Kaman K-MAX(Attack Squadron - Nr. 72015)Produktinfo:
Besprechung:Zum Original:Es gibt derzeit wohl keinen Hubschrauber, der so konsequent und minimalistisch für eine Aufgabe konzipiert wurde, wie der K-1200 K-Max vom amerikanischen Hersteller Kaman Aerospace. Der K-Max wird hauptsächlich zum sogenannten Heli-Logging eingesetzt. Also, das Transportieren schwerer Außenlasten in schwer zugänglichen Gebieten. Neuerdings und mit zwei Mustern vom United States Marine Corps in Afghanistan erprobt, als Optionally Piloted Vehicle (OPV). OPVs sind Luftfahrzeuge, die sowohl bemannt mit Pilot als auch unbemannt fliegen können. Als Alternative zu reinen bemannten oder unbemannten Flugzeugen können derartige Fluggeräte abhängig von der Mission konfiguriert werden. Genau mit so einem Bausatzmodell haben wir es hier zu tun. Der K-Max ist ein Hubschrauber mit einem Flettner-Doppelrotor, bei dem die Hauptrotoren über ein spezielles Getriebe ineinander greifen. Das Drehmoment wird dadurch aufgehoben und ein Heckrotor kann entfallen. Gerade diese minimalistische Bauweise mit nur einem Pilotensitz und einem sehr schmalen Rumpf ermöglicht eine hohe Nutzlast. Dass der Hubschrauber dabei eine „Schönheit“ ist, muss man nicht erwarten. Anton Flettner, deutscher Luftfahrtpionier, entwickelte dieses Konzept bereits 1943 und war von 1947 bis 1958 Chefkonstrukteur bei Kaman.
Bausatz:Hinter Attack Squadron stehen zwei polnische Modellbauer, die sich den Drohnen und ferngesteuerten Luftfahrzeugen verschrieben haben. Qualitativ hochwertige in Resin gegossene Modelle in kleinen Stückzahlen haben selbstverständlich ihren Preis. Dazu kommen eine Ätzteilplatine, Decals und Vaku-Kabinenscheiben.
In einer stabilen Wellpapp-Faltschachtel, hatten wir hier noch gar nicht, sind alle Teile in transparenten PVC-Verschlusstüten bruchsicher verstaut. Nur für die Tragschraubenblätter hatte man nicht die passende Größe, so dass zwei der feinen Befestigungen für die Flettnerklappe abgebrochen waren. Nun gut, das ist für einen erfahrenen Bastler kein Beinbruch. Wobei ich ohnehin der Meinung bin, dass dieses Modell nicht für den Einsteiger geeignet erscheint. Die Spezifik beim Umgang mit Resin sollte schon bekannt sein. Es wäre schade, ein solches Modell zu versemmeln. Denn die 56 Teile bringen alle Voraussetzungen mit, dass daraus ein schmuckes Modell entstehen kann. Gießfehler sind nicht erkennbar, die Details und Nietreihen passen zum Maßstab. Die vier Rotorblätter, hauchdünn und schon leicht durchgebogen. Erfahrungen mit Tragschraubenblättern aus Resin zeigen aber, dass diese sich mit der Zeit nach unten verbiegen. Im Cockpit sind Bedienelemente, Sitzgurte und ein geätztes Instrumentenbrett durch die glasklaren Vakuscheiben sehr gut sichtbar, zumal auch die Option mit einer offenen Tür besteht. Ein Großteil der Ätzteile verteilt sich am Rumpf und am Fahrwerk. Transparenzlos und nicht so überzeugend, die Teile aus eingefärbtem Resin für die Positionslichter und Blitzkennleuchten.
Zwei A4 Blätter als Bauanleitung reichen, um den Zusammenbau des Modells zu erklären. Gleichzeitig werden darin die Bemalungshinweise und die Anbringung der Decals beschrieben. Der kleine Decalbogen ist sauber gedruckt und scheint einen sehr dünnen Trägerfilm zu haben. Der Federal Standard Farbcode sowie Life Color geben den geeigneten Farbton vor. Weitere BilderRumpfmittelteil Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Die Modelle von Attack Squadron sind Nischenmodelle, die von den „Großen“ der Branche nicht aufgegriffen werden. So auch der K-Max. Ein gelungener Bausatz, gut ausgestattet und mit schönen Details. Vielleicht fehlen noch ein paar zivile Bemalungen, nur hätte dies den Preis noch weiter erhöht. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 05. November 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |