A-7bis(Amodel - Nr. 72257)Produktinfo:
Besprechung:Zum Original:Die А-7 wurde von einer kleinen Projektgruppe unter der Leitung Nikolai Iljitsch Kamow 1931 im Zentralen Aerohydrodynamischen Institut entworfen. Es war weltweit der erste Kampf- Tragschrauber, der in einer kleinen Serie gebaut wurde. Am 20. September 1934 war der Erstflug und am 18. August 1935 flog K.K. Popov den neuen sowjetischen Tragschrauber auf der Luftparade in Tuschino. Mitte 1936 entstand der Prototyp der A-7bis, deren Zelle einige Änderungen hatte. Der Rumpf war eine Stahlrohr-Fachwerkkonstruktion und bestand aus drei Sektionen: dem M-22 Motor mit Kraftstoffbehälter, einer separaten Kabine für den Piloten und Beobachter und dem Heck mit dem Leitwerk. Neben der erfolgreichen militärischen Variante als Aufklärer und Verbindungstragschrauber fand die A-7 auch im zivilen Einsatz Verwendung. Anfang 1938 wurde versucht, eine A-7 bei der Rückführung der Polarexpedition von Papanin von einer driftenden Eisscholle einzusetzen. Die A-7 kam leider zu spät, die Leute wurden schon durch Schiffe gerettet. Im Frühjahr 1941 wurde im Auftrag des Volkskommissariats der Forstindustrie unter der Führung der Aeroflot eine Expedition in Zentralasien organisiert. Ziel war es, die Möglichkeiten der Verwendung von Tragschraubern in verschiedenen Bereichen der Volkswirtschaft, unter anderem und speziell zum Ausbringen von Chemikalien gegen Forstschädlinge, zu untersuchen. Die Versuche im Tian Shan müssen recht erfolgreich gewesen sein, denn selbst die Prawda schrieb über den „Gyro-Bestäuber“. Amodel hat nun beide Varianten im Programm. Wir schauen uns mal die zivile A-7 an. Amodel steht erst einmal für Short-Run Technologie. Das muss ja nichts Schlechtes bedeuten. Immer wieder kommen qualitativ gute bis sehr gute Modelle aus diesen Formen. Die Teile auf den fünf Spritzrahmen sind gut ausgeformt, lassen aber an den dickeren Teilen leichte Materialeinsenkungen erkennen. Paneellinien und die Struktur der Modelloberfläche sind gut gemacht, vor allem die Vertiefungen der Tragflächenbespannung zwischen den Rippen ist nach meiner bescheidenen Ansicht optimal umgesetzt. Die Arbeitsplätze der Besatzung sind mit Sitzen, Steuerknüppel und Gerätebrett einfach ausgestattet. Auf dem Decalbogen befinden sich zwei Decals für die Gerätetafeln. Eine bessere Detaillierung in diesem Bereich verhindert die derzeitige Vorbildlage. Gut gemacht, auch der 9 Zylinder-Sternmotor mit den Abgasrohren. Optional gibt es für die A-7bis neben dem Radfahrwerk an der CCCP-И338 auch einen Satz Schneebretter für die Bemalungsvariante ЦAГИ A-7. Die ist übrigens einer der Prototypen gewesen. Trotzdem müssen wir noch einmal auf die CCCP-И338 zurück kommen. Genau dies ist die oben schon beschriebene Besteuber-Variante. Leider haben da die Leute von Amodel nicht richtig recherchiert. Das Teil 58 ist der rudimentäre Rest eines Streufächers zur Applikation von Feststoffen. Der sah aber im Original etwas anders aus. Ich habe mir mal erlaubt, dazu eine kleine Skizze anzufertigen. So müsste dieser Streufächer etwa ausgesehen haben.
Das Modell mit Rädern entsteht aus 70 Teilen, das mit Schneeschuhen aus 81 Teilen. Der Zusammenbau wird mit acht Zeichnungen übersichtlich erklärt. Der Decalbogen hält lediglich die Kennzeichen der beiden Varianten für den Rumpf und die Tragflächen bereit. Das reicht völlig, zumal am Original auch nicht mehr zu erkennen war. Bleibt noch zu erwähnen, bei den Farben bleibt Amodel Humbrol treu. Den Bausatz gibt es auch in der militärischen Ausführung, mit den gleichen Teilen und anderen Decals. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein interessanter Bausatz und eine schöne Bereicherung aus den Anfangszeiten der russischen Drehflüglerära. Trotz kleiner Unzulänglichkeiten ein potenter Bausatz, der nicht allzu schwer zu bauen ist. Will man bei der A-7bis etwas mehr ins Detail gehen, ist Vorbildstudium angesagt. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 21. November 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |