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Berijew Be-12

(Modelsvit - Nr. 72012)

Modelsvit - Berijew Be-12

Produktinfo:

Hersteller:Modelsvit
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:72012 - Berijew Be-12
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Februar 2015
Preis:ca. 40 €
Inhalt:
  • 18 Spritzrahmen mit 248 Teilen
  • ein Maskierbogen
  • eine Ätzteilplatine
  • Decalbogen für zwei Varianten
  • Farbige Bau- und Bemalungsanleitung

Besprechung:

Geschichte:

Die Be-12 „Tschaika“ (NATO-Code „Mail“) ist ein Amphibium für die U-Boot Abwehr, für maritime Fernerkundung und die Seenotrettung. Der markante Knick- oder Mövenflügel ist nicht nur für den Namen verantwortlich, auch für die nötige Höhe der Luftschraube beim gewasserten Flugzeug. Die Be-12 wurde Ende der 1950er Jahre als Nachfolgemuster der Be-6 entwickelt und mit PTL- Triebwerken ausgerüstet. Zahlreiche Zellelemente wurden von dem bewährten Vorläufertyp übernommen. Die Be-12, die am 9. Juli 1961 anlässlich der Luftparade in Tuschino erstmals öffentlich gezeigt wurde, war damals funkmess- und ortungstechnisch auf dem neuesten Stand. Mit einer unbewaffneten „Tschaika“ stellte die Besatzung des Testpiloten M. Michailow im Oktober 1964 sechs Weltrekorde in dieser Flugzeugkategorie auf.

Die Be-12 fliegt heute noch in Russland und der Ukraine. Nach der russischen Besetzung der Krim im letzten Jahr gelang es den Ukrainern aus Saki nur zwei flugfähige Be-12 nach Nikolaew zu retten. Exportiert wurden Maschinen lediglich nach Vietnam und Syrien. Die Serienproduktion begann 1963 im GAZ 86 in Taganrog. Es gab etwa zwölf verschiedene Varianten der Be-12. Die Produktion wurde im Jahr 1973 nach 143 Flugzeugen eingestellt.

Be-12 im russischen Luftwaffenmuseum Monino
Be-12 im russischen Luftwaffenmuseum Monino

Bausatz:

Vor zehn Jahren hatte sich der tschechische Hersteller RVHP schon mal mit der Be-12 im Maßstab 1:72 beschäftigt. Es gab da zwei Bausatzvarianten, beide aus Resin mit Vakuteilen und Metallfahrwerken. Ein qualitativ sehr guter Bausatz, nur leider auch teuer und wenig verbreitet. Nun hat es doch so lange gedauert, dass in diesem Maßstab auch ein adäquates Spritzgussmodell zu Verfügung steht. Der schön gestaltete Stülpkarton mit den Abmessungen 340x240x80 ist prall gefüllt.

Modelsvit - Berijew Be-12

248 Teile an 18 Spritzrahmen, die Rumpfhälften schon vom Spritzstrang befreit. Der Rumpf noch einmal in der Länge geteilt, was auf eine limitierte Baugröße der Spritzautomaten schließen lässt. Auffällig die sehr glatten Oberflächen, die sauberen und exakten Gravuren, aber auch, bei dieser Ganzmetallkonstruktion, das völlige Fehlen von Nietreihen. Alle Teile sind qualitativ sauber gespritzt, besitzen aber keine Pass- oder Montagestifte. Das ist nicht sehr einsteigerfreundlich, aber ich denke mit so einem Modell wird kaum jemand mit dem Plastikmodellbau beginnen.

Der Zusammenbau beginnt mit dem Cockpit, das schon sehr komplett ist und durch die klaren Kanzelteile gut einsehbar ist. Die Triebwerke werden auf die Tragflächen geklebt und haben innen liegende Schubrohre mit der richtigen Länge. Die Hauptfahrwerksschächte sind wunderbar detailliert und werden aus acht Teilen zusammen gesetzt. Trotzdem kann man die eine oder andere Leitung noch zusätzlich einbauen. Im übrigen ist die Be-12 im Internet sehr gut dokumentiert. Man kann sich hier viele Dinge ansehen und das eine oder andere Detail noch verbessern. Die ganze Fahrwerksmechanik, ein einziger Blickfang. Ein Problem sehe ich bei den beigelegten Gummireifen für die Räder. Diese haben ein schönes und passendes Reifenprofil, sind aber sehr weich. Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei solchen Gummiteilen mit zu viel Weichmachern sich die Reifen zersetzen und selbst die Felgen auflösen. Da wird mit Sicherheit ein geeigneter Hersteller einen Austauschsatz nachschieben. Man muss die Dinge zeitnah beobachten.

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Während der Rumpf innen leer ist, befindet sich hinter der Tragfläche noch ein Beobachtungsblister mit einem darunterliegenden Bordsegment. Die Propeller werden aus sechs Teilen montiert und brauchen erst bei der Endmontage an den Triebwerken angeklebt werden. So kann beim ständigen Handling nichts abbrechen. Der beiliegende, sauber gedruckte Decalbogen lässt einen dünnen Trägerfilm erahnen. Es sind zwei Varianten möglich, eine russische Be-12 (rote 30) und eine Maschine der ukrainischen Navy (gelbe 02). Zur weiteren Bausatzausstattung gehört noch ein Maskierbogen für die Cockpitscheiben sowie eine kleine Ätzteilplatine. Das Besondere hierbei sind zwei kleine Scheibenwischer.

Die 12-seitige Bauanleitung, auf Glanzpapier gedruckt, geheftet, absolut vorbildlich. Mit 51 Zeichnungen wird der Zusammenbau gut dargestellt. Dazwischen eingefügt, erläuternde Zeichnungen, für das technische Verständnis zu speziellen Details. Groß und übersichtlich, die Farbzeichnungen für die Bemalung der jeweiligen Amphibien. Bei den Farben dürfte es keine Probleme geben, orientiert man sich hier doch an Humbrol.

Modelsvit - Berijew Be-12

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Weitere Bilder

Berijew Be-12Berijew Be-12Berijew Be-12Berijew Be-12An den Oberschalen der Flügel ist eine gemeinsame Endleiste mit angegossen.Berijew Be-12Berijew Be-12
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Berijew Be-12

 

Darstellbare Maschinen:
  • rote 30, russische Be-12
  • gelbe 02, ukrainische Be-12
Stärken:
  • qualitativ guter Bausatz
  • maßstabstreu
  • beiliegender Maskierbogen
  • schöne Bau- und Bemalungsanleitung
Schwächen:
  • Die Gummiräder könnten sich als Schwäche herausstellen
  • keine Passstifte

Fazit:

Ein, aus meiner Sicht, ein guter Spritzguss, aber kein "Schüttelbausatz", der die Eigenart dieses betagten Fluggerätes gut zur Geltung bringt. Einsteigern in das Hobby kann man aus den oben beschrieben Gründen den Bausatz nicht empfehlen. Die Auflage bei Modelsvit ist auf eintausend Bausätze limitiert. Das wird trotzdem reichen, das jeder der will, einen Bausatz bekommt. 

Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 17. März 2015

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