Caudron C-445 Goéland(RS Models - Nr. 92178)Produktinfo:
Besprechung:Die Caudron Goeland war ein sechssitziges Passagierflugzeug, welches bereits 1934 entwickelt wurde. Charakteristisch für die Goeland war die Gemischtbauweise mit Tragflächen und Teilen des Rumpfes aus Holz sowie einem metallbeplanktem Bug und Rumpfoberseite. Bereits 1936 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Neben einigen zivilen und privaten Nutzern bestellten auch die französische Luftwaffe und die Marine einige Maschinen. Zum Kriegseintritt Frankreichs im Jahre 1940 wurde die Produktion eingestellt, kurz darauf in den bestezten Gebieten aber wieder angefahren um den Bedarf für die deutsche Luftwaffe zu decken. Diese erhielt bis 1943 über 800 Maschinen. Nach dem Krieg wurde die Goeland weiter produziert, bis Ende 1949 waren es dann in Summe 1.500 Maschinen in zwölf Versionen, wodurch sie das am meisten produzierte Flugzeug der Jahre 1940-44 aus französischer Produktion war. In französischen Diensten flogen die Goelands bis 1956, als sie durch die NC.701 und NC.702 Martinet abgelöst wurden.
Der Bausatz kommt in der üblichen unpraktischen Schüttbox daher. Im Inneren befinden sich drei Rahmen mit den typisch-braunen Kunststoffteilen, wie man sie aus tschechischer Kleinserienproduktion kennt. Hinzu kommen noch einige Klarsichtteile, Resinteile sowie ein recht umfangreicher Decalbogen. Ätzteile sind keine enthalten, obwohl man durchaus welche hätte gebrauchen können. Die Oberflächendetaillierung ist ein Mix aus erhabenen Strukturen (Rumpf), versenkten Gravuren (z.B. Motorgondeln) oder auch Nichts (Tragflächen), ganz so wie beim Vorbild. Die Qualität kann ihren Short-Run Ursprung nicht ganz verbergen, es gibt einigen Grat und manche Details sind nicht ganz so "knackscharf", wie man das von anderer Stelle her gewohnt ist. Das Cockpit ist gemessen an dem, was man später davon noch sehen wird, ausreichend gut detailliert. Das Instrumentenbrett weist einige versenkt eingestempelte Instrumente auf, Decals oder Ätzteile gibt es keine. Die Bestuhlung ist aus Resin, Gurte sind keine enthalten. Wie schon angedeutet ist der Einblick durch die nicht gerade glasklaren Fenster ohnehin sehr eingeschränkt, so dass man sich hier größere Anstrengungen schenken kann. Gleiches gilt im Prinzip für die Kabine. Ob dieses jetzt für alle Versionen stimmig ist kann ich nicht sagen, entsprechende Fotos habe ich keine finden können.
Die Fahrwerke sind ganz gut gemacht, die fehlenden Bremsleitungen sind schnell ergänzt. Die Räder sollte man noch ein wenig abflachen und noch einige Rillen Profil ergänzen, da sie vollkommen glatt sind. Die Schächte sind komplett leer, auch hier kann man noch ein paar Sachen ergänzen, wenn man entsprechende Fotos zur Hand hat. Von den beiden Renault Bengali Motoren sieht man nur zwei Zylinder durch die schmale Öffnung, diese sind als Bauteil von Innen an die Frontblende anzukleben. Die Abgasstutzen können ggf. durch passende Rohre ausgetaucht werden. Auf dem Rumpfrücken müssen noch diversen Antennen und Verkleidungen angebracht werden, so kann wenigstens die Klebenaht sauber verschliffen werden. Sämtliche Steuerflächen sind angegossen, wer hier etwas Leben in die Bude bringen will muss zur Säge greifen, ebenso wenn die Kabinentür geöffnet werden soll. Die Decals machen einen sehr ordentlichen Eindruck. Der Druck ist hervorragend, kräftige Farben und keinerlei Versatz erkennbar. Es können insgesamt vier Maschinen dargestellt werden, zwei militärische von der Vichy-Luftwaffe sowie zwei zivile Maschinen. Besonders der spanische Postflieger ist farblich sehr attraktiv, Bilder dieser Maschine findet man z.B. bei Network54.com. Die jugoslawische Aerput-Maschine ist dagegen schon fast eintönig, auch diese scheint dokumentiert zu sein, ein Bild von eher mäßiger Qualität findet man hier auf Photobucket.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein typischer Short-Run Bausatz aus tschechischer Produktion. Die Detaillierung ist gemessen an dem, was man am Ende davon sieht, in Ordnung. Der viele Grat ist allerdings nicht mehr zeitgemäß. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 26. Oktober 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |