Junkers Ju 86 Z-2(Revell - Nr. 4260)Produktinfo:
Besprechung:
Um es gleich vorwegzunehemen: es handelt sich hier um den ehemaligen Italeri-Bausatz der Ju86 civilian, jedoch mit einigen Änderungen. Im Gegensatz zum ursprünglichen Italeri-Bausatz stellt der Bausatz von Revell eine mit Stermotoren ausgerüstete Ju86 Z-2 dar. Der Bausatz enthält zwei große Spritzrahmen (noch im praktischen Stülpkarton). Der erste Rahmen dürfte mit dem Spritzrahmen der Italeri-Ju86 E identisch sein. Denn neben den Teilen für die Zivilmaschine sind auch noch die Bewaffnungen, Waffenstände und militärische Besatzung enthalten. Auch das Teil für die Kabinenunterseite enthält noch die Öffnungen für die Bombenschächte und den Einstieg in die Militärversion. Am Ende des Teils ist auch die kleine runde Aussparung für den unteren Waffenstand vorhanden, die bei der Zivilversion natürlich verschlossen und verspachtelt werden müssen.
Der erste Spritzrahmen noch einmal im Detail: Fahrwerk und Innenausstattung; Bewaffnung bleibt für die Restekiste. Motoren und Propeller, geteiltes Höhenleitwerk, Doppelflügel, Einstiegstür (leider mit dem Anschlag auf der falschen Seite - auf allen Bildern ist zu sehen, dass sich die Tür nach vorn öffnet, bei Italeri/Revell öffnet sie sich nach hinten; außerdem soll man sie von innen einbauen, aber die Tür öffnete sich nach außen). Pilotensitze, Rumpfunterseite, Fahrwerksklappen, Kleinteile - der Rest bleibt übrig.
Neben den zwei silberfarbenen Spritzrahmen gibt es noch einen mit transparenten Teilen für die Kabinenverglasung. Auch sind noch alle Teile für die verglasten Waffenstände enthalten, die ebenfalls in die Restekiste wandern. Die Teile sind relativ dick, aber man kann recht gut hindurch sehen. Decals gibt es für zwei Maschinen in Silber / Aluminium (sonst hätte Revells Silberplastik auch wenig Sinn gemacht): Junkers Ju86 Z-2 Lufthansa D-ANUV "Wasserkuppe" (alle Ju86 - Lufthansamaschinen erhielten Namen bekannter deutscher Berge) und Junkers Ju86 Z-1 Swissair HB-IXE.
Der zweite große Spritzrahmen enthält Rumpf, Tragflächen und Seitenleitwerke. Der Rumpf hat den langen Hecksteiß, der bei der Italeri-Ausführung nicht vorhanden war. Beim Blick auf die Tragflächenober- und -unterseite aus der Nähe erkennt man dann auch das Alter des Bausatzes (Revell gibt 1993 an) - erhabene Strukturen. Außerdem hat Revell allen Bauteilen eine silberne Oberfläche verpasst. Das soll offensichtlich den Anstrich ersparen. Aber spätestens an Stellen, die beschliffen werden müssen, wird es nicht ohne Anstrich gehen. Also mich persönlich stört dieses silberne Plastik etwas. Mal sehen, wie Farben auf dieser Oberfläche halten.
Die Bauanleitung ist in neun Arbeitsschritte gegliedert und übersichtlich, so dass der Bau nicht schwer fallen dürfte. Allerdings dürften die Radfelgen auch bei den silber/aluminiumfarbenen Flugzeugen schwarz gewesen sein und nicht, wie angegeben, aluminium. Spätestens an dieser Stelle sollte auffallen, dass für ein Passagierflugzeug etwas Entscheidendes fehlt: die Passagiersitze. Denn außer einem Sitz für den Piloten und einer "Sitzhilfe" für den Copiloten ist nichts für die Einrichtung des Passagierraumes vorhanden. Nun wird man sicher durch die Fenster am fertigen Modell nicht mehr viele Details im Innenraum sehen, aber ich denke, die Sitzlehnen werden erkennbar sein. Also sollte man vielleicht doch die zehn Sitze in Eigenregie anfertigen.
Hinweise im Flugzeugforum machten mich auf folgende Fehler der Revell-Anleitung aufmerksam: Die Ju-86 Z-1 HB-IXE flog noch mit Jumo 205 Motoren, nach dem Umbau 1939 auf BMW 132 Dc-1 Motoren erhielt sie die Immatrikulation HB-IXA und die Typenbezeichnung Z-2. Auch soll die Maschine nicht aluminiumfarben sondern grau unterwegs gewesen sein. Neben einem Zierstreifen (in Grau oder Blau) soll sie auch farbig abgesetzte Motorgondeln (Dunkelgrau) besessen haben. Der Schriftzug am Bug soll gerade gewesen sein. Also hier unbedingt noch einmal recherchieren.
Leseprobe Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Insgesamt denke und hoffe ich, dass man aus dem nostalgischen Bausatz ein recht ansehnliches Flugzeug bauen kann. Leider ist der Bausatz nur noch schwer zu bekommen. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 30. April 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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