian Air Force. Ihr Haupteinsatzgebiet hatte die Mariner in den Weiten des pazifischen Kriegsschauplatzes. Ab 1943 mit einem Radargerät AN/ASP-15 unter dem charakteristischen Radom über dem Cockpit ausgerüstet, waren Mariner bei allen wesentlichen Operationen im Pazifik beteiligt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die PBM noch in Korea eingesetzt. Auch die Niederlande und Uruguay setzten das Flugboot ein. In Südamerika diente sie noch bis 1963. In den USA endete die Serienfertigung 1949 nach 1.366 Flugzeugen. Der Bausatz
Bausätze in so kleinem Maßstab laufen in Besprechungen gern unter der Rubrik „Zubehör“. Doch was SSN Modellbau hier vorgelegt hat, geht weit über bloßes Zubehör hinaus. Sie haben nicht nur einen kompletten Bausatz für ein Flugzeug im Maßstab 1:350 vorgelegt, sondern mit diversen Zubehörteilen auf der Fotoätzplatine auch bereits die Möglichkeit für ein kleines Diorama geschaffen. Einen Serviervorschlag, wenn man so will. Der Hersteller SSN ist seit einem guten Jahr am Markt und hat Produkte von hoher Qualität als Maßstab. Diese Mariner zumindest kann mit dem selbst gesetzten Anspruch in jedem Fall mithalten. Das Urmodell ist offensichtlich am Rechner und im 3-D-Druck entstanden. Die neun Resinteile sind hochfein gegossen. Alle Abmessungen sind maßstabsgerecht, Türen, Fenster und Cockpit sind ebenso hochfein als Gravuren vorhanden wie die Ruder und Klappen. Die Hinterkanten der Tragflächen und der Leitwerke sind messerscharf ausgeführt, ebenso die Schwimmerform des Rumpfs. Alle Teile meines Exemplars waren gerade, keinerlei Verzug. Das Trennen der Teile vom Gussträger ist problemlos. Ein erstes Probieren der Teile ergibt eine saugend, schmatzende Passform, die später nur sehr wenig Spachtelmasse erforderlich machen wird. Wichtig in diesem Maßstab, wo die feinen Details schnell beim Schleifen verloren gehen. Eine Schau ist die kleine Fotoätzplatine, die dem Modell beiliegt. Sie eröffnet die Möglichkeit sowohl eine frühe Version der Mariner mit Dreiblattluftschrauben als auch die späteren Versionen mit Vierblattpropeller zu bauen. Selbstverständlich sind die Rohre für die Geschütztürme dabei, fein ausgeführte Träger für die Stützschwimmer und: Ölwannen, Startkarren, Kisten und Arbeitsplattformen für die Schrauber. Alles in allem bietet die kleine Platine 40 Fotoätzteile. Die Verarbeitung ist sehr gut, die Teile lassen sich problemlos aus der Platine lösen, sie sind einfach zu biegen und das Messing ist nicht zu weich. Der beiliegende Decalbogen bietet die Möglichkeit, nicht weniger als vier Maschinen darzustellen, darunter eine mit attraktivem Haifischmaul und eine britische Variante. Der Druck ist versatzfrei, hochglänzend und von einer Qualität, die in diesem Maßstab nur selten zu finden ist. Die Bauanleitung lässt keine Wünsche offen. Auf nicht weniger als elf Seiten werden alle Teile abgebildet, der Bau von Flugzeug und Zubehör auf Fotos mit entsprechendem Text sehr anschaulich dargestellt sowie die Bemalungsvarianten vorgestellt. Die Farbangaben beziehen sich auf Lifecolor und Vallejo. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein tolles kleines Modell, das ein Wochenende Bastelspaß garantiert. Mit ein paar Palmen und Figuren im gleichen Mini-Maßstab ist schnell eine attraktive Vignette gezaubert. Für alle, die sich nicht vor kleinen Maßstäben scheuen: sehr empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Ilse - 03. Juli 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |