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Bo 105 "35th Anniversary of Roth" Fly-Out Version

(Revell - Nr. 04906)

Revell - Bo 105

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:04906 - Bo 105 "35th Anniversary of Roth" Fly-Out Version
Maßstab:1:32
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:November 2014
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • 4 graue Spritzlinge
  • 1 klarer spritzling
  • 1 Bogen Nassschiebebilder
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Die Bo 105 gilt in der Klasse der leichten Mehrzweck-Hubschrauber als die erfolgreichste Konstruktion, die durch ihre Wendigkeit auch für zahlreiche militärische Verwendungen geeignet ist. So erhielt die Bundeswehr in den 70er Jahren neben der Panzerabwehr-Hubschrauber-Variante auch die Ausführung als Verbindungs- und Beobachtungshubschrauber (=VBH). Über 300 Maschinen wurden bei den verschiedenen Heeresflieger-Regimentern in Dienst gestellt. Inzwischen haben die Heeresflieger damit begonnen, die ersten Einheiten aufzulösen. Aus diesem Anlass wurde auch eine Bo 105 von dem Kampfhubschrauberregiment 26 (= KHR 26) Franken im mittelfränkischen Roth zum Abschied mit einem spektakulären Sonder-Anstrich versehen. Auf beiden Seiten zieren neben der bayrischen Flagge eine Zeitlinie des KHR 26, salutierende Soldaten, Teile der Stadtkulisse von Roth, das Wappen der Stadt Roth sowie eine Hornisse, das Wappen der Einheit, die farbenfrohe Maschine.

Quelle: Revell

Seitenteile mit nicht benötigten Teilen der Außenlasten und Pilotenfiguren
Seitenteile mit nicht benötigten Teilen der Außenlasten und Pilotenfiguren

Seitenteil 2 mit Rotorblättern, Kufen und Kanzelboden
Seitenteil 2 mit Rotorblättern, Kufen und Kanzelboden

Die Fly-Out Version der Bo 105 bietet Revell auf Basis der bereits in 1999 erschienen Version der Bo 105 "Hornisse" (04453) an. Die als Vorbild dienende Einheit ist wieder das Kampfhubschrauberregiment 26 aus Roth in Franken. Die Spritzlinge sind identisch, die Fly-Out Version unterscheidet sich nur durch die mitgelieferten Nassschiebebilder.

Der Bausatz wird im gewohnten Revell Schüttkarton geliefert. Alle Spritzlinge sind gemeinsam in einer Folientüte verschweißt, die Klarsichtteile sind nochmal separat verpackt. Nassschiebebilder und Bauanleitung liegen lose bei. Die grauen Spritzlinge sind allesamt mit leichten Fischhäuten oder Grat im gut erträglichen Rahmen versehen. Die Angüsse könnten kleiner und teilweise an besseren Positionen platziert sein.   

Antennen und Schutzbügel der militärischen Version
Antennen und Schutzbügel der militärischen Version

Weitere Einzelteile und nicht benötigte Außenlast-Träger
Weitere Einzelteile und nicht benötigte Außenlast-Träger

Die Details sind mittelmäßig bis gut, die Panellinien, wenn vorhanden, sind überwiegend erhaben dargestellt. Viele der grauen Teile (Außenlasten und Trägersysteme, Schutzbügel) an den Spritzlingen werden allerdings auch nicht benötigt. Neben einem einfach gehaltenen Cockpit liefert Revell zwei Pilotenfiguren mit, Zwillinge ohne Helm oder Haare, sitzen dann mit Händen auf den Knien im Heli. Zum Glück überlässt uns Revell die Entscheidung, die Klone einzusetzen. Die vorderen Türen sind als Einzelteile ausgeführt und bieten somit Möglichkeiten, offen dargestellt zu werden. Eine Innenstruktur fehlt jedoch.

Ein Teil oberhalb der Pilotenkanzel muss abgetrennt werden. Die Öffnung soll danach verspachtelt werden. Das kann vermutlich mit einem Stück Kunststoffplatte leicht realisiert werden.

Die Pilotenfiguren
Die Pilotenfiguren

Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei gespritzt. Die große Frontscheibe (bei mir bereits abgebrochen) besteht aus einem Teil und muss für die Lackierung entsprechend abgeklebt oder per Pinsel bemalt werden. Vermutlich ist hier Pinselmalen aufgrund der aufgeprägten Scheibenwischer besser geeignet. Wo wir gerade über die Scheibenwischer sprechen, diese sind mehr als fehlerhaft dargestellt. Im Original sind die Scheibenwischer jeweils auf der eigenen Seite der Scheibe platziert und wischen diese nach außen sauber. Im Modell müsste einer der Scheibenwischer immer erst über den Mittelrahmen der Kanzel putzen, was sehr unrealistisch ist.

Klarsichtteile für Türen und Dach
Klarsichtteile für Türen und Dach

Kanzelhaube mit fehlerhaft dargestellten Scheibenwischern
Kanzelhaube mit fehlerhaft dargestellten Scheibenwischern

Die Nassschiebebilder sind wohl als Highlight des Bausatzes zu sehen. Sie sind mit wenig Versatz aber mit unklaren Kanten gedruckt. Teilweise sind die einzelnen Bereiche recht groß in der Fläche, was vermutlich zum Einsatz von Weichmachern führt. Insgesamt aber eine doch farbenfrohe Maschine.

Der farbenfrohe Bogen mit Nassschiebebildern
Der farbenfrohe Bogen mit Nassschiebebildern

Details der Nassschiebebilder
Details der Nassschiebebilder

Die Bauanleitung ist in üblicher Revell Manier ausgeführt und lässt auf den ersten Blick keine Fragen offen. Die Farbangaben beziehen sich aufs Revell Programm. 16 Farben werden benötigt, eine davon muss gemischt werden. Leider ist nur die Fly-Out Version vorgesehen, eine weitere Variante wäre hier wünschenswert. Allerdings kann man mit der Bauanleitung der "Vorgängerversionen" oder eben eigener Recherche auch andere Versionen bauen, sofern man an die Hoheits- und Kennzeichen kommt.

Bauanleitung in üblicher Revell Qualität
Bauanleitung in üblicher Revell Qualität

Prinzipiell sind alle Bauteile vorhanden, um eine rein militärische Version mit Standard-Panzerabwehrbewaffnung aufzubauen. Hier kann der interessierte Modellbauer Originalfotos beider Versionen im Netz finden (Bo 105 87-28 suchen). Zum Fly-Out und zum letzten Tag der offenen Türe in Roth gibt es auch einige Videos mit Bildmaterial zum Original.

Darstellbare Maschinen:
  • 87+28, Kampfhubschrauberregiment 26, Roth, 35 Jahresjubiläum Fly-Out 
Stärken:
  • interessante Version einer Bo 105 als Wiederauflage
  • komplette militärische Version mit Außenlasten baubar
  • zwei einfache Pilotenfiguren enthalten
Schwächen:
  • mittelmäßige und fehlerhafte Details
  • nur eine Version darstellbar (Nassschiebebilder)
  • alte Bausatzform
Anwendung: Revell gibt den Bau mit Level 4 von 5 an.

Fazit:

Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt in diesem Bausatz auf jeden Fall. Die darstellbare Maschine wird auch mit den Schwächen einer alten Bausatzform ein Hingucker in der Vitrine.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • www.Revell.de
  • www.deutschesheer.de

Diese Besprechung stammt von Marco Roth - 13. Januar 2015

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