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Il-14P-FWD

(Werk 803 - Nr. 803102)

Werk 803 - Il-14P-FWD

Produktinfo:

Hersteller:Werk 803
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:803102 - Il-14P-FWD
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Resin, Vacu, ...)
Erschienen:September 2014
Preis:ca. 94,- €
Inhalt:
  • 110 Resin Teile
  • Decalbogen für mehrere Transportfliegervarianten der NVA

Besprechung:

Geschichte:

Die Iljuschin Il-14 aus der Entwicklungslinie Li-2/Il-12 flog erstmals am 13. Juli 1950. Leitender Testpilot war Wladimir K. Kokkinaki. Das auffälligste Merkmal zu ihren Vorgängern war das große, fast quadratische Seitenleitwerk, leistungsstärkere Triebwerke ASh-82T mit je 1926 PS und ein völlig neu konstruierter Tragflügel. Die ersten Varianten waren für 18 bis 24 Passagiere vorgesehen. Spätere Serien hatten dann auch 32 und 36 Sitze. Die Avia-14 Super 42 schraubte die Sitzplatzkapazität auf 42. Mit der Variante IL-14T gab es auch eine Frachtvariante. In der Sowjetunion wurden 839 Stück IL-14 in zwei Werken gebaut. Das besondere an der Il-14P ist die Lizenzproduktion von 80 Exemplaren in den Dresdner Flugzeugwerken im Zeitraum von 1956 bis 1959. In den tschechischen Avia Werken baute man 204 Maschinen in Lizenz und nannte sie Avia-14. Eingesetzt wurde die IL-14 bei zivilen Fluggesellschaften in fast allen Ostblockstaaten sowie in Indien, Irak und Ägypten. Auch als militärisches Transportflugzeug und als Erprobungsträger der Luftfahrtindustrie erfüllte sie zuverlässig ihre Aufgaben. 

Schön erhaltene Il-14P im Elbe-Flugzeugwerk, Dresden. Leider ohne Anmeldung nicht zugänglich.
Schön erhaltene Il-14P im Elbe-Flugzeugwerk, Dresden. Leider ohne Anmeldung nicht zugänglich.

Bausatz:

Ein Unding in unseren heutigen Zeit, es gibt weiterhin kein Spritzgussmodell der Il-14 im Maßstab 1:72. Die Protagonisten, die für so ein Projekt infrage kommen würden, machen bis jetzt keine Anstalten. Der Bausatz kommt in einem stabilen Wellpappkarton daher. Ein grafisch gut gemachter Aufkleber macht die wichtigsten Details zum Bausatz erkennbar. Il-14P – FWD, ist jetzt keine geläufige Bezeichnung, sondern soll lediglich zum Ausdruck bringen, dass es sich hier speziell um ein Flugzeug handelt, welches aus dem Flugzeugwerk Dresden stammt. Das Werk war intern auch unter der Bezeichnung Werk 803 bekannt. Und dabei sind wir schon beim Hersteller. Werk 803, vorher nie gehört, kommt plötzlich und unerwartet im letzten Jahr mit einem, diesem Modell, das frappierende Ähnlichkeit mit dem Modell einer Il-14M des russischen Herstellers FOX Modell hat. Recherchen ergaben, hier war der gleiche Urmodellbauer am Werk, der lediglich für die Il-14P den Rumpf um 13,8 mm verkürzt hat. Das ist auch die Ursache, warum man den Rumpf zweigeteilt hat.

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Il-14P-FWD

 

Werk 803 - Il-14P-FWD

Der Bausatz beinhaltet 110 Teile. Davon sind 32 Teile aus klarem Resin gegossen. Aber wenn ich ehrlich bin, die wahre Lösung ist das leider nicht. Solange nicht, bis diese Technologie keine schlierenfreien Scheiben hergibt. Auch die Astrokuppeln, voll gegossen, haben dabei große Ähnlichkeit mit Fischaugen. Man wird hier nicht umhin kommen, sich ein paar Vaku-Teile selbst zu fertigen. Alle anderen Teile, aus einer grauen Gussmasse, sind qualitativ gut hergestellt. Wenngleich die Paneelübergänge mitunter ein wenig zu stark ausfallen. Da hat der russische Macher der Urform sicher noch keine Il-14P aus der Dresdner Produktion von nahem angesehen. Die waren glatt wie ein Kinderpopo. Was aber auffällt, absolut maßstabsgetreu und viele Details gut übernommen. Das Cockpit ist relativ komplett und detailreich eingerichtet. Für den Fracht- oder Passagierraum sind keine Teile dabei. Die waren aber als Zurüstset mal angekündigt. Abwarten. Bei den zwei Triebwerken sind jeweils beide Sterne und das Stirngetriebe vorhanden. Die vier Propellerblätter müssen einzeln an die Nabe geklebt werden. Die Fahrwerksteile, sehr grazil. Beim Bugfahrwerk muss man Bedenken äußern, dass hier nichts abbricht. Es muss auf jeden Fall noch ein Gewicht untergebracht werden, um das Modell zum Stehen zu bringen. Es gab da bei den Transportfliegern der NVA so eine Stange, die man unters Heck stellte, um ein Kippen beim Beladen zu verhindern. Vielleicht ist das eine Alternative.

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Il-14P-FWDIl-14P-FWDIl-14P-FWDIl-14P-FWDIl-14P-FWDAlternative Decalvariante, im Bausatz nicht enthalten. Alternative Decalvariante, im Bausatz nicht enthalten.

Il-14P-FWD

 

Eine weitere, die erste Bausatzvariante Kit.Nr. W8001
Eine weitere, die erste Bausatzvariante Kit.Nr. W8001

Der eng bedruckte Decalbogen bei diesem Bausatz, der späten NVA-Transporter, lässt einige Kennzeichenvariationen zu. Die „434“ kann man unbesehen bauen. Bei den vorhandenen Ziffern sind noch acht (8) andere Kennzeichen möglich. Doch hier muss ich ein gezieltes Vorbildstudium anraten, zumal dabei auch getarnte Bemalungen dabei sind. Mittlerweile gibt es für diesen Bausatz der Il-14 einige neue Decalbögen. Empfehlen kann man den Bogen mit verschiedenen Kennzeichen der Deutschen Lufthansa. Ein intensives Vorbildstudium ist dringend angeraten, denn eine spezielle Bauanleitung gibt es bei diesem Kit nicht. Ohnehin ist dieses Modell nur etwas für den im Bau von Resinmodellen erfahrenen Modellbauer. 

Darstellbare Maschinen:
  • im Kennzeichen acht unterschiedliche NVA Maschinen
Stärken:
  • die derzeit beste Möglichkeit, eine Il-14P in 1:72 zu bauen
  • hohe Maßstabstreue
Schwächen:
  • Resin-Fensterteile
  • aufwendige Anpassarbeiten
  • etwas Eigeninitiative bei Detaillierungsarbeiten

Fazit:

Solange sich kein Hersteller findet, der sich der Il-14 in ihren Varianten als Spritzgussbausatz einmal annimmt, solange wird es diese nicht sehr preiswerte Alternative geben, ein solches Modell auf die Räder zu stellen. Das trifft auch auf die zusätzlichen Decals zu.

Als derzeit einzige Bezugsquelle ist der http://www.aviationmegastore.com/ bekannt.

Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 13. März 2015

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