Bastelzimmervon Frank Krause ()Hallo, heute möchte ich euch etwas über mich selbst erzählen und euch dann mein Bastelzimmer vorzustellen. 1960 geboren hatte ich Anfang der 70er Jahre meine erste Berührung mit dem Modellbau in Form einer 1:72er Dornier Do-217 von Airfix. Damals noch von meinem Vater für mich gebaut, nicht bemalt und die Abziehbilder ausgeschnitten und mit Uhu aufgeklebt (Heute weiß ich, es hilft, die Bauanleitungen genauer zu studieren!). Ich habe dann selbst angefangen, Flugzeuge und Panzer im Maßstab 1:72-1:76, fast immer nur von Airfix, zu bauen. Ein paar Kriegsschiffe haben sich dann auch noch dazugesellt. Im Alter von 16 Jahren bekam ich zu Weihnachten von meiner Schwester eine 7,5 cm PaK 40 von Italeri (Italaerei stand noch auf der Packung) im Maßstab 1:35 geschenkt. Der Frust war groß, denn es passte ja nicht zu meinen anderen Modellen. Nach einigen Monaten hatte ich mich doch überwunden und das Ding zusammengebaut. Begeistert von den Details und dem, durch eine Spiralfeder erreichten, funktionierenden Rohrrücklauf, begann ich, den großen Maßstab zu bauen und zu sammeln. Spätpubertär unterbrach sich meine modellbauerische Laufbahn durch das Interesse am anderen Geschlecht. Während meiner etwas längeren Bundeswehrzeit lebte der Modellbau durch gleichgesinnte Kameraden wieder auf. Gemeinsam haben wir zwei große Schaukästen in unserer Panzerkompanie (4./Pz.Btl. 343, später 4./Pz.Btl. 63) hauptsächlich mit Gefechtsfahrzeugen vom ersten Weltkrieg bis in die Moderne der 80er zügig gefüllt - ca. 60 Modelle. Diese Schaukästen sollten eigentlich noch heute in der Pommernkaserne in Wolfhagen hängen. Nach der Bundeswehr ging es 1995 berufsbedingt nach Japan. Nach der Eingewöhnungsphase und der Entscheidung, ein klein wenig länger dort zu bleiben, nahm ich den Modellbau wieder auf. Versuchsweise baute ich eine japanische Oskar in 1:32, war aber bald wieder beim 1:35er Militärmodellbau. Die angenehmen Preise und gut sortierten Modellbauläden sorgten für ein schnelles Anwachsen meiner Sammlung, die dann beim Umzug nach Deutschland im Jahre 2003 etwa die Hälfte des Umzugsgutes ausmachte. (Meine Frau hat es mir aber trotzdem verziehen!) Das Foto ganz oben zeigt meine Kinder und mich kurz vor dem Umzug nach Nürnberg vor einem Typ 74 der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte während dem 49. Tag der offenen Tür der Panzertruppenschule Fuji. Als Modellbauer fühlte ich mich in Nürnberg sofort wohl, da sich ja zum Zeitpunkt des Umzuges einer der bestbestückten Modellbauläden hier befand. Mittlerweile bin auch ich auf Internetbestellungen oder weite Anreisen angewiesen, da der Laden geschlossen hat. Heute bin ich ein Ausnahmemodellbauer, das heißt nicht, dass ich ausnehmlich gut bin, sondern es ist eine Ausnahme, wenn ich mal etwas fertig bekomme. Mein Traum - die Geschichte der Panzertruppe von Anbeginn bis heute im Modell darzustellen. Die meisten Modelle habe ich bereits, nur... bauen muss ich sie noch. Und so sind wir an der Stelle angekommen, an der ich euch mein Bastelzimmer vorstellen möchte. Die Arbeitsfläche von ca. 0,5 Quadratmetern befindet sich in einem Regal einer schwedischen Möbelfirma. Die Eckplatte bietet genügend Freiraum, die Werkzeuge und Farben griffbereit und Platz zum Bauen zu haben. Die Regalbretter über dem Kopf bieten weitere Ablageflächen. In den eingeschobenen Miniregalen (ein Geschenk meiner Frau) habe ich Farben, Spachtelmasse etc. für mich übersichtlich eingeordnet. Die grüne Schneideplatte benutze ich erst seit kurzem, kann es aber nur jedem empfehlen, ein solches Teil zu benutzen. Es erleichtert Schneidarbeiten ungemein. Eine Klemmleuchte über Kopf sorgt für gute Ausleuchtung, da ich leider keinen Platz vor dem Fenster in Anspruch nehmen konnte. Der Vorteil eines Holzregals zeigt sich hier. Mit Nägeln und Schraubhaken habe ich dort Werkzeuge griffbereit hängen, die somit auch nicht auf der Arbeitsplatte im Wege herumliegen können. Eine Spritzpistole und einen Kompressor sucht ihr vergeblich, da ich auch heute immer noch nur mit Pinseln und Emailfarben bemale. Acrylfarben haben bei mir noch keinen Einzug gefunden. Irgendwann vielleicht. Na ja, ich sammle schneller als ich bauen kann. Zudem investiere ich viel Zeit in meine Familie und Arbeit. Der Modellbau ist eine entspannende Nebentätigkeit ohne Zwänge. In meinem Modellbauzimmer lagern derzeit hauptsächlich die 2. Weltkriegsmodelle. Die modernen und die großen Kartons (BR 52, LCM-3, Mörser Karl, Eisenbahngeschütz Leopold etc) müssen im Keller lagern. Eine kleine Einbauvitrine beherbergt die teilgebauten Modelle. Drumherum etwas mehr Material, um meinen "Traum" zu erfüllen. Ab und zu bekomme ich doch mal etwas fertig, das dann seinen Platz in der großen Vitrine findet. Auch diese ist ein Geschenk meiner Frau. (Anmerkung hierzu: Sie mag den Militärmodellbau zwar nicht ["Bau doch mal was Schönes!"], aber sie toleriert meine Macke zumindest.) Wenn ich darf, werde ich euch ab und zu von den fertigen Modellen etwas vorstellen. Zu guter Letzt noch meine Referenzsammlung, die sich aber meist auf Concord Hefte, sowie Modellbaumagazine wie Armour Modelling, Modellfan und Kit Militär beschränkt. Den Rest hole ich mir aus dem Internet oder Spielberger Bände leihe ich aus der Bücherei aus. Ich hoffe, der kleine Ausflug in mein Bastelzimmer hat euch gefallen. Frank Krause Publiziert am 07. März 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |