Yak-11/C-11 "Moose"(RS Models - Nr. 92165)Produktinfo:
Besprechung:Geschichte:Die Jak-11, ein zweisitziges Flugzeug, das speziell für die Fortgeschrittenen-Schulung der Jagdflieger entwickelt und eingesetzt wurde. Im letzten Kriegsjahr nahm das Flugzeug Gestalt an und wurde in seiner konstruktiven Auslegung stark von der Jak-3 beeinflusst. Ausgangspunkt war die Jak-3UTI mit dem Reihenmotor WK-105PF und eine Jägerstudie Jak-3 mit dem Sternmotor Asch-82FN, welche die Leistungen der ursprünglichen Jak-3 aber nicht erreichte. Aus diesen Erfahrungen heraus entstand eine Jak-3UTI mit dem zuverlässigen Schwetzow ASch-21 Sternmotor. Testpilot war P.M. Stefanowski, der am 10. November 1945 den Erstflug absolvierte. Das Flugzeug erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 475 km/h und war mit einem 12,7 mm Maschinengewehr UBS ausgestattet. Die russische Produktion erreichte eine Stückzahl 3859 Flugzeugen. Eine tschechische Lizenzproduktion bei Let Kunovice, als C-11 bezeichnet, kam auf 707 Maschinen. Die Jak-11 flog in allen Warschauer Vertragsstaaten, aber auch in Ägypten, Jemen, Irak, Somalia, Syrien, Vietnam, China und Österreich. Heute werden mit großen finanziellen und wartungstechnischen Aufwand noch eine handvoll Jak-11 liebevoll am Fliegen gehalten.
Bausatz:Bei dem Feuerwerk der Neuerscheinungen, die in Tschechien derzeit gezündet werden, ist es schwierig, die Dinge im Blick zu behalten. Einmotorige Propellerflugzeuge sind in dieser Bastelsaison groß im Kommen. RS Models hat ein Modell wieder in neue Formen gepresst, welches schon einige Zeit völlig vergriffen war. Aero Team waren die ersten, die ein 72er Modell lancierten, das auch sofort seine Käufer fand. Nun beendet Robert Schneider mit diesem wunderbaren Modellchen die Zeit des Suchens. Mit nur 54 Teilen aus feinstem Kunststoff baut man so eine Jak-11 zusammen. Das so ein Modell dann auch gut aussieht, dafür muss der Modellfreund selber sorgen. Aber, die Mitgift kann sich durchaus sehen lassen. Feine Paneellienen, liebevolle Details, passende Stoffbespannung am Hinterrumpf und zwei unterschiedliche Propeller (WISch-111-W20 , WISch-11-D-15) gehören dazu. Die Bauanleitung schreibt den Prop mit den breiten Blättern den Maschinen der DDR-Luftstreitkräfte zu. Das ist nicht immer richtig. Es gab auch die andere Propellervariante. Das Kabineninnere ist gut ausgestattet und ausreichend detailliert. Sicher geht hier noch mehr, jeder wie er möchte. Kritikwürdig ist die Materialdicke der nur einteiligen Kabinenhaube. Vielleicht springt ja Pavla auf den Zug auf.
Auf 14 Zeichnungen wird der Zusammenbau ausreichend erklärt. Auf eine konkrete Farbbenennung legt man sich auch nicht fest. Hier ist Vorbildstudium und Farbgefühl gefragt. Die Decals sind sauber und versatzfrei gedruckt. Bei dieser Kitausführung finden wir die deutschen Jaks sowie eine aus Österreich. Drei Stück aus der Zeit der DDR-Luftstreitkräfte und eine, die man heute noch auf Fliegertreffen und Airshows antreffen kann, die Jak-11 D-FYAK von Manfred Rusche, stationiert in EDVH Hodenhagen. Hier bitte den schmalen Propeller verwenden und eine zusätzliche Antenne für den Unterrumpf anfertigen. Trotz aller Recherchen bleiben letztlich immer ein paar Fragen offen. Zum Beispiel, welche Farbe hatten die verstellbaren Kühlerlamellen an der Stirnseite des Triebwerkes bei der roten Jak-11 aus Cottbus? Sie war übrigens das erste Flugzeug der NVA mit einer Sonderbemalung.
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein neuer, preisgünstiger Bausatz im richtigen Moment, der qualitativ auf der Höhe der Zeit ist. Bei der genauen Recherche zu speziellen Bemalungvarianten sollte der Modellfreund aber noch etwas Zeit investieren. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 15. Oktober 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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