Suchoi Su-24MK Fencer-Dvon Stefan Schneider (1:72 Revell)Vorspann
Ich möchte euch heute mein Modell der Su-24MK von Revell in den Farben der irakischen Luftwaffe präsentieren. Für allgemeine Informationen zur Su-24 verweise ich auf einschlägig bekannte Quellen und beschränke mich stattdessen auf die Besonderheiten zur irakischen Nutzung. Der Irak erhielt von 1989 bis 1990 insgesamt 25 Exemplare dieses fortschrittlichen Frontbombers. Als 1991 die Luftangriffe der US geführten Koalitionstruppen auf irakische Luftwaffenstützpunkte begannen, wurde auf wundersame Weise keine Su-24 zerstört. Durch die erdrückende Übermacht der Koalitionstruppen entschied sich die irakische Führung zur Umsetzung alter Pläne, nach denen der Großteil der Luftflotte in den benachbarten Iran „gerettet“ werden sollte. Die Naivität dieses Plans schreit auch heute noch zum Himmel. Der Krieg mit dem Irak war den Persern noch frisch im Gedächtnis, und so beschlagnahmte der Iran prompt alle überführten Flugzeuge als Kriegsreparation. Bis auf ein Exemplar schafften alle Su-24 den Überflug. Eine Maschine musste wegen technischer Probleme noch im Irak notlanden. Diese Maschine mit der Seriennummer 24635 habe ich im Modell dargestellt. Sie verblieb bis ins Jahr 2003 im Irak. Da sie die letzte Maschine ihres Typs darstellte wurde sie „Waheeda“ getauft, was so viel bedeutet wie „der Einsame“. Der Bau
…verlief größtenteils unkompliziert. Der Bausatz von Revell (ex-Dragon, ex-Italeri, ex-Zvezda) ist in meinen Augen eine gute Nachbildung des Originals (ohne jede Niete geprüft zu haben;-)). Der Bau erfolgte daher auch weitestgehend aus der Box. Ergänzt habe ich lediglich ein Cockpit-Set von Pavla, da es dem Original einfach wesentlich näher kommt als das etwas spärliche Revell Cockpit. Passungsprobleme gab es nur im Bereich des vorderen Rumpfes. Der Bausatz glänzt außerdem durch sehr umfangreiche Bewaffnungsoptionen. Ich habe eine Bestückung mit zwei R-60 und zwei Kh-29L gewählt. Diese Konfiguration war für einen Großangriff auf israelische Flugplätze vorgesehen, der aber nie durchgeführt wurde. Lackierung
Die Farbangaben von Revell zur irakischen Variante sind leider vollkommen falsch. Abgesehen davon, dass man sich jede der Tarnfarben natürlich wieder aus mehreren Tönen anmischen müsste, gibt Revell ein helles, sandfarbenes Tarnmuster an. Alle irakischen Su-24 waren jedoch im von mir dargestellten Muster aus Olive Drab (Tamiya XF-62) und Dark Earth (Vallejo MA028) über Russian Blue Grey (Xtracolor X625) lackiert. Markierung und Alterung
Der Decalbogen von Revell ist schon beeindruckend. Prall gefüllt mit technisch gut gemachten Decals und jeder Menge Wartungshinweisen. Leider offenbaren sich allerdings auf den zweiten Blick ein paar Schwächen. So ist der Farbton der irakischen Hoheitsabzeichen völlig daneben geraten. Bei Revell ist es fast ein Neongrün(!). Ich habe sie für mein Modell durch solche von TL-Decals ersetzt. Bei der Alterung habe ich mich bewusst zurück gehalten. Obwohl die Maschinen, besonders die weißen Flächen, im Einsatz schnell verschmutzten, habe ich nur leichte Verlaufspuren an den Seiten der Maschine angebracht und die Gravuren dezent unterlegt. Mir gefällt das Modell so einfach besser als „zugesaut“ (obwohl das vielleicht realistischer wäre). Fazit
Der Bau hat mir Spaß gemacht und ich denke, dass man so eine Su-24 auch noch nicht so oft gesehen hat. Fragen zum Modell oder der irakischen Luftwaffe gerne an: IrAF-in-scale at web punkt de Stefan Schneider Publiziert am 18. Juli 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |