Piaggio P.180 Avanti(Amodel - Nr. 72301)Produktinfo:
Besprechung:Geschichte:Hört man den Namen Piaggio, fällt einem automatisch der bekannte Motorroller "Vespa" ein. Piaggio begann aber schon 1916 mit dem Flugzeugbau. Mit der Piaggio P.180 Avanti entstand im heutigen Konzern ein ungewöhnlich aussehendes Geschäftsreiseflugzeug. Die P.180 war anfangs eine gemeinsame Entwicklung der beiden Firmen Gates Learjet und Piaggio. Nach vier Jahren gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie intensiver Windkanalversuche, zog sich der US-amerikanische Hersteller 1986 aus dem Projekt zurück. Am 23. September 1986 startete der Prototyp zum Erstflug. Fast vier Jahre später folgte am 29. Januar 1990 der Erstflug der ersten Serienmaschine. Bis Ende 1998 wurden 36 Maschinen hergestellt. Nach einer Unterbrechung kamen neue Aufträge von den drei italienischen Teilstreitkräften, der Luftwaffe mit 15 Maschinen, Heer und Marine mit jeweils drei Flugzeugen sowie weitere Bestellungen für die Polizei, die Feuerwehr, den Zivilschutz und die Küstenwache. Die Avanti basiert auf dem „Drei-Flächen-Konzept“, das heißt vorne an der Bugspitze kleine Hilfsflügel, die Tragflächen mit hoher Streckung und am Heck ein Höhenleitwerk. Die Propeller sind als Druckpropeller ausgelegt und hinter den Tragflächen angeordnet. Aufgrund der optimierten Aerodynamik und der starken Triebwerke erreicht die Avanti für Propellermaschinen eine hohe Geschwindigkeiten und hat einen geringeren Treibstoffverbrauch als Jetflugzeuge der gleichen Kategorie.
Bausatz:Amodel ist eben immer für eine Überraschung gut und die außergewöhnlichen Flugzeugkonzepte sind bei den Machern in der Ukraine gut aufgehoben. Und so ist es schon fast folgerichtig, dass nun ein weiteres neues Modell in einer Pusher-Konfiguration erschienen ist. Amodel, Short-run, dieser graue, etwas weiche Kunststoff, alles bekannte Dinge, muss man nicht groß breit ziehen. Zehn Spritzrahmen mit 209 Teilen (nicht nachgezählt), sauber in Tütchen verpackt, Bauanleitung und Decals dazu, fertig. Alle Teile sauber gespritzt, leichte Sinkstellen an den Triebwerken, vor allem am Spritzling C/R. Die Propeller in Flugstellung. Die komplette Inneneinrichtung, Cockpit und Passagierabteil, alles vorhanden. Es gibt sogar zwei unterschiedliche Passagierabteile. Die Luxusvariante mit Ledercouch und individueller Bestuhlung für die spanische Avanti sowie die normale Sitzanordnung für die italienische Marine. Also, wenn man den Rumpf zusammen hat, dann hat man sich auch schon für eine Bemalung entschieden. Die Klarsichtteile, wie immer, etwas dick. An der Tragflächenoberschale gibt es eine gemeinsame Endkante, die aber so scharf nun auch nicht ist. Auf dem Spritzling M gibt es eine Menge kleiner und kleinster Teile, die je nach Variante unterschiedlich verbaut werden. Ob im Bug ein Ballastgewicht hinterlegt werden sollte geht aus der Bauanleitung nicht hervor. Sicherheitshalber würde ich da trotzdem was machen. Der Decalbogen ist auf dünnem Trägerfilm sauber gedruckt und hält zwei Varianten bereit. Eine zivile spanische Avanti (EC-LPJ) in Silbergrau und Schwarz sowie eine italienische Marine Ausführung (M.M.62211) im schlichten Sea Grey. Vielleicht wichtig zu wissen, diese spezielle Marine Variante hat hinten eine ca. 2,50 Meter lange Antenne am Heck. Sehr interessant, sieht aus wie ein langer Stachel. Das wird aber explizit in der Bauanleitung nicht erwähnt. Für das Decal Nr.20, eine Art Gerätetafel, findet man in der Bauanleitung leider keine Anbringmöglichkeit. Die 10-seitige Bauanleitung verweist auf Humbrolfarben. Der Zusammenbau ist darin gut erklärt.
Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit: Amodel hat hier wieder einmal bewiesen, dass es genügend interessante Vorbilder im Flugzeugbau gibt, die auch als Modell eine gute Figur abgeben und jede 72er Modellsammlung optisch aufwerten. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 18. April 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |