MiG-21UM Mongol-Bvon Kay Koglin (1:48 Academy)Das Original:Nach dem Erscheinen der neueren Generation von Überschalljagdflugzeugen und dem Ablösen der veralteten Mig 15, Mig 17 und der störanfälligen Mig 19 sollte auch ein neues Trainingsjagdflugzeug seine Berechtigung finden. Anfängliche Versuchen, Flugschüler die auf der Mig 15 UTI schulten, auf dem Einsatzmuster der Mig 21 ihre fliegerischen Fähigkeiten weiter aufbauen zu lassen, brachte einige nicht vorhersehbare Probleme mit sich. So verlangte doch die Mig-21 ein gewisses Maß an Können und Erfahrung des Piloten ab. Der Überschallflug, die Loupings, das Gefechtsschießen und das Abfangen in geringen oder großen Höhen war nicht vergleichbar mit den Flugeigenschaften der früheren Mig-Flugzeuge. So hatte die Mig-21 beim Beschleunigen vom Normal in den Überschallbereich eine Eigenart, die man als Leistungsloch bezeichnete. Es dauerte einige Sekunden bis die volle Leistung zur Verfügung stand, besonders in kritischen Phasen (Start) konnte es lebenswichtig sein, sich über diese Eigenart im Klaren zu sein. Der Doppelsitzer der Mig-21 war voll kampftauglich und konnte bis auf wenige Ausnahmen alle Aufgaben eines vollwertigen Kampflugzeuges übernehmen. Beide Kabinen waren mit dem Schleudersitz KM 1 ausgerüstet. Das Anziehen der Druckanzüge verlangte dem Piloten alles an Beweglichkeit ab und konnte nur mit Hilfe einer zweiten Person erfolgen. In großen Höhen wurde ein Stratosphärenhelm getragen der denen der Astronauten ähnelt und auf den Overal aufgesteckt wurde, so dass der Pilot hermetisch versiegelt war. Eine Besonderheit der Mig 21 Doppelsitzer war die, dass der Unterumpftank nur zu einem Flugzeug passte und untereinander nicht austauschbar war. Der Grund waren die Fertigungstoleranzen der Anschlüsse. Durch die Dichte des Luftraumes in der DDR gab es mitunter nur 2 Flugtage die Woche je nach Einsatzgeschwader und Standort, da auch die Gardefliegerregimenter der UdSSR einen Großteil ihrer Luftarmada und Gardefliegeregimenter zum Einsatz brachten. Mitunter war es öfters zu beobachten, dass Migs ihre Luftkämpfe simulierten oder in Bodennähe ferngelenkte Drohnen abfingen. Für uns heranwachsenden Kinder ein unvergessliches Erlebniss. Zum Modell:Nach dem Erscheinen des Modells von Academy konnte nun endgültig die alte Mig 21 von OEZ an Nachbarskinder verschenkt werden. Auch 4 Jahre nach Erscheinen des Bausatzes war vom Doppelsitzer nichts geplant. Neomega erkannte diese Marktnische und brachte ein Resinkit heraus. Die Freude war groß, der Preis war hoch und die Arbeit, die zu leisten war, schier endlos. Als Basiskit dient nur die Mig 21 PF nicht die MF!!!! Rumpfvorderteil:Sich an den Bauplan zu halten, ist nicht immer erforderlich, da es mitunter zu Problemen kommen kann. Zunächst wurden die beiden vorderen Hälften mit Sekundenkleber angepasst. Dabei legt man die beiden Rumpfhälften auf eine ebene Fläche und setzt die Resinteile an, dabei sind Spalten unvermeidbar und werden im Anschluss mit Sekundenkleber verspachtelt. Die im Orginalbausatz vorhandenen vorderen Luftbremsen werden geschlossen und ebenfalls verspachtelt, da der Doppelsitzer eine einteilige Luftbremse unter dem vorderen und hinteren Rumpfteil hat. Cockpit:Auch hier gibt es einige Probleme mit der Paßgenauigkeit, was aber bei einem solchen Umbau völlig normal ist. Der erste Schritt erfolgt mit dem Einkleben der Seitenpanele beider Cockpits. Die Wannenteile und Instrumentenbretter werden angepasst und im üblichen Russian Interior Blue lackiert. Auch wenn es aufwendiger als ein Basiskit ist, gab es beim Einbau des Cockpits nicht mehr Probleme als bei anderen Modellen. Lediglich die Art des Materials und des Arbeitsablaufes stellen eine Herausforderung dar. Nach dem Verkleben der Rumpfhälften ist ein Großteil der Arbeit getan, nun kommt nur noch der Rumpfrücken und das tiefgezogene Klarsicht als weitere Hürde dran. Der vordere Fahrwerksschacht muß im Anschluss ausgefräst werden um das Bausatzteil einpassen zu können. Das Kabinenteil:Die Haube gibt es nur einmal und man ist gut beraten, es langsam und sehr genau anzugehen. Die Teile schneide ich mit einer kleinen aber extrem scharfen handlichen Schere aus, um Nacharbeiten zu vermeiden. Das Aufsetzen des vorderen festen Kanbinenteils erfolgte mit Sekundenkleber, nachdem alle inneren und äußeren Flächen abgeklebt wurden. Der Vorteil ist der, dass die Flächen vor Beschädigungen beim Schleifen geschützt sind. Mit selstklebender Folie, welche mehrmals übereinander geklebt die richtige Stärke besaß, wurde der Rahmen um das Cockpitvorderteil gefertigt. Zunächst wurde der Rahmen grob vorgeschnitten und am Modell aufgeklebt, genau dem Verlauf entsprechend, angepasst. Das selbsklebende Teil hat den Vorteil, dass es wieder entfernt werden kann ohne andere Teile zu beschädigen und der Vorgang bis zum zufrieden stellenden Ergebniss wiederholt werden kann. In kleine ca. 1 bis 2 mm schmale geschnittene Streifen stellen den inneren Cockpitrahmen dar. Bei den zu öffnenden Haubenteilen kamen noch Ätzteile aus der Ersatzteilkiste zum Einsatz. Der Spiegel des hinteren Cockpitteils ist ebenfalls Eigenbau. Ätzteile, Draht und Plasticsheet waren dabei hilfreich. Rumpf,Fläche und Fahrwerk:Hier möchte ich nicht weiter darauf eingehen, da sich diese Baustufen ohne Probleme bewältigen lassen. Lediglich das Fahrwerk wurde mit Bremsleitungen versehen. Die Klappen der Tragflächen sollten in Null-Position bleiben, da die Mig 21 eine Niveauregulierung besaß. Die Bremsklappe bewegt sich zudem in einer Jalousieform und ist im Modell nicht korrekt wiedergegeben. Markierung und Lackierung:Der Anstrich stellt den verblassten Dresdner Werksanstrich ohne einheitlichen Tarnmusterverlauf dar, da der Verlauf den Technikern überlassen war. Die Maschine trägt eine schwarze taktische Kennung wie alle Schulmaschinen und Hubschrauber. Auch das Wappen in ausgezeichneten Qualität war ein Novum, dafür konnte es auch schon mal Sonderurlaub geben. Die Farben gab es nicht ohne langes Suchen und Experimentieren um dann bei Xtra Color SAC Green und RLM 62 fündig zu werden, die Unterseite ist ein RLM 65. Nach dem Einlassen mit verdünnter dunkler Terpentinfarbe erfolgt die Versiegelung mit Humbrol Mattlack. Beim Übertreten der Farbe aus der Gravur eignet sich Feuerzeugbenzin bestens um die Farbreste von der Modelloberfläche zu entfernen. Referenzen:Kay Koglin Publiziert am 18. Januar 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |